Hornemann Institut

Hornemann Institut
Hornemann Institut
Hornemann Institut
Logo des Hornemann Instituts
Kategorie: Hochschulinstitut
Träger: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Rechtsform des Trägers: Körperschaft des öffentlichen Rechts
Sitz des Trägers: Hannover
Standort der Einrichtung: Hildesheim
Fachgebiete: Restaurierung, Konservierung, Kunst- und Kulturwissenschaft
Grundfinanzierung: Land
Leitung: Angela Weyer
Homepage: www.hornemann-institut.de

Das Hornemann Institut ist heute integriert in die Fakultät Erhaltung von Kulturgut der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen. Es wurde 1998 als Projekt der EXPO2000 gegründet, ist international aktiv und hat ein einzigartiges Aufgabenprofil.

Primäres Ziel des Instituts ist die Förderung des weltweiten Forschungs- und Wissenstransfers im Bereich Konservierung und Restaurierung sowie die Fortbildung von Restauratoren und Denkmalpflegern, insbesondere durch Nutzung der modernen Medien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Hornemann Institut wurde 1998 gegründet und bis 2003 vom gemeinnützigen Verein zur Bewahrung und Erhaltung des Weltkulturerbes e.V. getragen. Zu diesem Verein hatten sich die Stadt Hildesheim, die HAWK und die Universität Hildesheim anlässlich der EXPO 2000 in Hannover zusammengeschlossen. Das Institut war Hauptbestandteil des EXPO-Projektes "Weltkulturerbe - eine globale Herausforderung".

Seit 1. September 2003 ist das Hornemann Institut ein In-Institut des Fakultät Erhaltung von Kulturgut der HAWK. Es ist nach dem ersten deutschen Afrika-Reisenden Friedrich Konrad Hornemann benannt, der 1772 in Hildesheim geboren wurde. Seit 2001 ist das Hornemann Institut Partner von ENCoRE (European Network for Conservation-Restoration Education) und seit 2009 Mitglied bei der „Deutschen Initiative für Netzwerkinformation e.V.“ (DINI).

Aufgaben

Das Aufgabenprofil wurde auf dem internationalen Symposium, World Cultural Heritage[1] von Fachleuten 1997 in Hildesheim erarbeitet: Hauptaufgabe des Instituts ist die Förderung des internationalen Erfahrungsaustauschs im Bereich der Restaurierung und der Denkmalpflege sowie die Unterstützung der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in diesem Bereich durch E-Learning, elektronische und gedruckte Veröffentlichungen, Fachkonferenzen sowie die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung der Erhaltung von Kulturgut.

Forschungs- und Wissenstransfer

Dem internationalen Erfahrungsaustausch kommt das Institut vor allem durch die Nutzung des Internets nach.

Elektronisches Publizieren

Die kostenfreien Online-Datenbanken[2] des Instituts mit Hochschularbeiten, Tagungsberichten, Aufsätzen, Filmen, Postern und Projektdokumentationen (vor allem der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU) bieten eine zeitnahe Veröffentlichung und einfache Recherche. In Kooperation mit der Technischen Informationsbibliothek Hannover (TIB) werden für wichtige Publikationen Digital Object Identifier vergeben, die die Publikationen immer auffindbar halten und von vielen wissenschaftlichen Zeitschriften als Quellenangabe akzeptiert werden.

Außerdem pflegt das Institut „Salzwiki“[3], ein Fachwiki zum Thema Salze und Schäden durch Salze, sowie Websites zu Projekten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt www.natursteinmonitoring.de und Net-Heritage, die Kommunikationsplattform im Netzwerk für europäische Kulturerbeforschung [4].

Eine kommentierte Bibliografie zur Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Wandmalerei in Europa wie auch eine Zusammenstellung der Literatur zur Möbelrestaurierung mit Abstracts, Rezensionen, Inhaltsverzeichnissen, beinhalten auch Hinweise auf nicht publizierte, sogenannte graue Literatur.

E-Learning

Das Hornemann Institut der HAWK entwickelt seit mehr als zehn Jahren in Kooperation mit Lehrenden der HAWK E-Learning-Kurse[5] im Bereich Erhaltung von Kulturgut. Es handelt sich um reich bebilderte Internetkurse mit Lernkontrollen, Glossar, Literaturhinweisen und Weblinks. Alle Teilnehmenden können via E-Mail oder Telefon der Tutorin im Institut oder mit den Autoren und Autorinnen Fragen zum Lernstoff und zur praktischen Umsetzung klären.

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein qualifiziertes Zertifikat. Eine Anrechnung einiger Kurse auf das Studium an der Fakultät Erhaltung von Kulturgut ist möglich. In einigen Fällen finden ergänzende Workshops statt.

Schriftenreihe

Die Schriftenreihe[6] (ISSN 2193-1917) umfasst 13 Bücher, insbesondere zur Kulturgeschichte der Region, und richtet sich sowohl an Fachleute wie an Laien.

Veranstaltungen

Die Fachtagungen und Workshops[7] dienen dazu, aktuelle Forschungsergebnisse in die Lehre wie auch in die Weiterbildung hineinzutragen.

Engagement für die Region

Darüber hinaus fördert das Institut Forschungen zu regionalem Kulturgut, die es in seiner Schriftenreihe veröffentlicht, u. a zu St. Michael in Hildesheim (Bd. 2), zum Kaiserhaus in Hildesheim (Bd. 1) und zu Kirchen (Bd.4) und Rathäusern in Niedersachsen (Bd. 6). Es entstanden in Zusammenarbeit mit Pädagogen Materialien zur Denkmalpädagogik, u.a. Kulturkoffer mit Anregungen zur Unterrichtsgestaltung zur Dombibliothek Hildesheim und zu St. Michael in Hildesheim.

Literatur

Publikationen zum Institut und seinen Projekten

  • Angela Weyer: Das Hornemann-Institut – Ziele und Projekte/The Hornemann Institute – Aims and Projects. In: Das Kaiserhaus in Hildesheim. Renaissance in Niedersachsen. Hildesheim 2000, S. 115-125 (=Schriften der Hornemann Instituts 1).
  • Erwin Wager: Increasing the Net of Knowledge: About Visions and Steps towards the Hornemann Institute. In: Annamaria Geiger, Arne Eggebrecht (Hrsg.): World Cultural Heritage - A Global Challenge- Hildesheim 1997, S. 222-223.
  • Angela Weyer: hericare: Dokumentationssoftware und Online-Datenbank zur Erhaltung von Kulturerbe / Documentation Software and Online-Database for the Preservation of Cultural Heritage. In: Elektronische Bildverarbeitung & Kunst, Kultur, Historie – Konferenzband, 14.-16. November 2001 am Berliner Kulturforum. Berlin 2001, S. 249-250.
  • Cord Brune, Angela Weyer: Conservation records on the Internet. In: Proceedings of the EC Conference Cultural Heritage Research: a Pan-European Challenge: May 16 - 18, 2002, Cracow, Poland. Krakau / Luxemburg 2003, S. 404.
  • Barbara Hentschel, Angela Weyer: Internetbasierte Fortbildungskurse für Kulturschützer. In: Elektronische Bildverarbeitung & Kunst, Kultur, Historie – Konferenzband EVA 2003 Berlin, 12.-14. November 2003 am Berliner Kulturforum, Berlin 2003, S. 98-100.
  • Barbara Hentschel, Thomas Kittel, Angela Weyer: Lernen via Internet: Internetbasierte Fortbildungskurse am Hornemann Institut. In: Restauro 1/2005, S. 6-10.
  • Barbara Hentschel, Angela Weyer: Internet-based training modules for conservators. In: CHRESP Cultural Heritage Research Meets Practice, 8th European Conference on Research for Protection, Conservation and Enhancement of Cultural Heritage, 10th to 12th November 2008, Ljubljana, Slovenia 2008 [1]
  • Hans-Jürgen Schwarz: Fachwiki „Schäden durch Salze. In: 87. Tagung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft, 13.-16. September 2009, (= Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften 31), Halle 2009, S. 230.
  • Hans-Jürgen Schwarz, Angela Weyer: SalzWiki – A new tool for knowledge transfer and research: A specialized Wiki and Repository on the subject “Salt Decay”. Vortrag CRYSPOM II: Crystallisation in Porous Media, 15.-18. Juni 2010 in Brienz (CH), Abstracts,Brionez 2009, S. 37, [2].

Schriftenreihe des Hornemann Instituts

  • Annamaria Geiger, Arne Eggebrecht (Hrsg.): World Cultural Heritage - A Global Challenge. Documentation on the International Symposium in Hildesheim/Germany 23. Februar-1. März 1997, Hildesheim 1997, ISBN 978-3-9813856-5-6
  • Bd. 1: Angela Weyer (Hrsg.): Das Kaiserhaus in Hildesheim. Renaissance in Niedersachsen, Hildesheim 2000, ISBN 978-3806785937.
  • Bd. 2: Christiane Segers-Glocke, Angela Weyer (Hrsg.): Der Kreuzgang von St. Michael in Hildesheim. 1000 Jahre Kulturgeschichte in Stein. Katalog der Ausstellung Hildesheim, St. Michael 1. Juli - 2. Oktober 2000, Hameln 2000, ISBN 978-3827180209.
  • Bd. 3: Rettung des Kulturerbes – Projekte rund ums Mittelmeer. Katalog der Ausstellung, Hildesheim, Roemer- und Pelizeaus-Museum 18. Juni - 29. Oktober 2000, Hamburg 2000, ISBN 978-3872610911.
  • Saving Cultural Heritage - Sauvetage du Patrimoine Culturel. Katalog zur Wanderausstellung (2001-2002), Hrsg.: Stadt Hildesheim und Hornemann Institut als Beauftragte des MEDA-Projekts EXPO 2000, Hildesheim 2001, ISBN 978-3-9813856-2-5
  • Bd. 4: Ursula Schädler-Saub: Mittelalterliche Kirchen in Niedersachsen – Wege der Erhaltung und Restaurierung, Petersberg 2003, ISBN 978-3932526855.
  • Bd. 5: Matthias Exner, Ursula Schädler-Saub (Hrsg.): Die Restaurierung der Restaurierung? Zum Umgang mit Wandmalereien und Architekturfassungen des Mittelalters im 19. und 20. Jahrhundert, München 2002.
  • Bd. 6: Ursula Schädler-Saub, Angela Weyer (Hrsg.): Mittelalterliche Rathäuser in Niedersachsen und Bremen. Geschichte – Kunst – Erhaltung, Petersberg 2003, ISBN 978-3937251110.
  • Bd. 7: Angela Weyer (Hrsg.): Klasse Welterbe! Hildesheimer Weltkulturerbe im Unterricht, Hildesheim 2006, ISBN 978-3981385632.
  • Bd. 8: Kirsten Schönfelder und Elske Randow: Koffer zum UNESCO-Welterbe in der Dombibliothek Hildesheim. Handreihung für Multiplikatoren, Hildesheim 2008.
  • Bd. 9: Kirsten Schönfelder (Hrsg): Koffer zum UNESCO-Weltkulturerbe St. Michael in Hildesheim. Handreichung für Multiplikatoren, Hildesheim 2008.
  • Bd. 10: Ursula Schädler-Saub (Hrsg.): Weltkulturerbe Deutschland - Präventive Konservierung und Erhaltungsperspektiven. Internationales Symposium 23.-25. November 2006 in Hildesheim, Regensburg 2008, ISBN 978-3795421373.
  • Bd. 11: Iveta Cerna, Ivo Hammer (Hrsg.): Materiality. Tagungsakten des Internationalen Symposiums 27.- 29. April 2006 in Brünn/Tschechien, Brünn 2008, ISBN 978-80-86549-54-5.
  • Bd. 12: Ursula Schädler-Saub, Angela Weyer (Hrsg): Theory and Practice in the Conservation of Modern and Contemporary Art. Tagungsakten des Internationalen Symposiums, 13. -14. Januar 2009 in Hildesheim, London 2010, ISBN 978-1904982548.
  • Bd. 13: Thomas Brachert: Nachträge und Corrigenda zum "Lexikon historischer Maltechniken Quellen - Handwerk - Technologie - Alchemie". Hildesheim 2010, ISBN 978-3981385649.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Annamaria Geiger, Arne Eggebrecht (Hg): World Cultural Heritage - A Global Challenge, Hildesheim 1997
  2. Online Datenbanken des Hornemann Instituts. Abgerufen am 24. August 2011
  3. Website des Informationsportals SalzWiki Abgerufen am 24. August 2011
  4. Offizielle Website von Net-Heritage, die Kommunikationsplattform im Netzwerk für europäische Kulturerbeforschung. Abgerufen am 24. August 2011
  5. E-Learning Kurse des Hornemann Instituts Abgerufen am 24. August 2011
  6. Schriftenreihe des Hornemann Instituts. Abgerufen am 24. August 2011
  7. Fachtagungen des Hornemann Instituts Abgerufen am 24. August 2011

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gerd Hörnemann — (* 14. Juni 1957 in Neukirchen Vluyn[1]; † 2005 in Dormagen) war ein deutscher Verwaltungswissenschaftler, Dozent und Publizist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen …   Deutsch Wikipedia

  • Restaurierung — eines Freskos (Vertreibung aus dem Paradies, Michelangelo, Sixtinische Kapelle, 1509): Vergleich zwischen einem Original aus dem 16. Jahrhundert (links) mit einer Restaurierung im 20. Jahrhundert (rechts) Eine Restaurierung umfasst Maßnahmen zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Konservierung — (von lateinisch. conservare, „erhalten, bewahren“) ist die Haltbarmachung von Gegenständen, insbesondere von organischen Substanzen (typischerweise von Nahrungs und Genussmitteln), mit Hilfe von Konservierungsmitteln und verfahren für mehr oder… …   Deutsch Wikipedia

  • St. Michael's Church, Hildesheim — Infobox World Heritage Site WHS = St. Mary s Cathedral and St. Michael s Church at Hildesheim State Party = GER Type = Cultural Criteria = i, ii, iii ID = 187 Region = Europe and North America Year = 1985 Session = 9th Link =… …   Wikipedia

  • St. Mary's Cathedral, Hildesheim — Infobox World Heritage Site Name = St. Mary s Cathedral and St. Michael s Church at Hildesheim State Party = GER Type = Cultural Criteria = i, ii, iii ID = 187 Region = Europe and North America Year = 1985 Session = 9th Link =… …   Wikipedia

  • Michaeliskirche Hildesheim — Ansicht von Südosten St. Michael zu Hildesheim, auch als Michaeliskirche bezeichnet, ist eine vorromanische Hildesheimer Kirche. Seit 1985 zählt sie zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie soll 2014 das Motiv auf der Rückseite der deutschen 2 Euro… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Museen in Niedersachsen — Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Achim (Weser), Landkreis Verden Galeri …   Deutsch Wikipedia

  • HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen — HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen Gründung …   Deutsch Wikipedia

  • Häuslinger Marmor — Der Häuslinger Marmor (auch Melker Marmor) ist ein im Dunkelsteinerwald in Niederösterreich vorkommender und bei Häusling und Kochholz gebrochener Marmor, der geologisch mit dem Wachauer Marmor vergleichbar ist. Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Afrikaforscher — Afrikanische Kunst: Weiße Dame von Auahouret Als Afrikaforscher bezeichnet man heute Forscher und Entdecker, die nach neuen afrikaspezifischen Erkenntnissen suchen und in der Regel im wissenschaftlichen Rahmen arbeiten. Sie werden der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”