Panathinaiko-Stadion

Panathinaiko-Stadion
Das Panathenäische Stadion, Atlas von Athen, Berlin, 1878
Panathenäisches Stadion, Zeichnung von Ziller, 1870[1]
Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1896
100-Meter-Lauf bei den Olympischen Spielen 1896
Das Panathinaiko-Stadion während der Olympischen Spiele 2004

Das Panathinaiko-Stadion (griechisch  Παναθηναϊκό Στάδιο) in Athen (auch als Kallimarmaro bekannt) ist das Olympiastadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahre 1896. Es wurde als Rekonstruktion auf den Fundamenten des antiken Stadions gebaut und befindet sich im Athener Stadtzentrum.

Inhaltsverzeichnis

Antike

Das ursprüngliche Stadion, etwa ein Kilometer östlich der Akropolis gelegen, wurde um 330 v. Chr. in einer natürlichen Mulde errichtet, um dort die jährlich stattfindenden Panathenäischen Spiele, die bedeutendste Feier des antiken Athen, abzuhalten. Zwischen 140 n. Chr. und 144 n. Chr. erhielt das Stadion bei weiteren Ausbaumaßnahmen durch den Mäzen Herodes Atticus sein endgültiges Erscheinungsbild (Hippodrom des Herodes Atticus[2]), wie es bei Ausgrabungen durch den deutschen Architekten und Bauforscher Ernst Ziller von 1869 bis 1870 in Erscheinung trat. So hatte das antike Stadion die Form eines Hufeisens mit einer Laufbahnlänge von 204,07 Meter und einer Breite von 33,35 Metern. Nach heutigen Schätzungen fasste das antike Stadion 50.000 Zuschauer. Unter den Römern wurde am westlichen, offenen Ende des Stadions eine bogenförmige Wand errichtet und das Stadion fortan als Arena genutzt.

Neuzeit

Angesichts der Durchführung der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit wurde das Stadion 1895 von Grund auf erneuert. Das nach Plänen Zillers von dem Architekten Anastasios Metaxas wieder hergerichtete Stadion in Form eines Hufeisens hat eine Länge im Innenraum von 236 Metern. Es zeichnet sich durch einen sehr engen Kurvenradius der Laufbahn aus. Die Tribünen mit Platz für etwa 50.000 Zuschauer sollten mit Hilfe des 920.000 Drachmen spendenden griechischen Finanziers Georgios Averoff ganz in Marmor ausgekleidet werden. Da jedoch am Ende die Zeit zu knapp wurde, mussten Teile der Struktur aus Holz gebaut und architektonisch möglichst gut versteckt werden. Neben den Leichtathletik-Wettkämpfen wurden abgesehen vom Schwimmen, Schießen und Radfahren (Karaïskákis-Stadion) auch alle anderen olympischen Sportarten im Panathinaikon-Stadion durchgeführt. Die fehlenden Marmortribünen wurden später ergänzt, so dass das Stadion zu den inoffiziellen Olympischen Zwischenspielen 1906 fertiggestellt war.

Als 2004 die Olympischen Sommerspiele wieder in Athen abgehalten wurden, fanden hier die Wettkämpfe im Bogenschießen (4.000 Zuschauer) statt. Außerdem befand sich hier das Ziel der beiden Marathonläufe (40.000 Zuschauer).

Heutige Situation

Das Panathinaiko-Stadion ist heute ein beliebtes Ziel von Touristen und wird nur noch zu bestimmten Zwecken genutzt wie zum Beispiel um siegreiche griechische Athleten zu empfangen, zuletzt namentlich die griechische Fußball-Nationalmannschaft, die sensationell die Fußball-EM 2004 gewonnen hatte.

Sonstiges

Am 4. April des Jahres traf AEK Athen im Rahmen des Finales für den Pokal der Pokalsieger im Basketball auf Slavia Prag. Angeblich 80.000 Zuschauer verfolgten die Begegnung, die AEK mit 89:82 gewann, im Kallimarmaro. Wahrscheinlich war dies bis zum NBA-All-Star-Game 2010 der Zuschauer-Rekord für ein Basketballspiel. [3]

Literatur

  • Ernst Ziller: Ausgrabung am Panathenaischen Stadion auf Kosten S.H. des Königs von Griechenland. In: Zeitschrift für Bauwesen 20, 1870.

Weblinks

 Commons: Panathinaiko-Stadion – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Friedbert Ficker; Gert Morzinek; Barbara Mazurek: Ernst Ziller – Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland; Die Familie Ziller. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2003, S. 18. (dort Zeichnung von Ziller).
  2. Franz-Joachim Verspohl: Stadionbauten von der Antike bis zur Gegenwart – Regie und Selbsterfahrung der Massen. Anabas Verlag, Gießen 1976, S. 163.
  3. Bericht auf www.aekbc.gr

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