Heinrich Wahl

Heinrich Wahl

Heinrich Wahl ist ein deutscher experimenteller Teilchenphysiker.

Wahl studierte Physik an der TH München, der ETH Zürich und der Universität Hamburg, wo er 1967 über Kernresonanzfluoreszenz promovierte. Als Post-Doc war er am DESY, wo er die Photoproduktion von Mesonen bei hohen Energien erforschte (F 35 Kollaboration). Ab 1969 gehörte er dem CERN an, wo er 2003 in den Ruhestand ging. Er ist Professor an der Universität Ferrara.

Er war an dem 1976 gestarteten CDHS Experiment (CERN-Dortmund-Heidelberg-Saclay) unter Jack Steinberger zur Untersuchung hochenergetischer Neutrinostreuung beteiligt.

Beim CERN war er in den 1980er Jahren Sprecher des NA 31 Experiment am SPS Beschleuniger und in den 1990er Jahren an dessen Nachfolger NA 48 beteiligt, bei denen ein direkter Nachweis der CP-Verletzung (1988 am NA 31) im K-Mesonen System gelang. Der indirekte Nachweis gelang schon 1964 aus den Misch-Zuständen des neutralen Kaon-Systems durch James Cronin und Val Fitch, die dafür den Nobelpreis bekamen. Wahl hatte sich mit dem Zerfall der Kaonen schon Anfang der 1970er Jahre am CERN beschäftigt. Am NA 48 gelang auch Ende der 1990er Jahre die bisher genaueste Bestimmung der Parameter der CP-Verletzung.

1970 erhielt er den Gustav-Hertz-Preis (damals noch Physikpreis der DPG). 2007 erhielt er mit Bruce Winstein und Italo Mannelli den Panofsky-Preis für seine führende Rolle in einer Reihe von Experimenten, die zu einer Vielzahl von Präzisionsmessungen von Eigenschaften des Systems neutraler K-Mesonen führte, insbesondere für die Entdeckung der direkten CP Verletzung.[1] 2005 erhielt er zusammen mit der NA 31 Kollaboration den Hochenergiephysikpreis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft für die Entdeckung der direkten CP-Verletzung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Laudatio For leadership in the series of experiments that resulted in a multitude of precision measurements of properties of neutral K mesons, most notably the discovery of direct CP violation

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