Cat Ballou – Hängen sollst du in Wyoming

Cat Ballou – Hängen sollst du in Wyoming
Filmdaten
Deutscher Titel: Cat Ballou – Hängen sollst Du in Wyoming
Originaltitel: Cat Ballou
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1965
Länge: 95 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Elliot Silverstein
Drehbuch: Walter Newman,
Frank Pierson,
Roy Chanslor
Produktion: Harold Hecht
Musik: Frank De Vol
Mack David,
Jerry Livingston
Kamera: Jack A. Marta
Schnitt: Charles Nelson
Besetzung

Cat Ballou – Hängen sollst Du in Wyoming ist eine US-amerikanische Westernkomödie aus dem Jahre 1965. Regisseur Elliot Silverstein inszenierte den Film nach einem Roman von Roy Chanslor. Zwei Bänkelsänger, Nat King Cole und Stubby Kaye, erzählen die Geschichte von Catherine Ballou, die sich von einer in einem Mädchenpensionat erzogenen jungen Dame in eine Gesetzlose verwandelt, im Stil griechischer Chöre. Cat Ballou will die Mörder ihres Vaters und deren Hintermänner finden und überführen. Dazu übertritt sie mit ihren Helfern nicht nur zahlreiche Gesetze, sondern heuert auch einen abgehalfterten Revolverhelden an.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Catherine Ballou, genannt Cat, kehrt nach einigen Jahren auf die Ranch ihres Vaters zurück. Dort muss sie erleben, dass dieser vom Sheriff und den Stadtoberen drangsaliert und von einem Revolverhelden ohne Nase, Tim Strawn, mit dem Tode bedroht wird, weil er die Ranch nicht aufgeben will und daher der Eisenbahngesellschaft bei deren Plänen im Wege steht.

Als Cat Ballou merkt, dass niemand sich traut, gegen Strawn aufzubegehren, heuert sie Kid Shelleen an. Kid Shelleen ist der strahlende Held zahlreicher Groschenromane, der schnellste Schütze des Westens. Als Shelleen dann wirklich auftaucht, ist die Enttäuschung zunächst groß, aus dem einstigen Helden ist eine erbärmliche Figur mit zitternden Händen geworden, immer auf der Suche nach dem nächsten Whiskey. Obwohl ihre Freunde davon abraten, betraut Cat den ehemaligen Revolverhelden damit, ihren Vater zu beschützen. Doch Shelleen kann nicht verhindern, dass Cats Vater von Strawn umgebracht wird. Nach dem Tod ihres Vaters muss Cat mit ihren Freunden und Kid Shelleen vom Land ihres Vaters fliehen. Fortan sind sie Gesetzlose, die vom Sheriff verfolgt werden und auf die der Strick wartet, sollte man sie einfangen.

Schließlich kann sich Kid Shelleen soweit zusammenreißen, dass er zum großen Showdown mit Tim Strawn bereit ist. Shelleen und Strawn haben vor Jahren schon einmal gegeneinander gekämpft und Shelleen hat seinem Bruder Strawn dabei die Nase abgebissen, doch dieses Mal ist es ein Kampf auf Leben und Tod, aus dem Kid Shelleen als Sieger hervorgeht.

Kritiken

  • Joe Hembus urteilt, der Film sei „das erste und bekannteste Exemplar des von dem amerikanischen Kulturphilosophen Leslie Fiedler propagierten 'Neuen Western', der ins Bewußtsein hebt, daß der Western wesentlich ein komisches Genre ist“.[1]
  • Phil Hardy stellt fest, der Film sei nicht die erste Westernkomödie, aber mit Einnahmen von mehr als 20 Millionen Dollar die erfolgreichste. Zahlreiche Witze zündeten jedoch nicht, und der Regie von Silverstein gehe jedes Feingefühl ab. Der Erfolg des Films liege größtenteils an Marvins oscarprämierter Schauspielerleistung.[2]
  • Die Zeit vom 17. September 1965: Parodien auf den Western haben in der Regel etwas Abgestandenes an sich, weil sich schwer ein Genre parodieren läßt, das aus der gewissenhaften Repetition vertrauter Gesten und Konstellationen lebt und die Methode der Parodie selber schon vorwegnimmt. Elliot Silversteins Filmdebüt hat trotzdem auf der Berlinale viel Beifall bekommen, die Leute haben gelacht, und die Kritiker schrieben freundliche Zeilen. Leider läßt die deutsche Synchronfassung nicht mehr ahnen, warum, mit der Sprache des Originals ist auch sein Witz zerstört, übriggeblieben ist eine Klamotte im oberbayrischen Stil, die den Besuch nicht lohnt.[3]

Auszeichnungen

  • 1965 - Berlinale 1965 Silberner Bär – Bester Schauspieler – Lee Marvin
  • 1965 - Berlinale – Besondere Erwähnung Walter Newman und Frank Pierson
  • 1966 - Oscar Bester Hauptdarsteller – Lee Marvin
  • 1966 - Golden Globe Bester Schauspieler Musical/Komödie – Lee Marvin
  • 1966 - Golden Globe Bester Nachwuchsschauspieler (Nominierung) – Tom Nardini
  • 1966 - National Board of Review – Bester Darsteller Lee Marvin
  • 1966 - British Academy Awards – Bester ausländischer Schauspieler Lee Marvin
  • 1966 - Laurel Award für Jane Fonda und Lee Marvin, 2. Platz für das Lied The Ballad of Cat Ballou von Jerry Livingston und Mack David

Einzelnachweise

  1. Joe Hembus: Western-Lexikon – 1272 Filme von 1894 bis 1975. Carl Hanser Verlag München Wien 2. Auflage 1977, ISBN 3-446-12189-7. S.83
  2. Phil Hardy: The Encyclopedia of Western Movies. Woodbury Press Minneapolis 1984, ISBN 0-8300-0405-X. S.290
  3. Die Zeit vom 17.9.1965

Weblinks


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