Harzer Wandernadel

Harzer Wandernadel
Stempelstelle Eselsplatz der Harzer Wandernadel
Stempelstelle an der Ruine Königsburg
Stempelstelle an der Bremer Hütte

Die Harzer Wandernadel ist ein System zur Auszeichnung von aktiven Wanderern. Wanderer können durch Erreichen und Dokumentieren von Stempelstellen Wandernadeln verschiedener Grade erlangen. Mit 222 Stempelstellen in drei Bundesländern bzw. in fünf Landkreisen im Harz und einer fünfstelligen Teilnehmerzahl hat das System eine hohe überregionale Bedeutung erlangt.

Inhaltsverzeichnis

Zweck

Mit der Wandernadel soll Harzurlaubern ein attraktives Ziel gesteckt und deren Aufenthaltsdauer verlängert werden. Urlauber wie Einheimische sollen zum Wandern animiert werden.

Darüber hinaus hilft das System den Wanderern, verschiedene besonders attraktive Wanderziele und Wanderwege kennenzulernen. Hierzu hat man sich bemüht, die Stempelstellen an besonders sehenswürdigen Aussichtspunkten, geologischen oder botanischen Besonderheiten, kulturellen oder geschichtsträchtigen Orten zu platzieren. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Stempelstellen an Orten platziert, die nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden können.

Auszeichnungen durch die Wandernadel

Die Harzer Wandernadel kann in mehreren Stufen erwandert werden:

  • 8 Stempel: Harzer Wandernadel in Bronze
  • 16 Stempel: Harzer Wandernadel in Silber
  • 24 Stempel: Harzer Wandernadel in Gold
  • 50 Stempel: Harzer Wanderkönig
  • 111 Stempel: Harzer Steiger (111 verschiedene Stempelstellen, davon 22 spezielle Bergbaustellen)
  • 222 Stempel: Harzer Wanderkaiser

Es ist zulässig, die Auszeichnung nach und nach zu steigern. Es gibt keine Zeitlimitierung, innerhalb derer die Stempel zu sammeln sind. Seit 2011 gibt es für jüngere Wanderer die Auszeichnung als Wanderprinzessin bzw. Wanderprinz für Kinder bis elf Jahre nach Nachweis von elf erwanderten Stempelstellen.

Des Weiteren gibt es noch eine Wandernadel „Harzer Hexenstieg”, für die insgesamt 11 Stempel im Zusammenhang mit dem Harzer Hexenstieg vorzuweisen sind. Seit 2010 gibt es außerdem die Wandernadeln „Harzer Grenzweg“ (20 Stempel) und „Goethe im Harz“ (28 Stempel). Um diese zu erwerben, müssen die betreffenden Stempel sowohl im normalen Wanderpass als auch in dem jeweiligen Begleitheft nachgewiesen werden.

Zudem ist es möglich, neben den regulären 222 Stempeln mehrere Sonderstempel zu sammeln, die am Ende des Wanderpasses vermerkt werden. Diese Sonderstempel haben jedoch nur Sammlerwert und sind nicht ausschlaggebend für das Erhalten einer Auszeichnung.

Ablauf zum Erwerb der Wandernadel

Vor der ersten Wanderung muss ein Wanderpass erworben werden, den man für einen geringen Betrag in den Tourismus- und Kureinrichtungen der Harzorte, teilweise auch im Buchhandel erhält. Empfehlenswert ist auch eine Karte, in der die Stempelstellen vermerkt sind, doch können diese auch auf andere Art (u. a. Internetpräsenz des Veranstalters) recherchiert werden.

An jeder Stempelstelle ist der Wanderpass zu stempeln. Sollte der Stempel fehlen, kann ersatzweise eine Nummer notiert werden, so dass Vandalismus dem System keinen grundsätzlichen Schaden antun kann.

Mit Erreichen der erforderlichen Stempelzahl wird der Wanderpass bei einer der Ausgabestellen vorgelegt und das Abzeichen nach entsprechender Prüfung für einen geringen Betrag erworben.

Besonderheiten

Die Harzer Wandernadel hebt sich von vergleichbaren Wandernadelsystemen deutlich ab: So wird es kaum an anderer Stelle ein System geben, welches 222 Stempelstellen über Bundesländer- und Landkreisgrenzen hinweg enthält. Darüber hinaus ist das System relativ gut gegen Vandalismus gesichert und kann daher überall im Gelände installiert werden, während bei anderen Systemen die Stempelstellen an Gaststätten, Geschäfte o. ä. gebunden sind, so dass der Benutzer auf Öffnungszeiten angewiesen ist.

Auch die bei anderen Wandernadelaktionen angestrebte Kundenbindung entfällt hier, da die Stempel frei gesammelt werden können und niemand seine Telefonnummer oder Adresse hinterlassen muss.

Geschichte

Initiator und Betreiber ist ein Verein „Gesund älter werden im Harz e. V.” mit Sitz in Blankenburg, der Unterstützung durch verschiedene öffentliche Institutionen erhält. Die ersten Stempelstellen wurden um 2004 angelegt; seit 2007 steht in etwa das heutige System mit den 222 Stempelstellen, welches auch nicht weiter ausgebaut werden soll.

Resonanz

Das System erfreut sich außerordentlich großer Beliebtheit, was bei den Stempelstellen an der Vielzahl von stempelnden Wanderern deutlich wahrgenommen werden kann. Allein im Jahre 2009 wurden etwa 10.000 Wanderpässe verkauft.[1] Bemerkenswert ist auch, dass es in jedem Jahr eine dreistellige Anzahl von Wanderern gibt, die sich den „Harzer Wanderkaiser” erwandern. Da die Stempelstellen auf eine etwa 3000 Quadratkilometer große Fläche verteilt sind, ist dieser Titel eine echte Herausforderung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.zukunft-Harz.de

Wikimedia Foundation.

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