Cedel

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Clearstream International S.A.
Unternehmensform Société Anonyme
Gründung 2000
Unternehmenssitz Luxemburg
Branche Finanzdienstleistungen
Website

www.clearstream.com

Clearstream International S.A. ist eine im Jahre 2000 aus der Fusion der Deutsche Börse Clearing AG (vormals Deutscher Kassenverein AG) und Cedel International hervorgegangene Abwicklungs- und Verwahrgesellschaft mit Sitz in Luxemburg. Clearstream fungiert als Zentralverwahrer für die internationalen Kapitalmärkte. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Funktion als Zentralverwahrer für deutsche und luxemburgische inländische Wertpapiere. Das Unternehmen ist vollständig im Besitz der Deutschen Börse AG.[1]

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensprofil

Das Kerngeschäft von Clearstream ist die Dienstleistung als Zentralverwahrer, also die Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren. Der Wert der von Clearstream verwahrten Wertpapiere beläuft sich auf über 10 Billionen Euro. Damit zählt Clearstream zu den grössten weltweit tätigen Anbietern von Wertpapierdiensten. In Deutschland werden die meisten Wertpapiere technisch von Clearstream verwaltet. Somit ist Clearstream vergleichbar mit einer Zentralbank für Wertpapiere. Ausserdem bietet Clearstream Mehrwertdienste an, etwa die globale Wertpapierfinanzierung und Investmentfonds-Services.

Eine besondere Rolle kommt der elektronischen Speicherung von Wertpapierinformationen zu. In Deutschland befinden sich die Server von Clearstream in Frankfurt (Main) nur ca. 100 Meter von der Börse entfernt, weitere Standorte sind u. a. in unmittelbarer Nähe der Börsen von Stuttgart, Düsseldorf und Bremen. Angeblich sollen diese im Krisenfall unabhängig voneinander und autark das gesamte Börsengeschehen inklusive der Verwaltung der Wertpapierdepots jeweils 3 Monate lang auch ohne externe Stromzufuhr aufrecht erhalten können.

Mehr als 2.500 Finanzinstitute in über 100 Ländern sind Kunden bei Clearstream. Das Abwicklungsvolumen belief sich im Jahr 2007 auf über 250.000 Transaktionen am Tag.

Skandale

Siehe auch: Affäre Clearstream II

Im Jahr 2001 mit der Veröffentlichung des Buches „Révélation$”, von Denis Robert und einem Ex-Clearstream Mitarbeiter Ernest Backes, wurde Clearstream beschuldigt, eine internationale Plattform für Geldwäsche und Steuerflucht über ein ungültiges System von Geheimkonten zu sein (die „Clearstream Affair”). Die Luxemburger Justiz hat eine Untersuchung durchgeführt und festgehalten, dass es keine Substanz zu irgendwelchen Anklagen gab. Die Autoren wurden mehrmals durch das französische Gericht verurteilt.

Im Frühjahr 2004 kam es zur „zweiten Clearstream Affair”, die mehr Aufmerksamkeit erregte. Der Richter Renaud van Ruymbeke erhielt Listen (ohne Absender) in der Angelegenheit der Taiwan-Fregatten. Die Listen würden hervorheben, dass mehrere französische Politiker Geheimkonten bei Clearstream hätten. Diese Geheimkonten wurden angeblich verwendet in dem Frankreich-Taiwan Fregattenskandal. Der Richter hat in der Untersuchung festgestellt, dass die Listen gefälscht waren. Im Jahre 2006 haben diese Politiker Klage erhoben, und eine Untersuchung wurde eröffnet, die große Aufregung in der französischen Politik verursacht hat.

Vier Personen sind angeklagt worden, Jean-Louis Gergorin, Imad Lahoud, Florian Bourges und Denis Robert. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Siehe auch

Literatur

  • Denis Robert, Ernest Backes: Das Schweigen des Geldes. Der Clearstream-Skandal. 2002, ISBN 3-85842-546-X
  • David Loader: Clearing, Settlement and Custody. Operations Management Series. 2002, ISBN 0-7506-5484-8
  • David M. Weiss: Global Securities Processing: The Markets, The Products. 1997, ISBN 0-13-323965-9

Einzelnachweise

  1. Clearstream: Company Structure, abgerufen am 26. Oktober 2008

Weblinks


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