Harald Netzbandt

Harald Netzbandt

Harald Netzbandt (* 3. August 1892 in Berlin; † 27. Mai 1941 im Nordatlantik) war ein Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und später der Kriegsmarine.

Leben

Harald Netzbandt bestand 1912 sein Abitur an einem humanistischem Gymnasium und trat kurze Zeit später, am 1. April 1912, in die Kaiserliche Marine ein. Nach der einmonatigen Grundausbildung auf der Marineschule Mürwik wurde er zur seemännischen Ausbildung auf den Großen Kreuzer Victoria Louise versetzt.

Den Ersten Weltkrieg verbrachte er meist auf Torpedobooten. Höhepunkt war zweifelsohne die Teilnahme an der Skagerrakschlacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 1916 als Wachoffizier an Bord des Torpedobootes G 103. Aber auch die anderen Aktionen während des Krieges sollen nicht unerwähnt bleiben. So nahm Netzbandt im Oktober 1914 an einer Unternehmung gegen britische U-Boote und am 17. August 1915 an einem Gefecht auf der großen Fischerbank teil. Im Oktober 1917 finden wir den jungen Offizier in der Ostsee wieder. Er war noch immer Wachoffizier auf G 103. An Bord dieses Torpedobootes erlebte er die Besetzung der baltischen Inseln durch Einheiten des deutschen Heeres.

Nach Kriegsende und seinem Einsatz im Freikorps Loewenfeld wurde er als Oberleutnant zur See im Sommer 1920 in die neue Reichsmarine übernommen. Hier die wichtigsten Kommandos der Zwischenkriegszeit: Vom 1. April bis zum 5. Oktober 1922 führte Netzbandt eine Kompanie in der Küstenwehrabteilung III. Im Anschluss war er Kommandant (Kapitänleutnant seit dem 1. Mai 1923) des Torpedobootes T 149 bis zum 15. September 1924. Es folgten zwei Jahre als Lehrer an der Schiffsartillerie-Schule in Kiel. Danach ging er bis zum 27. März 1929 als I. Artillerieoffizier auf den Kleinen Kreuzer Berlin. Vom 28. März 1929 bis zum 27. September 1932 war er Admiralstabsoffizier im Kommando der Marinestation der Ostsee. Im Anschluss ging Korvettenkapitän (seit dem 1. Februar 1931) Netzbandt für ein Jahr als I. Artillerieoffizier an Bord des alten Linienschiffes Hessen. Es folgten zwei Jahre als Admiralstabsoffizier im Flottenkommando, dem sich ein Jahr in der Personalabteilung im Oberkommando der Kriegsmarine anschloss. Fregattenkapitän (seit dem 1. April 1936) Netzbandt blieb danach im Oberkommando der Kriegsmarine und war bis zum 25. November 1939 Chef der Abteilung Allgemeine und Angelegenheiten der Seeoffiziere (MPA I).

Als Kapitän zur See (seit dem 1. Oktober 1937) übernahm er am 26. November 1939 das Kommando über das Flottenflaggschiff, das Schlachtschiff Gneisenau, das er bis zum 1. August 1940 führte. Danach wechselte er als Chef des Stabes in das Flottenkommando, und ist am 27. Mai 1941 an Bord des neuen Schlachtschiffes Bismarck zusammen mit dem Flottenchef Admiral Lütjens, sowie allen Admiralstabsoffizieren gefallen.

Knapp ein Jahr nach seinem Tod (30. April 1942) wurde dem Offizier das Deutsche Kreuz in Gold vom Oberbefehlshaber der Kriegsmarine verliehen, nachdem er bereits am 23.Februar 1940 die Spange zum Eisernen Kreuz II. Klasse und am 14. April des gleichen Jahres die Spange zum Eisernen Kreuz I. Klasse erhalten hatte.

Literatur

  • Jens Grützner: Kapitän zur See Ernst Lindemann, der Bismarck-Kommandant (1894–1941). VDM Nickel, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-047-4, Seite 234–237.

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