Johann Ferdinand Jansen

Johann Ferdinand Jansen

Johann Ferdinand Jansen (≈ 3. April 1758 in Weisweiler; † 6. Januar 1834 in Aachen) war ein deutscher Maler und Heimatdichter. Seine Tätigkeit umfasste die Historien- und Landschaftsmalerei.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Zunächst besuchte er die Grundschule in Weisweiler bei Düren. Sein Vater, der Maler Heinrich Jansen zog mit ihm nach Aachen. Nach dem Besuch des Kaiser-Karls-Gymnasiums wurde die Malerei sein Beruf. Vermutlich hatte ihn sein Vater ausgebildet. Johann Ferdinand Jansen zählte zu den Bekannten der Familie HFC Billottes. Er dekorierte „vielfach nach damaliger Sitte ganze Zimmer mit Landschaften“. [1] 1782/83 heiratete er die Aachenerin Theresia Pickenkamp (gest.1807/8).

Darüber hinaus beschäftigte sich Jansen mit dem Aachener Dialekt (Öcher Platt) und setzte diesen in die Schrift um. Da er kein gebürtiger Aachener war, sind seine literarischen Werke [2] für mundartliche Forschungen und Komparatistik unbrauchbar. [3] Außerdem war er über viele Jahre ehrenamtlicher Kirchenmeister an der St. Nikolaus-Kirche in Aachen.

Seine Gouachemalerei „Prospect d’Aix la Chapelle, du Côté de Borcette“ aus dem Jahr 1796 [4] veranschaulicht das Marschiertor, dessen Vortor-Grundmauern Mittwoch, den 11. Mai 2011 bei Straßenarbeiten entdeckt worden. Ob es sich bei den zwei vorgelagerten parallelen Mauern des Gouachebildes um Teile der Vorburg äquivalent dem Brücken-Abwehrgang, dem Torzwinger, des Ponttors handelt, ist fraglich. Vermutlich hat er sie topographisch verschoben dargestellt, um ihre Existenz wiederzugeben. Das Gebiet wird seit Donnerstag, den 12. Mai 2011 archäologisch erforscht.

Werke

  • 1796 vier „Ansichten von Aachen und Burtscheid“ in Aquarell
  • 1824/25 Renovierung der Bernardinischen Deckengemälde (1730ff) im Oktogon des Hochmünsters
  • 1824/25 Einweihung des Münsters durch Papst Leo III. im Jahre 805, westl. Gewölbe über dem Krönungsstuhl
  • 1824/25 Selbstbildnis, „in der unteren Ecke“ des Einweihungsgemäldes

Die letzten drei Werke wurden 1870/75 vernichtet.

  • 1824/25 Zeichnungen der Deckengemälden

Literatur

  • J. Fey: „Zur Geschichte Aachener Maler des 19. Jahrhunderts.“ in: „Aus Aachens Vorzeit. Mitteilungen des Vereins für Kunde der Aachener Vorzeit.“ Zehnter Jahrgang 1897, Nr. 4/8.

Einzelnachweise

  1. Fey, S.55.
  2. Sammlung verschiedener Gedichte in der Aachener Volkssprache zum Nutzen des hiesigen Armen Institutes herausgegeben von Ferd. Jansen, Maler. 2 Teile. 1815 und 1821. — X. Brammertz, Poetische Muster-Sammlung aus unsern ältern und neuern Dichtern in Aachener und hochdeutscher Mundart. 2. Heft, Aachen 1881, Heft, daselbst 1SN2. - H. Freimuth, Aachens Dichter und Prosaisten. Aachen 1882, Bd. 1. Fey, S.55.
  3. ebd.
  4. 1994 befand sich dieses Kunstwerk im Museum Burg Frankenberg, Inv.Nr. BK 849. Abb.in: Thomas F. Kraus: Auf dem Wege in die Moderne. Bonne ville d'Aix-la-Chapelle. Aachen in französischer Zeit - 1792/93, 1794-1814. Handbuch-Katalog zur Ausstellung im Krönungssaal des Aachener Rathauses vom 14. Januar bis zum 5. März 1995. Beihefte der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Im Auftrage des Wissenschaftlichen Ausschusses herausgegeben von Herbert Lepper. Bd.4. Verlag des Aachener Geschichtsvereins, Aachen, 1994, S.588.

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