Johann Conrad Eichhorn

Johann Conrad Eichhorn

Johann Conrad Eichhorn (* 2. Juni 1718 in Danzig; † 17. September 1790 in Danzig) war ein deutscher Pastor und Zoologe.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Danzig studierte Eichhorn, Sohn eines Kaufmanns, von 1741 bis 1746 evangelische Theologie in Jena. Er heiratete Anna Luise Meyer, mit der er drei Töchter hatte. 1752 wurde Eichhorn zunächst Pastor, dann Diakon in Osterwick. 1761 trat er seine Lebensstelle als Pastor an Sankt Katharinen in Danzig an. Etwa mit Amtsantritt in Danzig begann er, Stadtgraben und weitere Frischwasserquellen Danzigs und seiner Umgebung, etwa die Radunia, mikroskopisch zu untersuchen. Insbesondere der Kleintierwelt galt seine Aufmerksamkeit. Als Amateurforscher verfolgte er hierbei keine wissenschaftlichen Ansprüche; für ihn als Theologe zeigte sich aber gerade in den kleinsten Lebensformen das Wirken Gottes. Wissenschaftliche Literatur scheint er weitgehend ignoriert zu haben. Seine eigenen Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Kleinstlebewesen wurden jedoch bald in der wissenschaftlichen Forschung rezipiert, ihm selbst aufgrund seiner genauen Beobachtungen und der Exaktheit seiner Zeichnungen durchaus der Rang eines Wissenschaftlers eingeräumt. Vermutlich sah und beschrieb er 1767 als erstes die Bärtierchen, konnte den Ruhm dafür aber nicht ernten, da sein kleines Werk erst 1775 erschien, bereits 1773 die Bärtierchen jedoch von Johann August Ephraim Goeze der Öffentlichkeit bekannt gemacht wurden.

Werke

  • Beyträge zur Naturgeschichte der kleinsten Wasserthiere, die mit bloßem Auge nicht können gesehen werden und die sich in den Gewässern in und Danzig befinden. Danzig 1775. Neue Auflage Berlin/Stettin 1781.
  • Zugabe zu meinen Beyträgen zur Natur-Geschichte der kleinsten Wasser-Thiere die mit keinem blossen Auge können gesehen werden, mit zwey neuentdeckten Wasser-Thieren nebst einer Vertheidigung gegen Herrn Johann Caspar Fueßly. Danzig 1783.

Literatur

  • Martin Müllerott: Eichhorn, Johann Conrad. In: Neue Deutsche Biographie Band 4, 1959, S. 380 f. Onlineversion
  • David M. Damkaer: The copepodologist's cabinet: a biographical and bibliographical history. Philadelphia 2002, S. 91–93.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eichhorn (Familienname) — Eichhorn ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Eichhorn — ist der Name folgender Personen: Johann Eichhorn (Mörder) (1906–1939), deutscher Serienvergewaltiger und Frauenmörder, Hauptfigur des Romanes Kalteis von Andrea Maria Schenkel Johann Albrecht Friedrich von Eichhorn (1779–1856), preußischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt Danzig — Diese Liste führt Personen, die mit der Stadt Danzig in Verbindung stehen, in chronologischer Reihenfolge auf. Inhaltsverzeichnis 1 Ehrenbürger 2 Söhne und Töchter der Stadt Danzig 2.1 12. – 17. Jahrhundert …   Deutsch Wikipedia

  • Tardigrada — Bärtierchen Das Bärtierchen Hypsibius dujardini Systematik Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa) …   Deutsch Wikipedia

  • Tardigraden — Bärtierchen Das Bärtierchen Hypsibius dujardini Systematik Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa) …   Deutsch Wikipedia

  • Bärtierchen — Das Bärtierchen Hypsibius dujardini Systematik Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa) Abteilung …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ei — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Göttingen — Göttingen war in den vielen Jahrhunderten seiner reichen Geschichte Geburts , Studien , Wirkungs und Sterbeort zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten. Inhaltsverzeichnis 1 Ehrenbürger 2 Söhne und Töchter der Stadt 2.1 Bis 1799 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Kassel — Wappen der Stadt Kassel Diese Liste enthält in Kassel (bis 1926 amtlich Cassel) geborene Persönlichkeiten sowie solche, die in Kassel ihren Wirkungskreis hatten, ohne dort geboren zu sein. Beide Abschnitte sind jeweils chronologisch nach dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilcken — Friedrich Wilken (1777 1840) Friedrich Wilken (* 23. Mai 1777 in Ratzeburg; † 24. Dezember 1840 in Berlin) war ein deutscher Historiker (Orientalist), Hochschullehrer und Bibliothekar. Nach entsprechender schulischen Vorbereitung an der Domschu …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”