Werner Heuser

Werner Heuser

Werner Heuser (* 11. November 1880 in Gummersbach; † 11. Juni 1964 in Düsseldorf) war ein deutscher Maler und Zeichner. Er war seit 1926 Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf, wurde 1938 als entarteter Künstler seines Amtes enthoben, um nach dem Krieg die Akademie als Direktor neu aufzubauen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Vater Eugen Heuser war Fabrikbesitzer. Die Mutter Eugenie war eine geborene Hoestermann. Er studierte ab 1900 an der Kunstakademie in Düsseldorf und danach in Dresden. Zusammen mit anderen lebte er zwischen 1905 und 1912 in Italien. Er heiratete 1907 Mira Rethel eine Enkelin des Künstlers Alfred Rethel. Danach lebte er von 1912 bis 1914 in Frankreich. Während des ersten Weltkrieges war er Delegierter des Roten Kreuzes in Kiew. Danach lebte er in Düsseldorf. Nach einem längeren Romaufenthalt wurde Heuser 1926 Professor für Zeichnen an der Kunstakademie in Düsseldorf.

Von den Nationalsozialisten wurden seine Werke als entartete Kunst eingestuft. Im Jahr 1938 wurde er als Lehrer an der Akademie entlassen. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft kehrte er 1945 oder 1946 an die Akademie zurück und war bis 1949 der Direktor der Einrichtung. Er baute die Einrichtung wieder auf und konnte namhafte Künstler wie Heinrich Kamps, Otto Pankok, MaterÉ und Theo Champion als Lehrkräfte verpflichten. Er schied 1949 als Leiter und Professor aus der Akademie aus, um sich ganz seiner Kunst zu widmen.

Als einer der wenigen keiner Partei angehörenden Personen wurde er 1946 zum Mitglied des ernannten Landtages von Nordrhein-Westfalen ernannt. Den Status als vollwertiger Abgeordneter verlor er aber bald wieder und war seither Sachverständiger im Kulturausschuss des Landtages.[1]

Werk

Heuser gehörte der Künstlergruppe Junges Rheinland an. Er malte meist mit Buntstiften. Er verband zeichnerische Technik mit expressivem Ausdruck. Er galt als ein Meister der figürlichen Komposition. Als Motive wählte er häufig gesellschaftliche Außenseiter etwa Zigeuner oder Clowns. Er widmete sich aber auch Themen wie Tod und Wahnsinn. Daneben ist er aber auch mit Landschaften bekannt geworden. Auch griff er wiederholt christliche Themen auf. Die Nationalsozialisten zeigten sein Ölgemälde „Die Taufe“ von 1919 in der Ausstellung Entartete Kunst.[2] Werke von ihm sind heute in Museen verschiedener Staaten und in privaten Sammlungen vorhanden.

Einzelnachweise

  1. Mensch und Staat in NRW: 25 Jahre Landtag von Nordrhein-Westfalen. Köln, 1971
  2. Kunst in der NS-Zeit Ein dreister Kunstraub

Literatur

Weblink


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heuser — ist der Familienname folgender Personen: Adolf Heuser (1907–1988), deutscher Boxer Beatrice Heuser (* 1961), deutsche Historikerin und Politikwissenschaftlerin Caspar Anton Heuser (1822−1891), deutscher Priester und Theologe Emil Heuser… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Heuser — (* 1928 in Dettingen, jetzt Gemeinde Karlstein am Main) ist ein ehemaliger deutscher Ringer. Er war insgesamt fünffacher deutscher Meister im Bantamgewicht im griechisch römischen Stil und im freien Stil. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Erfolge… …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried Werner von Zimmern — Gottfried Werner von Zimmern, ca. 1536: Wildensteiner Altar, linker Drehflügel innen. Er ist in Riefelharnisch dargestellt. Das Wappen ist noch freiherrlich ungeviert und ohne Helmzier, die Inschrift aber übermalt und Gottfried Werner als Graf… …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Werner der Jüngere — Graf von Zimmern (* 24. Juni 1480 in Meßkirch; † 1549) war ein deutscher Adeliger. Johannes Werner der Jüngere von Zimmern Johannes Werner von Zimmern war ein Mitglied der Familie der Herren von Zimmern. Die Familie wurde zu seinen Lebzeiten 1538 …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Werner von Zimmern der Jüngere — Johannes Werner der Jüngere von Zimmern Johannes Werner der Jüngere Graf von Zimmern (* 24. Juni 1480 in Meßkirch; † 1549) war ein deutscher Adeliger. Er stammte aus der Familie von Zimmern, die zu seinen Lebzeiten 1538 in den Grafenstand erhoben …   Deutsch Wikipedia

  • Degenerate art — Cover of the exhibition program: Degenerate Art exhibition, 1937. Note the word Kunst , meaning art, in scare quotes Cover of the exhibition program …   Wikipedia

  • Kunstakademie Düsseldorf — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt Kunstakademie Düsseldorf Gründung 1773 Trägerschaft staatlich Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Willingshauser Malerkolonie — Auf dem Friedhof von Willingshausen von Gerhardt von Reutern, Öl auf Leinwand, entstanden 1842 Die Schwälmer Willingshauser Malerkolonie ist die älteste Künstlervereinigung in Europa. Die der Heimatkunst gewidmeten Sujets in Willingshausen wurden …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Götzinger — Herbert Götzinger, (* 25. Februar 1928 in Düsseldorf; † 1976 ebenda) war ein deutscher Holzschneider, Objektkünstler und Düsseldorfer Original. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ausstellungen (Auswahl) 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Willingshäuser Malerkolonie — Auf dem Friedhof von Willingshausen von Gerhardt von Reutern, Öl auf Leinwand, entstanden 1842 Die Schwälmer Willingshäuser Malerkolonie ist die älteste Künstlervereinigung in Europa. Die der Heimatkunst gewidmeten Sujets in Willingshausen wurden …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”