Ibrahim Maalouf

Ibrahim Maalouf

Ibrahim Maalouf (* 5. Dezember 1980 in Beirut) ist ein französisch-libanesischer Musiker (Trompeter und Klavierspieler), Komponist und Arrangeur.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ibrahim Maalouf stammt aus einer Familie von Akademikern und Künstlern. Er ist der Sohn des Trompeters Nassim Maalouf und der Pianistin Nada Maalouf, Neffe des Schriftstellers Amin Maalouf und Enkelkind von Rushdi Maalouf, Journalist, Dichter und Musikwissenschaftler. Ibrahim Maalouf ist der einziger Trompeter in der Welt, der arabische Musik mit der «Viertelton –Trompete» spielt. Diese Trompete wurde von seinem Vater in den sechziger Jahren erfunden. Maalouf ist auch einer der Preisträger des wichtigsten Wettbewerbs der Welt für klassische Trompete. Im Juli 2010 bekam er den Preis «französische Neuentdeckung» («Révélation») des Jahres (Frank Ténot Preis) den Jazz-Preis «Les Victoires du Jazz» in Juan-les-Pins.

Kindheit und Jugend

Wegen des Bürgerkriegs flüchtete seine Familie aus dem Libanon nach Frankreich. Maalouf Lebte mit seinen Eltern und seiner zwei Jahre ältere Schwester Layla in der Nähe von Pari, wo er bis zum Alter von 17 Jahren die Schule besucht. Er legte sein Abitur am Lycée Geoffroy-Saint-Hilaire in Etampes (im Departement Essonne) ab, mit dem Schwerpunkt Mathematik.

Mit sieben Jahren erhielt er von seinem Vater Trompetenuntgericht. Sein Vater war Schüler von Maurice André. Er lehrte ihn die klassische Technik, das barocke, klassische, moderne und zeitgenössische Repertoire sowie die klassische arabische Musik und die Kunst der Improvisation. Maaloufs Vater hat die Mikrotonale-Trompete erfunden, die es ermöglicht, arabische maqâms zu spielen.

Maalouf hat sehr früh angefangen Piccolo-Trompete zu spielen. Schon mit neun Jahren begleitete er seinen Vater als Duo-Partner durch Europa und den Mittleren Osten mit einem Barockrepertoire von Vivaldi, Purcell, Albinoni, usw. So entdeckte er das Publikum und das Publikum entdeckte ihn. Mit 15 Jahren spielte er in einem Kammerorchester den Trompetenpart im 2. Brandenburgischen Konzert von Bach, das für viele Trompeter als das schwierigste Werk des Repertoires für Barocktrompete gilt. Einige Jahre später begegnete er Maurice André, der ihm empfahl, Berufsmusiker zu werden.

Künstlerische Karriere

Nach bestandener Aufnahmeprüfung am Pariser Konservatorium (Conservatoire à rayonnement régional de Paris) durchlief er eine zweijährige Ausbildung als Schüler von Gérard Boulanger. Im Anschluss setzte er seine Studien an dem renonmmierten Pariser Konservatorium CNSM in der Klasse von Antoine Curé fort. Während seiner fünfjährigen Studienzeit nahm er an zahlreichen nationalen und internationalen Trompeten-Wettbewerben teil.

Zwischen 1999 und 2003 war Maalouf Preisträger von 15 Wettbewerben in aller Welt. Seit 2006 unterrichtet Maalouf das Fach Trompete am Konservatorium von Aubervilliers-La Courneuve als Nachfolger von André Presles. Maalouf ist regelmäßig eingeladen um Meisterklassen und Solokonzerte in Frankreich oder im Ausland zu geben, vor allem in den USA wo er eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der Kansas State University eingegangen ist. Mehrmals ist Maalouf bereits berufen worden um Frankreich an der ITG (International Trumpet Guild), die jedes Jahr Trompeter aus der ganze Welt für Konzerte und Meisterklassen zusammenführt, zu repräsentieren.

Maalouf komponiert auch klassische Werke für verschiedene Ensembles. Er komponierte ein Auftragswerk für das Musikfestspiel «Printemps de Bourges», das dort und in der Kathedrale von Brüssel aufgeführt wurde.

Begegnungen und Zusammenarbeit

Maalouf hat immer arabische Trompete weitergespielt. Auch wenn er sich zeitweise intensiv den Wettbewerben widmet, übt Maalouf andere Aspekte der Musik, insbesondere die Improvisation und Komposition welche stark durch arabische Musik und den Jazz beeinflusst werden. Während seines Studiums am Konservatorium von Paris (CNSM) besuchte Maalouf neben dem Unterricht für klassische Trompete stets auch die die Jazz Kurse. Seine zunächst autodidaktische Ausbildung im Jazz ist auf Erfahrungen in Big-Bands und in andere Gruppen zurückzuführen. Er spielt oft in pariser Jazz-Klubs wobei er oft Ensemble und Zusammensetzung wechselt auf der Suche nach dem eigenen Sound.

2000 stellte ihn der Produzent Marc-Antoine Moreau dem Cellisten Vincent Ségal vor. In der Folgezeit begegnet Ibrahim vielen weiteren Musikern wie Amadou & Mariam, Matthieu Chedid, Lhasa de Sela, Angel Parra, Jeanne Cherhal, Arthur H, Marcel Khalifé… Zwischen 2000 und 2007 absolviert er verschiedene Konzerte mit Sänger und Musiker die weltweit berühmt sind. Auf diese Weise entdeckt er seinen Beruf weiter, immer auf der Suche seines eingenen Klang.

2007 begleitete er den französischen Sänger Vincent Delerm auf einer Tournee für das Album « Les Piqûres d’araignées » . 2009 begleitete er Vincent Delerm ein weiteres mal auf einer Tournee und spielte sowohl Klavier, Wurlitzer Piano, Vibraphon, Synthesizer, Schlagzeug als auch und Trompete. In dieser Zeit beendet er auch sein zweites Album, das 2009 erschienen ist. 2011 wirkte er bei André Manoukians Album Melanchology mit.

Das musikalische Werk

1999 präsentiert Maaloufzum ersten Mal seine Kompositionen der Öffentlichkeit. Seine erste Gruppe « Farah » war Jazz-orientiert und zugleich stark von der orientalischen Musik inspiriert. Die Besetzung dieser Gruppe bestand aus Saxophon, Ney, Querflöte, Klavier, Kontrabass, Gitarre, Buzuq und orientalischem Schlagzeug.

2004 kam Maalouf mit der Elektromusik in Kontakt dank der Begegnung von Lhasa de Sela. Durch seine Zusammenarbeit mit Pop- und Rocksängern entdeckt er andere Musikstile als Jazz, Klassik oder arabische Musik. 2006 ttraf Maalouf Alejandra Norambuena Skira von der SACEM, der französischen Gema, der ihn dem Produzenten Jean-Louis Perrier vorstellte. Er vermittelte Malouf und seiner Band ein Konzert im "New Morning Jazz-Klub" in Paris. Mit diesem Konzert machte Maalouf sich endgültig in Frankreich im Bereich des Jazz’Electros und der Oriental Rock Musik einen Namen.

Seine Musik und sein Art zu spielen sind sehr von der arabischen Musik inspiriert . Dennoch gelingt es Maalouf, durch die eingesetzten Musikinstrumente (Bassgitarre, Elektroguitarre, Schlagzeug, arabische Schlagzeuge und Vibraphon) seine Musik den aktuellen Klangstilen anzupassen , wobei sich Rock, Elektro und Jazz-Funk abwechseln und ergänzen.

Das künstlerische Schaffen Maaloufs mit seinen kulturellen Wurzeln, der Musik der Moderne, des Jazzes und der Rock Musik war Thema des 2004 und 2005 vom Regisseur Christophe Trahand realisierten und von Cocottes Minutes produzierten Dokumentarfilms. Dabei begleitete Christophe Trahand Maalouf während einiger Monate seiner Konzerte und zeigt, wie Maalouf seine Inspiration sucht und welche Bedeutung hierbei die Beziehung zu seinem Ursprungsland hat.

Diskografie

  • 2007 : Diasporas, Mis'Ter Productions.
  • 2009 : Diachronism (Doppelalbum), Mis'Ter Productions (mit Adnan Jubran, Matthieu Chedid, Jacky Terrasson).
  • 2011 : Diagnostic
Liste der Alben bei denen Ibrahim Maalouf mitwirkte
  • YOM -Unue- (2009)
  • Sting -If on a winter's night- (2009)
  • Steve Shehan - Awalin- (2009)
  • Smadj -Selin-(2009)
  • Saule -Western- (2009)
  • Vincent Delerm -Quinze Chansons- (2008)
  • Abed Azrié -Mystic-(2008)
  • Tryo -Ce Que l'on sème- (2008)
  • Bumcello -Lychee Queen-(2008)
  • Georges Moustaki -Solitaire- (2008)
  • Vanessa Paradis -Divinidylle- (2007)
  • Toufic Farrouk - Tootya- (2007)
  • Vincent Delerm -Live Cigale- (2007)
  • Vincent Delerm -Favourite Songs- (2007)
  • Mamia Cherif -Double Vie-(2007)
  • Vincent Delerm -Picqures d'arignées- (2006)
  • Arthur H - Adieu Tristesse-(2005)
  • Franck Monnet -Au grand Jour- (2004)
  • Angel Parra -Chante Pablo Neruda-(2004)
  • Jeanne Cherhal - Douze Fois Par An- (2004)
  • Vincent Delerm -Kensigton Square- (2004)
  • François Audrain -Chambres Lointaines-(2004)
  • Amadou et Mariam - Dimanche à Bamako- (2004)
  • Lhasa De Sela -The Living Road- (2003)
  • Disiz La peste -Jeu de Société- (2003)
  • Thomas Fersen -Piece Montée des Grands Jours- (2003)
  • Las Ondas Marteles -Y Despues de Todo- (2003)
  • Matthieu Chédid -Qui de Nous Deux- (2003)
  • Amadou et Mariam -Wati- (2002)
  • Dupain - Camina- (2002)

Weblinks


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