Javier Aguirre

Javier Aguirre
Javier Aguirre
Aguirre in Moskau (2007)
Spielerinformationen
Voller Name Javier Aguirre Onaindía
Geburtstag 1. Dezember 1958
Geburtsort Mexiko-StadtMexiko
Größe 173 cm
Position Mittelfeld
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1979–1980
1980
1980–1984
1984–1986
1986–1987
1987–1993
Club América
LA Aztecs
Club América
CF Atlante
CA Osasuna
Deportivo Guadalajara
7 0(0)
30 0(4)
128 (31)
30 0(4)
13 0(0)
181 (17)
Nationalmannschaft
1983–1992 Mexiko 59 (14)
Stationen als Trainer
1995–1996
1998–2001
2001–2002
2002–2006
2006–2009
2009–2010
2010–
CF Atlante
Pachuca
Mexiko
CA Osasuna
Atlético Madrid
Mexiko
Real Saragossa
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Javier Aguirre Onaindía (* 1. Dezember 1958 in Mexiko-Stadt), Spitzname el Vasco (der Baske), ist ein mexikanischer Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler baskischer Abstammung, der als Sohn spanischer Einwanderer in Mexiko-Stadt geboren wurde.

Inhaltsverzeichnis

Spielerkarriere

Verein

Aguirre begann seine Profikarriere 1979 beim mexikanischen Hauptstadtverein América, bei dem er bis 1984 unter Vertrag stand. In seiner letzten Saison mit América gewann er – zum einzigen Mal in seiner Spielerkarriere – den Meistertitel von Mexiko. Zwischen 1984 und 1986 spielte er beim damals ebenfalls noch in der mexikanischen Hauptstadt beheimateten CF Atlante, bevor es ihn ein Jahr nach Spanien zum CA Osasuna verschlug. 1987 kehrte er nach Mexiko zurück und spielte bis zum Ende seiner Spielerkarriere 1993 beim CD Guadalajara.

Nationalmannschaft

Sein Debüt in der mexikanischen Nationalmannschaft gab Aguirre am 15. März 1983 in einem Freundschaftsspiel in und gegen Costa Rica, bei dem er das goldene Tor zum 1:0-Sieg der Mexikaner erzielte. Beim Rückspiel in Mexiko am 22. März 1983 erzielte wiederum Aguirre den einzigen Treffer der Begegnung.

Höhepunkt seiner Spielerkarriere war die Teilnahme an der im eigenen Land ausgetragenen Fußball-Weltmeisterschaft 1986, bei der er alle Spiele der Gastgeber in voller Länge absolvierte. Lediglich im letzten Spiel der Mexikaner, als sie gegen Deutschland in die Verlängerung mussten und im anschließenden Elfmeterschießen unterlagen, konnte Aguirre nicht über die volle Distanz spielen, da er nach 100 Minuten vom Platz gestellt wurde.

Sein letztes Länderspiel bestritt er in einem Testspiel am 11. März 1992 gegen die Auswahl der Sowjetunion, das 1:1 endete. Bereits am 8. März 1992 hatte es ein Spiel gegen denselben Gegner gegeben, das die Mexikaner noch mit 4:0 für sich entscheiden konnten und in dem Aguirre sein letztes Länderspieltor erzielte.

Trainerkarriere

Verein

Abgesehen von seinem Trainerdebüt beim CF Atlante, den er in der Saison 1995/96 betreute, arbeitete Aguirre bei den anderen drei Vereinen stets über eine längere Distanz. Sein erstes mehrjähriges Engagement hatte er beim CF Pachuca, den er zwischen 1998 und 2001 betreute und mit dem er in der Saison 1999/00 das Torneo Invierno 1999 gewann. 2001 beendete er die Zusammenarbeit mit Pachuca, weil die Nationalmannschaft ihn dringend brauchte (siehe unten).

2002 ging er nach Spanien und blieb dort fast sieben Jahre. Zunächst erhielt er einen Vertrag beim CA Osasuna, den er nicht nur vor dem Abstieg bewahrte, sondern kontinuierlich an Europa heranführte. In der Saison 2004/05 erreichte Osasuna das Finale um die Copa del Rey, das durch ein spätes Tor von Dani in der 115. Minute mit 1:2 nach Verlängerung gegen Betis Sevilla verloren ging. In der folgenden Saison spielte Osasuna im UEFA-Pokal, schied jedoch bereits in der ersten Runde mit 1:3 und 0:0 gegen Stade Rennes aus. Dafür sorgte man in der spanischen Meisterschaft für Furore und beendete die Saison 2005/06 auf dem vierten Platz. Damit hatte Osasuna die Champions-League-Qualifikation erreicht, in der man lediglich aufgrund der Auswärtstorregel (0:0 und 1:1) gegen den Hamburger SV unterlag, dafür aber im UEFA-Pokal starten durfte und – in den K.o.-Runden über Trabzonspor, Girondins Bordeaux, Glasgow Rangers und Bayer Leverkusen – bis ins Halbfinale vorstieß, wo Osasuna gegen den Ligakonkurrenten und späteren Turniersieger FC Sevilla mit 1:0 und 0:2 unterlag. Doch die Früchte seiner Arbeit heimste Aguirre nicht mehr ein, da er bereits vor der Saison 2006/07 von Atlético Madrid verpflichtet worden war. Dort setzte er seine erfolgreiche Arbeit fort und führte den Hauptstadtverein in der Saison 2007/08 ebenfalls auf Platz vier und in die Champions-League-Qualifikation, wo Atlético sich mit 0:1 und 4:0 gegen Schalke durchsetzen konnte und anschließend die Gruppenphase (hinter Liverpool, aber vor Marseille und Eindhoven) ungeschlagen überstand. Das Ausscheiden im Achtelfinale aufgrund der Auswärtstorregel (2:2 und 0:0) gegen Porto erlebte Aguirre bereits nicht mehr, da das Verhältnis zwischen Trainer und Vereinsführung zuletzt getrübt war und man daher im Februar 2009 einen Schlussstrich zog. Die Quellen sind widersprüchlich, ob Aguirre gefeuert wurde[1] oder seiner Entlassung zuvorkam und von sich aus zurückgetreten ist.[2]

Nationalmannschaft

Als die mexikanische Nationalmannschaft in der Qualifikation zur WM 2002 in ernsthafte Schwierigkeiten geraten war, wurde Aguirre als „Retter in der Not“ quasi „über Nacht“ zum Cheftrainer gemacht. In der entscheidenden Endrundengruppe der CONCACAF waren bereits fünf von zehn Spieltagen absolviert und die Mexikaner lagen nach drei Niederlagen und einem Remis gegen den Tabellenletzten Trinidad nur auf dem fünften Platz; weit davon entfernt, sich für die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 zu qualifizieren. Was zum damaligen Zeitpunkt kaum einer für möglich hielt, trat doch noch ein: unter Aguirre fuhr die Mannschaft vier Siege und ein Remis (beim Gruppensieger Costa Rica) ein und belegte am Ende den zweiten Platz, der zur Teilnahme am WM-Turnier berechtigte. Aguirres Amt als Nationaltrainer begann am 1. Juli 2001 gegen die USA (1:0) und endete 50 Wochen später am 17. Juni 2002 im WM-Achtelfinale gegen denselben Gegner. Zuvor war Mexiko ungeschlagener Gruppensieger vor Italien, Kroatien und Ecuador geworden. Für Aguirres Verbleib sprach auch nicht mehr der zweite Platz bei der Copa América 2001, als Mexiko – unter anderem durch ein 1:0 gegen Brasilien – das Finale erreichte, in dem man dem Gastgeber Kolumbien knapp mit 0:1 unterlag. Das WM-Ausscheiden der inzwischen wieder vor Selbstbewusstsein strotzenden Mexikaner ausgerechnet gegen ihren Erzrivalen USA (0:2) hatte die sofortige Entlassung Aguirres zur Folge.

Sieben Jahre später wurde Aguirre in einer ähnlichen Situation erneut als „Retter in der Not“ geholt. Wieder einmal drohte die mexikanische Nationalmannschaft in der Qualifikation zu scheitern und wieder einmal riss Aguirre – trotz einer 1:2-Einstandsniederlage in El Salvador am 6. Juni 2009 – das Ruder herum und führte die Mexikaner zur WM-Teilnahme 2010. Außerdem gewann Aguirre im Juli 2009, zu jener Zeit erst einen Monat im Amt, den in den USA ausgetragenen CONCACAF Gold Cup, in dem sein „Schicksalsgegner“ USA im Finale mit 5:0 bezwungen wurde. Mit den bei der WM 2010 erzielten Resultaten unzufrieden (Mexiko schied erneut im Achtelfinale aus), legte Aguirre sein Amt am 30. Juni 2010 nieder. Er begründete seinen Rücktritt mit den Worten: "Ich muss gehen, das ist das Ehrenwerteste, was ich machen kann. ... Wir haben unser Ziel nicht erreicht. Ein Weitermachen war nicht tragbar."[3]

Aguirre betreute die Nationalmannschaft insgesamt 59 Mal: in seiner ersten Etappe 27 Mal und zuletzt 32 Mal.

Titel

Als Spieler

Als Trainer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.usatoday.com/sports/soccer/2010-03-29-1347776864_x.htm
  2. http://www.iconosphera.com/andresguardado/
  3. FAZ vom 2. Juli 2010

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