Hugo Siegwart

Hugo Siegwart

Karl Peter Hugo Siegwart (* 25. April 1865 in Malters; † 10. Juli 1938 in Luzern; überwiegend Hugo Siegwart genannt) war ein Schweizer Bildhauer und Medailleur.

Biografie

Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule Luzern absolvierte Siegwart ab 1884 in Chur eine Lehre als Steinhauer, die er jedoch ein Jahr später abbrach. Daraufhin studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München unter Max von Widnmann und in Paris an der Académie Julian unter Henri Michel Chapu. 1887 wechselte er an die École des beaux-arts zu Alexandre Falguière und nahm mehrmals an Ausstellungen des Salon de Paris teil. Ein Jahr nach Studienende kehrte er 1892 mit seiner Ehefrau nach Luzern zurück und eröffnete ein Bildhaueratelier. 1896/97 führten ihn Studienaufenthalte nach Berlin und Brüssel, wo er sich von Constantin Meunier inspirieren liess.

Siegwarts Pestalozzi-Denkmal in Zürich

Siegwarts Tätigkeit erstreckte sich auf Monumentalplastiken, Porträtbüsten, Kleinplastiken und Baureliefs, wobei er eine möglichst genaue und realistische Wiedergabe der Natur anstrebte. Eines seiner bekanntesten Werke ist das 1898 geschaffene Denkmal zu Ehren von Johann Heinrich Pestalozzi auf der Pestalozzi-Anlage in Zürich. 1902 steuerte er für die Kuppelhalle des Bundeshauses in Bern zwei Statuen bei, welche Arnold Winkelried und Niklaus von Flüe darstellen.

Die Schwinger-Statue im Inselipark in Luzern trug Siegwart 1905 Kritik von kirchlicher Seite ein, da die Nacktheit der Figuren sittlich untragbar sei. Die dadurch entstandene Kontroverse führte aber zu weiteren Auftragsarbeiten, beispielsweise 1906 ein Monument zu Ehren von Albrecht von Haller vor der Universität Bern, 1911 den Tellbrunnen in Luzern und 1913 eine Steinstosser-Figur in St. Moritz. Von 1903 bis 1917 hatte Siegwart seinen Wohnsitz in München, wo er Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft war. Sein letztes grosses Werk war 1934 die Pferdegruppe vor dem Kunsthaus Luzern, allerdings kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Auftraggeber Armin Meili, weshalb er das Werk nicht signierte.

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