Hermann Reschny

Hermann Reschny
Hermann Reschny

Hermann Reschny (* 15. Juni 1898 in Stammersdorf; † 7. Jänner 1971 in Graz) war ein österreichischer Politiker (NSDAP) und SA-Führer.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule und der Bürgerschule wurde Reschny am Seminar in Feldkirch ausgebildet. Von 1916 bis 1919 gehörte er der österreichisch-ungarischen Armee an, mit der er am Ersten Weltkrieg teilnahm, in dem er an der Russland- und der Italienfront eingesetzt wurde. Von 1919 bis 1933 arbeitete Reschny als Lehrer in Wien.

Politisch begann Reschny sich in den 1920er Jahren im österreichischen Ableger der NSDAP zu betätigen. Von 1932 bis 1933 war Reschny Abgeordneter im Niederösterreichischen Landtag, dann ab 1933 Mitglied des österreichischen Bundesrates.

Im Juli 1934 war Reschny als Führer der illegalen SA in Österreich an dem gescheiterten Juliputsch der österreichischen Nationalsozialisten gegen die Regierung Dollfuss beteiligt. Nach dem Scheitern dieses Putsches floh Reschny aus Österreich ins Deutsche Reich. Dort organisierte er die sogenannte Österreichische Legion, die im April 1938 nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich, unter seiner Führung in der „Ostmark“ einmarschierte. Daneben saß er von März 1936 bis April 1938 als Abgeordneter für den Wahlkreis 20 (Köln-Aachen) im nationalsozialistischen Reichstag. In der SA erreichte er 1934 den Rang eines Obergruppenführers und führte die SA-Obergruppe VIII in München.

Ab 1939 nahm Reschny als Hauptmann am Zweiten Weltkrieg teil. 1948 wurde Reschny von einem österreichischen Gericht zu sechzehn Jahren Haft verurteilt. 1957 wurde er vorzeitig freigelassen.

Literatur

  • Joachim Lilla/ Martin Döring (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945, Droste, Düsseldorf 2004. ISBN 3-7700-5254-4.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Reschny — ist der Name folgender Personen: Hermann Reschny (1898–1971), österreichischer Politiker (NSDAP) und SA Führer. Walter Reschny (1931–2011), deutscher Unternehmer, Stiftungs Gründer und Mäzen der Stadt Gladenbach. Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichische Legion — Die Österreichische Legion war eine ab 1933 aufgestellte paramilitärische Einheit, die sich aus ins Deutsche Reich geflüchteten österreichischen Nationalsozialisten rekrutierte. Ihre Mitglieder, überwiegend SA Männer, wurden zunächst in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Abgeordneten zum Landtag von Niederösterreich (III. Gesetzgebungsperiode) — Diese Liste der Abgeordneten zum Landtag von Niederösterreich (III. Gesetzgebungsperiode) listet alle Abgeordneten des Landtags von Niederösterreich während der III. Gesetzgebungsperiode auf, wobei die Gesetzgebungsperiode vom 21. Mai 1932 bis… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (4. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen im Deutschen Reich bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 10. April 1938 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (3. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 29. März 1936 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (4e législature) — La quatrième législature du Troisième Reich dure de 1939 à 1945. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de 1938. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933, le… …   Wikipédia en Français

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (3e législature) — La troisième législature du Troisième Reich dure de 1936 à 1939. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de 1936. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933, le… …   Wikipédia en Français

  • Juliputsch — Der Juliputsch war ein gescheiterter nationalsozialistischer Umsturzversuch in Österreich. Er begann am 25. Juli 1934 mit dem Überfall von als Soldaten des Bundesheeres und Polizisten verkleideten SS Männern auf das Bundeskanzleramt in Wien.… …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Bernaschek — (* 12. Juni 1888 in Elisabethdorf bei Budapest[1]; † 18. April 1945 im KZ Mauthausen) war ein österreichischer Politiker (Parteisekretär der SDAP von Oberösterreich), Widerstandskämpfer und Schutzbundführer. Er war eine der Hauptfiguren des… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammersdorf — Wappen Karte Stammersdorf ist der letzte Bezirksteil des 21. Wiener Gemeindebezi …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”