Herzogin Sophie Charlotte (Schiff)

Herzogin Sophie Charlotte (Schiff)
Herzogin Sophie Charlotte
Herzogin Sophie Charlotte.jpg
p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches ReichDeutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Frachtsegler
Bauwerft Rickmerswerft, Geestemünde
Stapellauf 1894
Verbleib 1927 abgewrackt.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
82,3 m (Lüa)
Breite 13,17 m
Tiefgang max. 7,12 m
Vermessung 2.591 BRT
Takelung und Rigg
Takelung Bark
Anzahl Masten 4
Segelfläche 2.935 m²

Die Herzogin Sophie Charlotte war eine stählerne Viermastbark, die 1894 als Albert Rickmers für die Rickmers Reederei auf der Rickmerswerft in Geestemünde gebaut wurde. Als Besonderheit führte sie an Vor- und Großtop über den Royals Skysegel.[1] [2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Segelschiff war das erste auf der Rickmerswerft gebaute Stahlschiff und das erste Segelschulschiff in der deutschen Handelsflotte. Das Schiff sollte Rohstoffe für die Rickmers Reismühlen transportieren. 1895 machte der Segler unter der Führung von Kapitän Ch. Warnecke seine erste Reise nach Japan. Danach folgten weitere Fahrten, meist nach Fernost. Von 1897 bis 1899 führte Kapitän J. Hansen die Bark.

1899 kaufte die Reederei Norddeutscher Lloyd die fünf Jahre alte Viermastbark, benannte sie in Herzogin Sophie Charlotte um und ließ sie für den Schulschiffbetrieb herrichten. Die Poop wurde verlängert, um Raum für 60 Kadetten zu schaffen. Bis 1913 war die Herzogin Sophie Charlotte Kadettenschiff für den Norddeutschen Lloyd und machte Fahrten rund um den Globus. Schiffsführer waren die Kapitäne Warnecke, Zander, Gluud und Hoek. 1913 ging das Schiff für 10.000 englische Pfund in den Besitz der Reederei Schlüter & Maack in Hamburg über. Unter der Führung von Kapitän G. Reingard machte der Segler noch zwei Fahrten nach Chile. Während der zweiten Reise brach der Erste Weltkrieg aus. Die Viermastbark wurde daraufhin im August 1914 in Caleta Buena interniert und 1918 von der chilenischen Regierung konfisziert. Bis 1920 lag das Schiff in Chile fest, 1921 erfolgte dann die Rückführung nach England, wo das Schiff als Reparationsleistung abgeliefert werden musste. Von England wurde das Schiff an den Finnen Robert Mattson verkauft. Laut Register (Germanischer Lloyd) fuhr es 1923 und 1924 unter dem Namen Gjertrud für die Reederei Chr. Trondsen in Sarpsborg. 1927 wurde es nach Wilhelmshaven geschleppt und dort abgewrackt.

Einzelnachweise

  1. www.bruzelius.info - Annalen (englisch)
  2. www.kolumbus.fi - Datenblatt und Literaturverzeichnis (finnisch)

Literatur

  • Gerhard Koop: Die deutschen Segel-Schulschiffe. Bernard & Graefe Verlag , Koblenz 1989. ISBN 3763758607
  • Jürgen Meyer: Hamburgs Segelschiffe von 1795-1945. Verlag Egon Heinemann, Norderstedt 1971. ISBN 978-3892254003
  • Hans Jörg Furrer: Die Vier- und Fünfmast-Rahsegler der Welt. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Herford 1984. ISBN 3782203410
  • Heinz Burmester: "Auf der Herzogin Sophie Charlotte 1903/04", in: Deutsches Schiffahrtsarchiv 4/1981. Deutsches Schiffahrtsmuseum, Oldenburg 1981. ISSN 0343-3668

Weblinks

 Commons: Herzogin Sophie Charlotte (Schiff, 1894) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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