Heinrich III. von Schauenburg-Holstein

Heinrich III. von Schauenburg-Holstein
Siegel des Heinrich III. aus der Zeit um 1402

Heinrich III. von Schauenburg-Holstein († Februar 1421 in Bordesholm) war Bischof von Osnabrück (1403-1410) dann Graf von Holstein.

Er war der jüngste Sohn von Heinrich II. und dessen Frau Sofia von Werle.

Leben

Als jüngster Sohn war er für eine Kirchenlaufbahn vorgesehen und wurde Diakon in Osnabrück. Nach dem Tode des Bischofs wurde er 1403 zu dessen Nachfolger bestimmt. Aber seine älteren Brüder starben früh, Albert bei einem Pferdesturz 1403 und Gerhard fiel 1404 gegen die Dithmarscher. Heinrich sah sich als deren Erbe, entsagt dem Bischofsamt und verlangte die Vormundschaft über deren Nachkommen. Gleichzeitig wollten das auch die dänische Königin Margarethe I. bzw. der König Erik. Sie sahen so eine Gelegenheit Schleswig stärker an Dänemark zu binden. So lud der König den Grafen und den Adel nach Kolding ein, und lockte Heinrich III. nach Hindsgavl auf Fünen. Heinrich wurde dort verhaftet und sollte 11.000 Mark zahlen, dazu kam die Abtretung von Flensburg als Pfand für ein Jahr. Die Abtretung geschah aber der König verweigerte die Annahme des Geldes. So begann der Krieg zwischen den Grafen von Holstein und Dänemark. Am 13. Juli 1409 schloss der Erik ein Bündnis mit den Dithmarschern, als es am 12. August 1410 zur Schlacht auf der Solleruper Heide im Amt Eggebek. Dort blieben die Grafen siegreich, der dänische Heerführer Mogens Munk fiel in der Schlacht. So wurde am 26. März 1411 bei Kolding ein Vergleich geschlossen. Im Oktober 1412 starb Margarethe und der Holsteinische Adel wollte die eroberten Besitzungen nicht mehr zurückgeben (das war mal Teil des Vergleiches). König Erik klagte sie nun vor dem Lehnsgericht in Nyborg an und das Gericht erklärte sie am 29. Juli 1413 des Lehens für verlustig. Dänische Truppen besetzen nun Schleswig. Graf Heinrich verbündete sich daraufhin mit den Hamburgern, die keinen so mächtigen Nachbarn haben wollten. 1419 eroberten die Dänen Fehmarn und plünderten es, aber in der Schlacht bei Immerwad bei Hadersleben wurden sie von den Holsteinern geschlagen. So wurde am 26. November 1420 ein Waffenstillstand geschlossen. 1421 wurde Graf Heinrich zum Bischof von Schleswig erwählt, starb aber bevor er im Herbst sein neues Amt antreten konnte.

Literatur

  • Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, Bd II S. 324 Digitalisat


Vorgänger Amt Nachfolger
Dietrich von Horne Bischof von Osnabrück
14021410
Otto von Hoya
Vorgänger Amt Nachfolger
Gerhard VI. Graf von Holstein-Rendsburg
14041421
Heinrich IV.

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