Joachim Pauli

Joachim Pauli
Joachim Pauli

Joachim Pauli (* 20. September 1733 in Stettin; † 29. Dezember 1812 in Berlin) war ein deutscher Buchdrucker und Verleger. Er gründete 1761 in Berlin ein Verlagshaus, das insbesondere durch den Verlag umfangreicher Nachschlagewerke bekannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Pauli absolvierte seine buchhändlerische Ausbildung ab Oktober 1755 in der Haude & Spenerschen Verlagsbuchhandlung zu Berlin. 1761 erhielt er ein Privileg für den Betrieb eines Verlagssortiments[1] und avancierte rasch zu einer der bedeutenderen Firmen Berlins. Sein 1768-1825 knapp 500 Titel umfassendes Verlagsprogramm bestand hauptsächlich aus ökonomischen, landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen, biologischen und zoologischen Werken, von denen heute insbesondere noch seine Ausgaben der Krünitzschen Enzyklopädie, der Naturgeschichte der Insecten von Carl Gustav Jablonsky und Johann Friedrich Wilhelm Herbst und der Allgemeinen Historie der Natur von Georges-Louis Leclerc de Buffon in Erinnerung sind.

Ab 1801 erscheint Pauli als reiner Verleger[2]. Neben seiner buchhändlerischen und verlegerischen Tätigkeit war Pauli als Nachdrucker tätig, teilweise mit obrigkeitlicher Erlaubnis wie im Falle von Gellerts ursprünglich im Verlag von Reich und Fritsch in Leipzig erschienenen Schriften, die er 1765 mit preußischem Privileg unter der Bedingung, diese zur Hälfte des sächsischen Preises zu verkaufen, nachdruckte. Sein größtes Verlagswerk, die von 1773 bis 1858 in 242 Bänden erschienene Krünitzsche Enzyklopädie wurde allerdings selbst Opfer eines Raubdruckers, des in Brünn tätigen Johann Georg Trassler, der die ersten 129 Bände des Werks von 1787–1815 nachdruckte.

Pauli war zweimal verheiratet und hatte keine leiblichen Kinder. Als Alleinerbin seines Vermögens setzte er seine zweite Frau, Louise Christiane Jacobine Pauli, geborene Schüler ein, die den Verlag nach seinem Tode noch bis 1823 fortführte.

Literatur

  • Artur Georgi: Die Entwicklung des Berliner Buchhandels bis zur Gründung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler 1825. Berlin 1926.
  • Artikel "Joachim Pauli" in Lexikon des gesamten Buchwesens - LGB², Band 5, 2. Aufl. Stuttgart 1999, S. 573.
  • Heinrich Gustav Flörke: Nachruf auf Pauli im 123. Band (Berlin 1813, Vorbericht) der Krünitzschen Enzyklopädie.

Einzelnachweise

  1. Pr. Geh. Staatsarchiv, Generaldirektorium Kurmark, Tit. 115, Berlin, Sect. 09, Nr. 7
  2. Allgemeines Verzeichnis aller Buchhandlungen, Leipzig 1801

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pauli — ist der Familienname folgender Personen: Adolf Pauli (1860–1947), deutscher Diplomat Alfred Dominicus Pauli (1827–1915), deutscher Jurist und Politiker Arthur Pauli (* 1989), österreichischer Skispringer August Pauli (1852–nach 1912), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Philipkowski — (* 26. Februar 1961 in Mrągowo, Polen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er absolvierte von 1985 bis 1992 154 Erstligaspiele für den 1. FC Nürnberg („Club“), in denen ihm 13 Treffer gelangen. Seine Familie wanderte 1971 nach vielen… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Jung (Regisseur) — Joachim Jung Joachim Jung (* 1962 in München) ist ein deutscher Regisseur, Kameramann und Produzent. Inhaltsverzeichnis 1 Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Oporin — (auch: Oporinus; * 12. September 1695 in Neumünster; † 5. September 1753 in Göttingen) war ein deutscher evangelischer Theologe. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim I. (Brandenburg) — Joachim I. Nestor, Porträt von Lucas Cranach d.Ä …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Hansen — auf einem Filmplakat von Helmuth Ellgaard, 1959 Joachim Hansen (bürgerlich Joachim Spieler; * 28. Juni 1930 in Frankfurt (Oder); † 13. September 2007 in Berlin) war ein deutscher Schau …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Spieler — Joachim Hansen (bürgerlich Joachim Spieler; * 28. Juni 1930 in Frankfurt (Oder); † 13. September 2007 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Karriere 1.1 Der Durchbruch mit „Der Stern von Afrika“ 1.2 Filmstar …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Leopold von Bredow — (1699 1759) Joachim Leopold von Bredow (* 10. Oktober 1699; † 12. Juni 1759 in Dresden) war ein königlich preußischer Generalmajor, Ritter des Johanniterordens und Erbherr auf Bredow, Marke, Schwanebeck und Werniß. Er war der Sohn von Otto Ludwig …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Morsius — (latinisiert aus Mors oder Moers, Pseudonym: Anastasius Philarethes Cosmopolita; * 3. Januar 1593 in Hamburg; † 1644[1] auf Schloss Gottorf) war ein deutscher Polyhistor mit theosophischen Ansichten. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Westphal — (* 1510 in Hamburg; † 16. Januar 1574 ebenda) war ein lutherischer Theologe und Reformator. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”