Ökologen/Grüne

Ökologen/Grüne
Οικολόγοι Πράσινοι
Ikologi Prasini
Logo der Ökologischen Grünen
Gründung 8. Dezember 2002
Parlamentsmandate 0 von 300 (2009)
Europapartei EGP
EP-Fraktion Grüne/EFA
Website www.ecogreens-gr.org

Ökologen/Grüne (griechisch Οικολόγοι Πράσινοι, Ikologi Prasini) bezeichnet eine griechische politische Partei, die die Grundsätze der ökologischen Politik vertritt. Sie wurde im Dezember 2002 gegründet und ist Mitglied der Europäischen Grünen Partei.

Inhaltsverzeichnis

Politische Grundsätze

Die Grundsätze der Ökologen/Grünen, wie sie in ihrer der Satzung niedergelegt sind [1] sind: nachhaltige, soziale Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit und direkte Partizipatorische Demokratie, der Achtung der Vielfalt, Dezentralisierung und Subsidiarität, Schutz und Wiederherstellung der natürlichen Ökosysteme, der Lebensqualität, der persönlichen und sozialen Verantwortung und Gleichheit vor dem Gesetz.

Ihre Gründungserklärung [2] definiert Ökologie als kreativ, innovativ, unabhängig, tolerant, internationalistisch, pazifistisch, selbstverwaltet, partizipativ, feministisch, solidarisch, verbraucherschützend, antiautoritär und alternativ.

Organisation

Die Ökologen/Grünen sind als Partei dezentral in lokalen politischen Bewegungen organisiert, die sich auf Gemeinde-, Präfektur -und Regionsebene gebildet haben. Das zentrale politische Organ, der Panhellenische Rat, wird zu zwei Dritteln von Regionalkonferenzen und zu einem Drittel vom griechischen nationalen Kongress gewählt. Alle Organe der Partei sind abwählbar und haben eine gerade Anzahl von Mitgliedern, um größtmöglichen Konsens zu erzielen. Das zentrale Exekutivorgan ist ein sechsköpfiges Exekutivsekretariat, das unter der politischen Kontrolle des Panhellenischen Rats steht; es gibt keine Positionen wie Präsident oder Generalsekretär. Alle Mitglieder haben das Recht zur Teilnahme am nationalen Kongress, während für wichtige Entscheidungen außerordentliche Kongresse und Abstimmungen stattfinden.

Parteiorgan

Das Presseorgan der Ökologen/Grünen ist die Zeitschrift Grüne Politik. Ursprünglich ein Organ der Partei Grüne Politik, ging sie mit der Gründung der Ökologen/Grünen auf diese über. Von der 62. Ausgabe (April 2008) an erscheint sie mit 16 Seiten monatlich in 10.000 Exemplaren.

Gründungsgeschichte

Aufgrund eines Aufrufs [3] von Michalis Tremopoulos und M. Koulouroudis und einer Initiative der Öko-Bewegung von Thessaloniki [4] wurde im Jahre 2002 das so genannte "Ökologische Forum“ gebildet, um Mitglieder der Grünen, die bereits Mitglied der Europäischen Föderation der Grünen Parteien waren, Mitglieder verschiedener lokaler Umwelt-Bewegungen und unabhängige Umweltschützer an für den Aufbau des Ökologischen Bereichs einen gemeinsamen Tisch zu bringen.

Am 7./8. Dezember 2002 berief das Ökologische Forum eine nationale Konferenz im Gebäude der Anwaltskammer Athen ein, die die Gründung der Ökologen/Grünen beschloss und einen 18-köpfigen Panhellenischen Rat zur Koordinierung der Gründung einer neuen politischen Partei wählte. In den kommenden Monaten wurden Arbeitsgruppen gebildet, die eine Satzung und die politischen Grundsätze erarbeiteten, die der erste Parteitag im Mai 2003 an der Pantion-Universität Athen dann annahm.

Teilnahme an Wahlen

Im Sommer 2003 wurde die Teilnahme an den Wahlen zum Europäischen Parlament im Jahr 2004 beschlossen; im September 2003 wurde beschlossen, an den nächsten nationalen Wahlen nicht teilzunehmen.

Europawahl 2004

Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament von 2004 erhielten die Ökologen/Grünen unter Führung von Michail Tremopoulos 0,67% der abgegebenen Stimmen, nachdem ein angeblicher Vorschlag von Tremopoulos, in Thessaloniki ein Denkmal für Kemal Atatürk aufzustellen [5], im Wahlkampf Aufregung verursacht hatte.

Kommunalwahlen 2006

Bei den Kommunalwahlen des Jahres 2006 unterstützten die Ökologen/Grünen zwei unabhängige grüne Listen, das "Ökologische Athen" in der Gemeinde Athen, das 1,4 % der Stimmen erhielt, die Liste "Ökologie Solidarität", die 4,6 % und 2 Sitze im Präfekturrat in der Präfektur Thessaloniki erhielt, sowie 53 weitere kommunale und präfekturale Wählervereinigungen im Land [6].

Parlamentswahlen 2007

Beim 5. ordentlichen Kongress im März 2007 in Athen wurden detaillierte Vorschläge [7] für programmatische Änderungen und die Teilnahme an den nationalen Wahlen beschlossen. In der Folge wurden durch den Kontakt mit Bewegungen und anderen Parteien die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit erkundet[8], auf einem außerordentlichen neuen Kongress am 30. Juni beschloss die Partei jedoch eine autonome Kandidatur.

Bei den griechischen Parlamentswahlen am 16. September 2007 kandidierten die Ökologen/Grünen im ganzen Land außer in den Präfekturen Dodekanisos und Florina mit vollständigen Listem in 42 Regionen und mit insgesamt 254 Kandidaten. Prominente aus Kunst und der Wissenschaft mit dem Dichter Nanos Valaoritis an der Spitze engagierten sich öffentlich.[9]. Sie wurden mit 1,05 % der Stimmen die sechstgrößte politische Partei, die größte ohne Sitz im Parlament.

Im Jahre 2008 stellten sie sich als politische Alternative dar. Nach Umfrageergebnissen vor der Europawahl 2009 erreichten sie Umfrageergebnisse bis zu 6,2 %.[10].

Europawahl 2009

Michalis Tremopoulos, einziger griechischer Abgeordneter der Ökologischen Grünen im Europäischen Parlament

Durch Abstimmung aller Mitglieder wurde die Kandidatenliste [11] für die Europawahl 2009 beschlossen. Auf die ersten vier Listenplätze wurden Michalis Tremopoulos, Maria Vassilakou (Stellvertretende Bundessprecherin der österreichischen Grünen), Nikos Chrysogelou (Vorsitzender der "Mittelmeer-SOS") und Kostas Diakos (Umweltjurist) gewählt. Mit 3,49 % der Stimmen erzielten sie ein Wahlergebnis, das zwar deutlich hinter den durch Umfrageergebnissen genährten Erwartungen zurückblieb, ihnen jedoch erstmals bei landesweiten Wahlen einen Parlamentssitz einbrachte.

Parlamentswahlen 2009

Bei den griechischen Parlamentswahlen am 4. Oktober 2009 scheiterten die Ökologen/Grünen mit rund 2,5% Stimmenanteil knapp an der Dreiprozenthürde.[12]

Frühere Wahlergebnisse grüner Gruppierungen

  • Europawahl 1989 Alternative Ökologen 1,11%
  • Parlamentswahlen 1989 Alternative Ökologen 0,58% (1 Sitz)
  • Parlamentswahlen 1990 Alternative Ökologen 0,77% (1 Sitz)
  • Europawahl 1994: Politische Ökologie 0,24%

Einzelnachweise

  1. Statut der Ökologen/Grünen (griechisch)
  2. Gründungserklärung (griechisch)
  3. Originaltext (griechisch)
  4. Für ein Öko-Forum (griechisch)
  5. "Hexenjagd wegen einer Erklärung ... die es nicht gab" (griechisch)
  6. "Erklärung zu den Kommunal-und Präfektur-Wahlen" (griechisch)
  7. Programmvorschläge für einen politischen Wandel (griechisch)
  8. "Grüne und die Linke" (griechisch)
  9. Personen aus Literatur und Kunst unterstützen die Ökologischen Grünen (griechisch)
  10. ERT Nachrichten vom 2. Juni 2009
  11. Profile aller Kandidaten auf der Webseite der Ökologen/Grünen
  12. Spiegel-Online: "Griechische Sozialisten feiern ihren Sieg" vom 4. Oktober 2009

Weblinks


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