Heiðmörk

Heiðmörk
Rastplatz in der Heiðmörk
Blick über die Heiðmörk auf den Gebirgszug der Brennisteinsfjöll
Hinweisschild in der Heiðmörk

Die Heiðmörk ist ein Naturschutz- und Naherholungsgebiet im Süden und Südwesten von Islands Hauptstadt Reykjavík. Die Trinkwasserreservoirs der Stadt Reykjavík befinden sich dort.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name bedeutet Wald bei den Hochebenen (isl. mörk „Wald“, heiði „Heide“, „Hochebene“)[1]

Der Name wurde dem Gebiet 1950 von dem isländischen Sprachwissenschaftler Sigurður Nordal verliehen, der sich an einem norwegischen Bezirksnamen orientierte.[2]

Geografie und Geologie

Die Heiðmörk markiert den Übergang vom Küstenstreifen bei Reykjavík und Garðabær zu den Hochebenen Hellisheiði und Sandheiði.

Heiðmörk liegt mitten auf der Riftzone des Mittelatlantischen Rückens und in der westlichen (aktiven) Vulkanzone Islands. Das erklärt die zahlreichen Spalten, Lavafelder, Vulkankrater und Pseudokrater, die man in der Gegend vorfindet.[3] Das Gebiet umfasst Lavafelder, die dem Vulkansystem der Brennisteinsfjöll entstammen. Dazu gehören etwa auch die etwa 4.700 Jahre alten Pseudokrater der Rauðhólar am See Elliðavatn.[4]

Geschichte

Pseudokrater Rauðhólar und Heiðmörk

Das Gebiet war historischen Quellen zufolge bis ins 19. Jahrhundert dicht bewachsen und verödete anschließend, nicht zuletzt aufgrund von Überweidung.

Das Naturschutzgebiet Heiðmörk wurde als solches 1950 gegründet und liegt großenteils südlich und östlich des Sees Elliðavatn, Teile des Gebietes (bei Vífilsstaðir) gehören zu Garðabær. Das Gebiet umfasste 1988 2.500 ha[5], ist jedoch inzwischen vergrößert worden und umfasste im Jahre 2005 3.000 ha.

Das Gebiet ist inzwischen gut mit Wander-, Rad- und Reitwegen erschlossen. Zahlreiche, teils überdachte, Picknickplätze wurden angelegt.[6]

Das städtische Forstamt Skógræktarfélag Reykjavíkur betreut das Gelände und nutzt es zur Wiederaufforstung. Seit 1950 wurde eine bedeutende Anzahl an Bäumen gepflanzt (bis 1988 etwa 4 Millionen), zusätzlich Gräser und andere Pflanzen wie Lupinen zur Bodenbefestigung und im Kampf gegen die zuvor schon beträchtliche Erosion angesät.

Die Hügel rund um Vífilsstaðir sind im Juni, wenn die Lupinen blühen, eine Art bläuliches Meer. Insgesamt sind 90% der Fläche inzwischen wieder bewachsen, davon 20% mit Nadelbäumen und 20% mit Birken und Gebüsch.[7]

Bis 1988 konnten 26 Baumarten in der Gegend angesiedelt werden. Dazu findet man im Bereich der Heiðmörk etwa 150 wilde Blumenarten und im Sommer hat man etwa 30 Vogelarten gezählt.[8]

Weblinks

 Commons: Heiðmörk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vgl. H. U. Schmid: Wörterbuch Isländisch-Deutsch. Hamburg (Buske) 2001
  2. http://www.nat.is/travelguideeng/plofin_heidmork.htm abgerufen: 24. Oktober 2010
  3. vgl. z.B. Vegahandbókin. Landmælingar Íslands. 2006, S. 506
  4. vgl. Thor Thordarsson, Armann Hoskuldsson: Iceland. Classic Geology in Europe 3. Harpenden 2002, S. 55ff.
  5. Íslandshandbókin. 1. bindi. 1989, S. 24
  6. Vegahandbókin. Landmælingar Íslands. 2006, S. 506
  7. Kristbjörn Egilsson, Guðmundur Guðjónsson: Gróður í Heiðmörk. Nátturufræðistofnun. 2006
  8. Íslandshandbókin. 1. bindi. 1989, S. 24
64.0675-21.764166666667

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heidmork — Heiðmörk was proclaimed a municipal conservation area in 1950. It is located southeast of Elliðavatn, Iceland and is about 6 miles from the city of Reykjavík. Its name is derived from its namesake in Norway. The total area of the conservation… …   Wikipedia

  • Ásatrúarfélagið — Formation 1972 Type Icelandic Ásatrú (Heathenism) Location …   Wikipedia

  • Hedmark — Infobox Fylke name = Hedmark idnumber = 04 capital = Hamar governor = Sigbjørn Johnsen governor date = 1997 governor party = Arbeiderpartiet mayor = Arnfinn Nergård mayor date = 2007 mayor party = Senterpartiet region = Østlandet arearank = 3… …   Wikipedia

  • Halfdan der Schwarze — Karte der Kleinkönigreiche in Norwegen zur Zeit Halfdans. Sein Herrschaftsgereich ist rot markiert. Hálvdan svarti (Halvdan der Schwarze, nach seinem dunklen Haar; Vater Harald Hårfagres) lebte im 9. Jahrhundert (* ungefähr 810 † ungefähr 860)… …   Deutsch Wikipedia

  • Halvdan Svarte — Karte der Kleinkönigreiche in Norwegen zur Zeit Halfdans. Sein Herrschaftsbereich ist rot markiert. Hálvdan svarti (Halvdan der Schwarze, nach seinem dunklen Haar; Vater Harald Hårfagres) lebte im 9. Jahrhundert (* ungefähr 810; †… …   Deutsch Wikipedia

  • Hálvdan svarti — Karte der Kleinkönigreiche in Norwegen zur Zeit Halfdans. Sein Herrschaftsgereich ist rot markiert. Hálvdan svarti (Halvdan der Schwarze, nach seinem dunklen Haar; Vater Harald Hårfagres) lebte im 9. Jahrhundert (* ungefähr 810 † ungefähr 860)… …   Deutsch Wikipedia

  • Ásatrúarfélagið — Tipo Neopaganismo germánico Fundación 1972 …   Wikipedia Español

  • Rauðhólar (bei Reykjavík) — 64.095277777778 21.755277777778 Koordinaten: 64° 5′ 43″ N, 21° 45′ 19″ W …   Deutsch Wikipedia

  • Reykjavík — For the town in Canada, see Reykjavik, Manitoba. Reykjavík Reykjavíkurborg[1] View of Reykjavik from the top of Perlan showing the spire of …   Wikipedia

  • Elliðavatn — Infobox lake lake name = Elliðavatn image lake = caption lake = image bathymetry = caption bathymetry = location = coords = coord|64|05|N|21|47|W|region:IS type:waterbody|display=inline,title type = inflow = Bugðá, Suðurá outflow = Elliðaá… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”