Jazzhaus Freiburg

Jazzhaus Freiburg
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Das Jazzhaus Freiburg ist ein Jazzclub. Der alte Weinkeller unter dem Goethe-Institut im Weinschlößle an der Wilhelmstraße ist aber nicht nur auf den Jazz ausgerichtet, sondern war schon seit der Planungsphase als Mehrspartenhaus konzipiert und lebt von den Live-Konzerten. Es arbeiten hier die Freiburger Rockinitiative, der Folk- und Bluesclub, die Jazz- und Rockschule Freiburg und die Oldtime-Jazz-Initiative zusammen. Zum Jazzhaus gehört seit 2005 auch ein eigenes Plattenlabel Jazzhaus Records.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte des Jazzhauses Freiburg begann am 6. Juni 1985 mit einem Brief von Waldi Heidepriem an die Freiburger Jazz-Szene. Daraufhin trafen sich über 60 Personen am 26. Juni 1985 in der Mooswaldbierstube und gründeten die Initiative Freiburger Jazzhaus. Die Idee dazu entstand auf dem Zelt-Musik-Festival in einem Gespräch, an dem Waldi Heidepriem und Rolf Böhme – ehemaliger Oberbürgermeister von Freiburg – teilnahmen. Am 13. November 1985 war die Gründungsversammlung der Vereinigung Freiburger Jazzhaus, bei der Heidepriem auch zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Die Umbauarbeiten begannen unmittelbar danach, am 10. Oktober 1987 wurde eines der Prunkstücke des Kellers – der große Bösendörfer Flügel, auf dem später auch Miles Davis spielte[1] – geliefert. Am 16. Oktober 1987 wurde das Jazzhaus eröffnet, es spielten unter anderem Albert-Louis-Jazzband, Charlie Roman, Free Dig Bigband, Gigolo-Reinhardt Swingtett, Hallelujah Stompers, Mary Silvester, Ray Austin, The Gang u. a. Joachim-Ernst Berendt bezeichnete ihn als „sicherlich einen der schönsten Jazzkeller der Welt“.

1994/95 kam es zu einer ersten Krise, als der Gemeinderat plante, die geringen Zuschüsse zu streichen. Nach einer unruhigen Zeit nach dem Tod des Gründers und Vorsitzenden Waldi Heidepriem folgten Christian Hodeige und Herbert Schiffels als erste Vorsitzende. Der Jazzkeller konnte gegen Kritik von außen neu ausgerichtet werden. Durch Änderung der Einstufung von Veranstaltungen als kommerzielle Veranstaltung und nicht mehr als kulturelle Veranstaltung, die zu hohen Steuernachzahlungen führte, kam es wieder zu finanziellen Turbulenzen. Als Folge davon trennte sich der Verein in einen gemeinnützigen Verein und eine Betreibergesellschaft auf. Zweck des Vereins ist die Pflege und Fortentwicklung der Jazz-Musik mit verwandten Bereichen und Strömungen wie insbesondere der Rock- und Folkmusik, die Förderung der Ausübung und des Nachwuchses. Hierzu gehört auch der Betrieb des Freiburger Jazzhauses.[2] Nach weiteren finanziellen Schwierigkeiten wurde dank Sponsoren das komplett renovierte Jazzhaus 2001 der Öffentlichkeit vorgestellt. Christian Hodeige übergab sein Amt als Vorsitzender an Herbert Schiffels und einen verkleinerten, neugewählten Vorstand. Man ist froh, dass man die Schwierigkeiten ohne Konkurs meistern und die gemeinnützigen Ziele des Vereins mit den wirtschaftlich notwendigen Zielen der Betreibergesellschaft verbinden konnte und somit der Bestand des Jazzkellers gesichert ist.

Auftretende Musiker (Auswahl)

Zu den Musikern und Gruppen, die hier aufgetreten sind, zählen Art Blakey, Black Uhuru, Blood Sweat & Tears, Cassandra Wilson, Cecil Taylor, Dee Dee Bridgewater, Dianne Reeves, Die Sterne, Ice-T, John Zorn , Kool & The Gang, Public Enemy, K.I.Z., Miles Davis, Mink DeVille, Philip Boa, Rammstein, Roger Chapman, Soul Asylum, Red Hot Chilli Pipers und Maceo Parker.

Weblinks

Quellen

  • Uli Homann: Die Entstehung des Jazzhauses; Jazzhausjournal Nr.: 1 Oktober 1987
  • Waldis Worte zur Eröffnung Jazzhausjournal Nr.: 1 Oktober 1987

Einzelnachweise

  1. Jazzzeitung Mai 2007
  2. Zitat aus der Vereinssatzung
47.9946527.840428

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