Cavalese

Cavalese
Cavalese
Kein Wappen vorhanden.
Cavalese (Italien)
Cavalese
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Trient (TN)
Koordinaten: 46° 17′ N, 11° 28′ O46.28333333333311.4666666666671000Koordinaten: 46° 17′ 0″ N, 11° 28′ 0″ O
Höhe: 1.000 m s.l.m.
Fläche: 45 km²
Einwohner: 4.014 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 89 Einw./km²
Postleitzahl: 38033
Vorwahl: 0462
ISTAT-Nummer: 022050
Demonym: Cavalesani
Schutzpatron: San Sebastiano

Cavalese (deutsch: Gaßlöss) ist ein Ort mit 4014 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) in der autonomen Provinz Trient (Trentino), etwa 20 km südlich von Bozen und 30 km von Trient gelegen. Es ist Verwaltungssitz des Fleimstals (Valle di Fiemme).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bis 1919 gehörte Cavalese zur gefürsteten Grafschaft Tirol und somit zu Österreich-Ungarn.

Cavalese war Garnisonsstadt der k.u.k. Armee. 1914 war hier das Böhmische Feldjäger-Bataillon Nr. 12 stationiert.

Infrastruktur

In Cavalese erreichte die Fleimstalbahn nach Überwindung der Anhöhe von San Lugano (deutsch: Tennebach) wieder den Talboden.

Seilbahnunglücke

In die internationalen Schlagzeilen geriet der Ort durch zwei schwere Unglücke der zum Monte Cermis führenden Luftseilbahn.

Am 9. März 1976 kurz nach 17:30 Uhr riss das Tragseil, während eine vollbesetzte Kabine auf der unteren Sektion zwischen der Alpe di Cermis und Cavalese langsam talwärts fuhr. Die Kabine stürzte 50 Meter tief auf einen Steilhang und überschlug sich dort mehrmals. Bis auf eine 14-jährige Italienerin starben alle 43 Insassen, darunter 22 Deutsche.[2] Damit handelt es sich um das folgenschwerste, jemals vorgekommene Unglück einer Luftseilbahn.[3][4]

Am 3. Februar 1998 um 14:13 Uhr durchtrennte ein US-amerikanisches Kampfflugzeug vom Typ EA-6 Prowler im Tiefflug mit über 800 km/h das Tragseil der Seilbahn 110 Meter über dem Boden. Die daran hängende Gondel stürzte etwa 80 Meter in die Tiefe. Alle 20 Insassen, darunter 8 Deutsche, starben. Das mit vier Personen besetzte Flugzeug wurde zwar beschädigt, konnte aber noch zum Luftwaffenstützpunkt Aviano Air Base zurückkehren.

Aufgrund der NATO-Statuten wurden der Flugzeugpilot Captain Richard J. Ashby und sein Navigator Captain Joseph Schweitzer nur vor einem amerikanischen Militärgericht in North Carolina angeklagt. Obwohl die vorgeschriebene Mindestflughöhe 600 Meter betrug, wurden beide im März 1999 vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen. In einem zweiten Prozess im Mai 1999 vor einem Militärgericht wurden sie jedoch wegen der Vernichtung des Videobandes, das den Flug am Unglückstag festgehalten hatte, schuldig gesprochen und unehrenhaft aus der Armee entlassen. Ashby erhielt dafür außerdem eine sechsmonatige Haftstrafe, von der er viereinhalb Monate tatsächlich absitzen musste.

Die geringen Strafen führten zu Empörung in der italienischen Öffentlichkeit und einer Belastung der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Italien. Dort trägt das Unglück den Beinamen Strage del Cermis (dt. Blutbad oder Massaker von Cermis).

Sport

Durch Cavalese führt der Skilanglaufmarathon Marcialonga, einer von vierzehn Läufen der Worldloppet-Tour.

Persönlichkeiten

Cavalese ist der Geburtsort von:

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
  2. Hamburger Abendblatt vom 11. März 1976, Seite 4.
  3. Die schwersten Berg- und Seilbahnunglücke. Spiegel Online, 10. Juni 2000.
  4. Cable car disasters. Jon Henley im Guardian, 2. Juli 1999.

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