Jack Williamson

Jack Williamson

John Stuart 'Jack' Williamson (* 29. April 1908 in Brisbee, Arizona Territory; † 10. November 2006 Portales, New Mexico) war ein US-amerikanischer Science-Fiction-, Fantasy- und Horror-Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Williamson verbrachte seine Kindheit auf einer Farm im westlichen Texas. 1915 zog die Familie mit ihren fünf Kindern nach New Mexico. Nach Anfangsschwierigkeiten entstand eine Ranch, die noch heute existiert. Der Junge Jack erkannte schnell, dass er weder Farmer noch Rancher werden wollte, und bildete sich neben der Schule vor allem in der örtlichen Bibliothek autodidaktisch weiter, was ihn rasch zum Außenseiter werden ließ.

Etwa 1926 entdeckte Williamson Amazing Stories, eines der ersten der wenig später zahlreichen Pulp-Magazine, die sich auf Science Fiction-, Abenteuer- oder Horrorstorys spezialisierten. Als Sammler und Fan beschloss er, selbst Schriftsteller zu werden. 1928 wurde Williamsons erste Kurzgeschichte „The Metal Man“ veröffentlicht. Dies war der Auftakt zu einer schriftstellerischen Karriere, die sich über 78 Jahre erstreckte.

In den 1930er Jahren gehörte Williamson zu den regelmäßigen und beliebten Autoren der zeitgenössischen amerikanischen Magazine, hatte jedoch nach wie vor große Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen. Selbst eine Psychoanalyse, der er sich in Topeka unterzog, linderte seine psychosomatischen Beschwerden nicht. Diese seelischen Probleme schlugen sich auch in seinem Schaffen nieder, etwa in Darker Than You Think. Nach einem Jahr Psychoanalyse meldete er sich 1942 zur US Air Force und wurde zum Ende des Krieges gegen Japan im Pazifik als Wetterbeobachter eingesetzt. Nach Kriegsende begegnete er seiner Jugendliebe Blanche Slaten wieder, heiratete sie 1947 und führte mit ihr eine glückliche Ehe, bis sie 1985 bei einem Autounfall starb.

In den 1950er Jahren ging Williamson zurück auf die Schule. Er studierte Englisch an der Eastern New Mexico University in Portales, New Mexico, legte die Prüfung zum 'Master of Arts' ab und gehörte von 1960 bis 1977 dem dortigen Lehrkörper an. Seine Ausbildung setzte er fort und promovierte 1964 an der University of Colorado mit einer Arbeit über die frühen Arbeiten des Schriftstellers H. G. Wells. In Portales hatte er ab 1969 bis zu seiner Emeritierung 1977 eine Professur in Literaturwissenschaft inne. Er publizierte in seiner Zeit als Hochschullehrer seine Handreichungen, woraus die Science Fiction Research Association entstand, die heute noch die akademische Zeitschrift Science Fiction Studies herausgibt. Er half auch mit, eine der größten SF-Sammlungen von über 30.000 Bänden zusammenzutragen; sie trägt den Namen Jack Williamson Science Fiction Library.

1977 bis 1978 war er Präsident der SFWA. Trotz gesundheitlicher Probleme legte Williamson auch in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren regelmäßig neue Romane und Storys vor und gewann noch mit 93 Jahren sowohl den Nebula Award als auch den Hugo Award.

Werke (Auswahl)

Romane

  • 1929: The Alien Intelligence
  • 1930: The Girl From Mars, mit Miles J. Breuer
  • 1930: The Green Girl
  • 1931: The Stone From The Green Star
  • 1933: Golden Blood
  • 1934: Xandulu
  • 1935: The Blue Spot
  • 1935: Islands of the Sun
  • 1948: Darker Than You Think (dt. gekürzt Herrscher der Nacht, 1967; vollständig Geschöpfe der Finsternis, 1979), Magazinfassung 1940 in Unknown
  • 1949: The Humanoids (dt. Wing 4)
  • 1951: Dragon's Island (dt. Die Dracheninsel)
  • 1955: Star Bridge, gemeinsam mit James E. Gunn
  • 1968: Trapped in Space, (dt. Die Weltraumfalle)
  • 1972: The Moon Children (dt. Die Mondkinder)
  • 1974: The Power of Blackness (dt. Die Macht der Dunkelheit)
  • 1975: Farthest Star, gemeinsam mit Frederik Pohl
  • 1980: The Humanoid Touch (dt. Das Wing 4 Syndrom)
  • 1982: Manseed
  • 1983: Wall Around A Star, gemeinsam mit Frederik Pohl (Fortsetzung von Farthest Star)
  • 1986: Firechild (dt. Aus Feuer geboren)
  • 1988: Land's End, (dt. Land's End), mit Frederik Pohl
  • 1992: Undersea Trilogy, gemeinsam mit Frederik Pohl (alle drei Undersea-Romane in einem Band)
  • 2001: Terraforming Earth (dt. Die Endzeit-Ingenieure)

Reihen

Weltraumlegion

  1. Legion Of Space, 1934, (dt. Wächter des Alls)
  2. The Cometeers, 1936 (dt. Der grüne Komet, auch Der Geist der Legion )
  3. One Against the Legion, 1939 (dt. Der einsame Weg)
  4. The Queen of the Legion, 1982 (dt. Königin der Legion)

Zeitlegion

  1. Legion of Time, 1938 (dt. Die Zeitlegion)
  2. After Worlds End, 1939 (dt. Jenseits von Zeit und Raum)

Antimaterie

  1. Seetee Ship, 1949 (dt. Antimaterie)
  2. Seetee Shock, 1951 (dt. Antimaterie-Bombe)

Jim Eden

  1. Undersea Quest, 1954 mit Frederik Pohl (dt. Duell in der Tiefe)
  2. Undersea Fleet, 1956 mit Frederik Pohl (dt. Städte unter dem Ozean)
  3. Undersea City, 1958 mit Frederik Pohl (dt. Alarm in der Tiefsee)

Starchild

  1. The Reefs of Space, 1964 mit Frederik Pohl (dt. Riffe im All)
  2. Starchild, 1965 mit Frederik Pohl (dt. Der Sternengott)
  3. Rogue Star, 1969 mit Frederik Pohl (dt. Der Outsider-Stern)

Kurzgeschichtensammlung

Sachbuch

  • H.G. Wells, critic of progress : a study of the early fiction, 1964, Boulder, Colo., Univ. of Colorado, Diss., 1964

Auszeichnungen

Für seine Werke wurde der Autor mehrfach ausgezeichnet:

  • Nebula Award 1976 Grand Master Award
  • Hugo Award 1985 für das beste „Non-Fiction-Buch“ „Wonder's Child“
  • World Fantasy Award 1994 für sein Lebenswerk
  • Nebula Award und Hugo Award 2001 für die beste Erzählung „The Ultimate Earth“ (deutsch: Die ultimative Erde, 4. Kapitel des Romans Die Endzeit-Ingenieure)
  • Campbell Award 2002 für den Roman „Terraforming Earth“ (deutsch: Die Endzeit-Ingenieure)

Trivia

  • Jack Williamson war der erste Schriftsteller, der bereits 1941 unter dem Titel „Collision Orbit“ eine Geschichte über Anti-Materie veröffentlichte. Außerdem erfand er die Begriffe Terraforming (in Collision Orbit) und Genetic Engineering (in Dragon's Island).
  • Der neu entdeckte Asteroid 5516 erhielt 1994 auf Betreiben der SF-Schriftsteller Roger Zelazny und David Brin den offiziellen Namen JAWilliamson.

Autobiographie

  • 1984: Wonder's Child. My Life in Science Fiction.
  • 2005: Wonder's Child. My Life in Science Fiction. (erweiterte und aktualisierte Taschenbuchausgabe)

Weblinks


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