Ilmbach

Ilmbach
Das Schönbornsche Jagdschloss von Ilmbach/Steigerwald

Ilmbach ist eine abseits gelegene Einöde am Westrand des Steigerwalds. Sie liegt auf einer Anhöhe 325 Metern über dem Meeresspiegel. Zur Volkszählung am 25. Mai 1987 wurden sechs Einwohner in zwei Wohngebäuden nachgewiesen.[1]

Auf alten Karten (von 1853) ist gut 200 Meter nördlich von Ilmbach die Ilmbacher Mühle (am Saugraben) verzeichnet.[2] Auf aktuellen Satellitenbildern ist hier jedoch nichts mehr zu erkennen.[3] Das noch 250 Meter weiter nordnordwestlich gelegene Einzelgehöft Fallmeister liegt bereits in der nördlich benachbarten Gemarkung Kirchschönbach (Fallmeister = Abdecker). Es wird auf aktuellen Karten nicht mehr als separate Einzelsiedlung namentlich bezeichnet.

Bekannt wurde die zu Prichsenstadt gehörende Einöde durch ihre besonders reizvolle Lage sowie durch das im 19. Jahrhundert entstandene Jagdschlösschen, das sich im Besitz der Schönborn-Grafen von Wiesentheid befindet.
Der Wildpark Rüdern, ebenfalls im gräflichen Besitz, liegt in unmittelbarer Nähe von Ilmbach und ist ein beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet.

Im Jahr 1454 stiftete Magdalena von Vestenberg und ihr Gatte Ritter Balthasar von Berg in Ilmbach das Kloster Ilmbach, ein Kartäuserkloster.
Es wurde 1525 im Bauernkrieg zerstört, aber erst 1803 endgültig aufgelöst.

Der Graf von Schönborn kaufte das Dorf Ilmbach und das benachbarte Rüdern auf, und 1800 begann die Auflösung der Dörfer.[4] 1870 schließlich wurde die formal noch bestehende Gemeinde Rüdern mit den Ortsteilen Rüdern und Ilmbach in die nördlich benachbarte Gemeinde Kirchschönbach eingegliedert[5], die 1972 im Rahmen der Gebietsreform in Bayern ihrerseits (neben neun weiteren Gemeinden) nach Prichsenstadt eingemeindet wurde[6]. Rüdern besteht nach wie vor als eine der elf Gemarkungen von Prichsenstadt, die in ihrer Ausdehnung den ehemaligen Gemeinden entsprechen.[7][8]

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. Seite 365
  2. Urpositionsblätter Bayern, Blatt 175 Prichsenstadt
  3. Wikimapia
  4. Amtsblatt Prichsenstadt vom 29. Mai 2010
  5. Wilhelm Volkert, Richard Bauer: Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980, Seite 472
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Bestand und Gebiet von 1840 bis 1987. Heft 451 der Beiträge zur Statistik Bayerns, Seite 113
  7. Link „Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis“: Bayerisches Gemarkungsverzeichnis
  8. Bayerische Vermessungsverwaltung: BayernViewer-plus: Karten: Verwaltungsgrenzen: Gemarkung
49.80361111111110.408333333333

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