Ihr Geheimnis

Ihr Geheimnis
Filmdaten
Deutscher Titel Ihr Geheimnis
Originaltitel The Miniver Story
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1950
Länge 104 Minuten
Stab
Regie H.C. Potter
Drehbuch George Froeschel,
Ronald Millar
Produktion Sidney Franklin
Musik Miklós Rózsa
Kamera Joseph Ruttenberg
Schnitt Frank Clarke,
Harold F. Kress
Besetzung

Ihr Geheimnis (Original: The Miniver Story) ist ein US-amerikanisches Filmdrama mit Greer Garson und Walter Pidgeon aus dem Jahr 1950 und gleichzeitig die Fortsetzung von Mrs. Miniver (1942).

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Während Hausfrau Kay Miniver am 8. Mai 1945 in London ihre Einkäufe erledigt, hört sie im Radio, wie das Ende des Zweiten Weltkriegs an der europäischen Front verkündet wird. Als sie nach Hause in einen Vorort von London zurückkehrt, trifft sie die ersten Vorbereitungen für die anstehende Wiedervereinigung ihrer Familie. Ihr kleiner Sohn Toby war in die Vereinigten Staaten geschickt worden, um den feindlichen Bomben zu entkommen. Tochter Judy ist als Krankenschwester in Kairo stationiert und Ehemann Clem dient als Offizier in der Britischen Armee.

Noch am gleichen Abend versammeln sich die Einwohner des Orts, um den Tag des Sieges zu feiern und die alliierten Truppen zu verabschieden. Dabei gesteht deren amerikanischer Kommandant Spike Romway Kay gegenüber, dass er sich in sie verliebt habe. Obwohl sie sich geschmeichelt fühlt, erinnert sie ihn daran, dass der Krieg viele Herzen einander näher gebracht hat, und sie bittet ihn, sie zu vergessen und zu seiner Frau in den Vereinigten Staaten zurückzukehren. Innerhalb einer Woche sind die Minivers wieder vereint und sie versuchen, zum normalen Familienalltag zurückzufinden. Clem arbeitet wieder in seinem Architektur-Büro und alle sind amüsiert über Tobys amerikanischen Akzent und seine Obsession mit Baseball.

Judy Miniver verliebt sich daraufhin in General Steve Brunswick, der viele Jahre älter ist als sie und sich erst kürzlich von seiner Frau getrennt hat, weshalb Kay und Clem über diese Verbindung nur wenig erfreut sind. Was ihre Familie nicht ahnt, ist, dass Kay in der Zwischenzeit mit einer schweren Krankheit diagnostiziert wurde. Nachdem sie einen erneuten Schwächeanfall erleidet, besucht sie Dr. Kanesley, um herauszufinden, wie viel Zeit ihr noch bleibt. Der Arzt teilt ihr mit, dass ihre Krankheit aufgrund der Strapazen des Krieges rapide fortgeschritten sei und sie wahrscheinlich nur noch sechs bis zwölf Monate zu leben hat. Obwohl ihr Dr. Kanesley rät, ihre Angehörigen unverzüglich über ihren Gesundheitszustand aufzuklären, kann sich Kay wiederholt nicht durchringen, ihrer Familie gegenüber mit der Wahrheit herauszurücken.

Clem hat derweil Schwierigkeiten sich in den normalen Arbeitsalltag wieder einzufügen, weshalb er in Brasilien eine neue Stellung annehmen möchte und Kay vorschlägt, mit der Familie nach Südamerika zu ziehen. Kay ist überzeugt, dass es die Aussicht aus Clems Büro auf das zerbombte London ist, das ihn dazu bewegt, England verlassen zu wollen. Nachdem Kay und Sekretärin Janet ihm ein neues Büro einrichten, verfliegt sowohl seine Depression als auch sein Wunsch nach Brasilien auszuwandern.

Während Kay und Clem sich weiterhin über Judys Liebe zu General Brunswick Sorgen machen, verkündet Judy, dass sie den General heiraten wird, sobald dieser die Scheidung von seiner Frau durchgezogen hat. Als Kay nach London geht, um ihren zukünftigen Schwiegersohn näher kennenzulernen, ist sie zwar schnell von dessen Intelligenz beeindruckt, stellt aber auch fest, dass er noch immer in seine Ehefrau verliebt ist. Später kehrt Judy mit Tränen in den Augen nach Hause zurück. Sie gibt ihrer Mutter die Schuld daran, dass Brunswick seine Beziehung zu ihr beendet hat. Kay versucht Judy zu trösten, indem sie ihr einen Brief von Kommandant Spike Romway vorliest, in dem er schildert, wie Kay ihn zu mehr Verständnis in seiner Liebe zu seiner Frau inspiriert habe. Als Judy einsieht, dass Kay damit erklären will, dass General Brunswick ähnlich fühlt, umarmt sie ihre Mutter und begleitet ihre Eltern noch am gleichen Abend zu einem Dorffest. Dort trifft sie auf ihren langjährigen Verehrer Tom Foley, der sie schließlich zum Tanz auffordert. Nachdem sich alles zum Besten zu wenden scheint, entschließt sich Kay, Clem von ihrer Krankheit zu erzählen. Dieser ist angesichts der Nachricht am Boden zerstört und unfähig, sich ein Leben ohne Kay vorzustellen. Im darauffolgenden Winter stirbt Kay, nachdem Judy und Tom im Herbst geheiratet haben. Vier Jahre später sorgen Judy und Tom sowohl für Clem als auch für den kleinen Toby im Gedenken an Kay.

Hintergrund

Ihr Geheimnis ist die Fortsetzung des erfolgreichen Filmdramas Mrs. Miniver (1942). Im Gegensatz zum Vorgänger wurde der Film von 1950 an Originalschauplätzen in England gedreht, um ihm mehr Authentizität zu verleihen. Greer Garson, die für ihre Rolle der Mrs. Miniver 1943 einen Oscar erhalten hatte, und Walter Pidgeon übernahmen erneut die Hauptrollen. Auch Henry Wilcoxon und Reginald Owen spielten ihre alten Rollen ein weiteres Mal. Richard Ney, der den ältesten Sohn der Minivers im ersten Teil gespielt hatte, fehlte jedoch in der Fortsetzung. Da Garson mit dem zwölf Jahre jüngeren Ney von 1943 bis 1947 verheiratet war, war es MGM zu pikant, Ney auf der Leinwand erneut in die Rolle von Garsons Sohn schlüpfen zu lassen. Daher wurde seine Figur für den zweiten Teil komplett aus der Handlung gestrichen.

Schriftstellerin Jan Struther, die mit ihrem Buch Mrs. Miniver erlebt die Vorkriegszeit die literarische Vorlage für Mrs. Miniver geliefert hatte, war derart verärgert über das Drehbuch von Ihr Geheimnis, dass sie es ablehnte, den Film zu sehen, und MGM daraufhin erfolgreich verklagte, weil das Studio die Figur sterben ließ, die sie einst erschaffen hatte. Die Kritiker und Zuschauer waren mit dem Resultat ebenfalls nicht zufrieden, sodass MGM an den amerikanischen Kinokassen einen herben Verlust von 2.311.000 Dollar verbuchen musste.[1]

Kritiken

„Sorgfältig und mit moralischem Anspruch inszeniert, erreicht der zweite Miniver-Film, ein düsteres und schleppendes Familiendrama, nicht die künstlerische Qualität des Vorgängers.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Miss Garson spielt mit solch erhabener Demut, dass jede Emotion der Handlung von Sentimentalitäten durchtränkt ist. […] Was Mr. Pidgeon betrifft, er sieht aus und spielt wie ein Denkmal.“

Bosley Crowther, The New York Times[3]

Ihr Geheimnis ist eine schwerfällige Seifenoper, während Mrs. Miniver ein Drama mit Herz war. […] das Drehbuch ist banal in seiner Charakterentwicklung und in seinen Dialogen. […] H.C. Potters Regie ist zweckdienlich, aber gebraucht wurde eine herausragende Führungskraft. Unter den Umständen macht die Besetzung das bestmögliche aus ihrer Aufgabe. Greer Garson und Walter Pidgeon […] sind talentiert genug, um die Hürden zu überwinden, und machen [den Film] sehenswert, wenn auch nicht erinnerungswürdig.“

Craig Butler, All Movie Guide[4]

Einzelnachweise

  1. Michael Troyan: A Rose for Mrs. Miniver. The Life of Greer Garson. The University Press of Kentucky, 1999, S. 238
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. "Miss Garson plays with such lofty humbleness that whatever emotion is in the story is drenched in great waves of obvious goo. […] As for Mr. Pidgeon, he looks and acts like a monument.", New York Times
  4. "Story is heavy-handed soap opera, whereas Mrs. was a drama with heart. […] the screenplay is banal in character development and dialogue. […] H.C. Potter's direction is serviceable, but what is needed is outstanding helming. Under the circumstances, the cast does as good a job as possible. Greer Garson and Walter Pidgeon […] are so talented that they overcome these obstacles, making Story watchable -- but not memorable.", All Movie Guide

Weblinks


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