Helmut Hass

Helmut Hass

Helmut Hass (* 17. November 1919 in Kiel) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (NPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hass besuchte seit 1930 die staatliche Oberrealschule in Kiel-Wellingdorf. Im Jahr 1936 legte er die mittlere Reife ab und begann eine Lehre als Werkstoffprüfer (phys. Laborant) bei den Deutschen Werken in Kiel. Seine Gehilfenprüfung legte er im Frühjahr 1939 ab. Im Anschluss meldete er sich als Freiwilliger des Reichsarbeitsdienstes und wurde im Lager 1/77 Tinnum auf Sylt zur Neulandgewinnung eingesetzt. Ab Oktober 1939 war er als Freiwilliger bei der Waffen-SS und absolvierte seinen Kriegsdienst bis Mai 1945. Er war im Frontdienst in einer Aufklärungsabteilung und wurde während des Krieges mehrfach verwundet. Hass wurde zudem mehrfach ausgezeichnet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges geriet er in Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung begann er verschiedene Tätigkeiten bei der Deutschen Erdöl AG in Heide (Holstein). Im Jahr 1949 wurde er als Treuhänder vom Landgericht Dortmund für eine Spedition bestellt. Im Februar 1950 begann er seine Tätigkeit in der eisenschaffenden Industrie in der Dortmund Hörder-Hüttenunion. Im Jahr 1954 siedelte er nach Salzgitter um, da er eine Anstellung als Meister im Walzwerk erhielt. Zunächst wurde er im Jahr 1959 zum Obermeister ernannt, im Jahr 1965 folgte eine Tätigkeit als Betriebsassistent in der Halbzeugadjustage des Hüttenwerks.

Partei und öffentliche Ämter

Hass wurde im Januar 1965 Mitglied der NPD. Er zog für die NPD als Mitglied in den Niedersächsischen Landtages in der sechsten Wahlperiode vom 6. Juni 1967 bis 20. Juni 1970 ein. Er war zunächst Mitglied der NPD-Fraktion, wurde jedoch zwischen dem 15. Januar 1970 und dem 16. Februar 1970 fraktionslos, bevor er ab dem 17. Februar Gast in der CDU-Fraktion wurde.

Helmut Hass wurde zu einem Präzendenzfall für die Reichweite des freien Mandates von Abgeordneten. Die NPD ließ sich vor der Landtagswahl von allen Kandidaten einen Wechsel über 50.000 DM (in heutiger Kaufkraft 86.288 €) unterschreiben. Dieser "Sicherungswechsel" sollte fällig werden, wenn der Abgeordnete aus der Fraktion ausscheidet. Nach dem Ausscheiden von Hass aus der NPD-Fraktion leitete die NPD eine Zwangsvollstreckung ein, die jedoch vom Landgericht Braunschweig als sittenwidrig verworfen wurde.[1]

Quelle

  • Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Niedersächsischer Landtag, Hannover 1996, S. 142–143.

Einzelnachweise

  1. Uwe Hoffmann: Die NPD. Entwicklung, Ideologie und Struktur (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 31: Politik. Bd. 396). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1999, ISBN 3-631-35439-8, S. 403; Uwe Hoffmann bezieht sich auf Der Spiegel 8/1970 und die FAZ vom 9. April 1970.

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