Hampton Cars

Hampton Cars
Logo der Hampton Cars Ltd.
Hampton 12/40 hp (1928)

Die Hampton Cars Ltd. war ein britischer Automobilhersteller, der zwischen 1912 und 1918 (als Hampton Engineering Company) in Kings Norton (Birmingham) und anschließend bis 1933 in Stroud (Gloucestershire) ansässig war.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Firma wurde von William Paddon aus Hampton-in-Arden (Warwickshire) gegründet, der dort Automobile verkaufte und anbot, Leichtfahrzeuge und Motorräder zu bauen[1]. Es ist nicht bekannt, wie viele davon er herstellte. 1912 musste die Crowdy Car Company in Birmingham Konkurs anmelden. Die Reste dieser Gesellschaft wurden mit der Hampton Engineering Company zusammengelegt und die Produktion in Kings Norton aufgebaut. Der Crowdy 12/14 hp bekam einen größeren 1726-cm³-Motor und wurde so zum Hampton 12/16 hp. Ein riemengetriebenes Cyclecar, der Hampton 8 hp, offensichtlich von Paddon konstruiert und mit einem luftgekühlten V2-Motor mit 968 cm³ ausgestattet, ergänzte 1913 das Angebot. 1914 folgte der Hampton 10 hp mit wassergekühlter 1244-cm³-Maschine und Kardanwelle[2]. Die Fertigung wurde bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges eingestellt und die Firma musste 1915 Konkurs anmelden[1].

1919 wurde die Gesellschaft als Joint Venture von William Paddon und Charles Apperley von der Stroud Metall and Plating Company neu gegründet und die Produktion nach Stroud verlegt[1]. Das erste Nachkriegsautomobil war der Hampton 11.9 hp mit einem Dorman-Vierzylindermotor mit 1496 cm³ oder 1795 cm³ Hubraum. Nach der Herstellung nur weniger Exemplare reichten die finanziellen Mittel nicht mehr und die Firma wurde von ihrem Hauptaktionär John Daniel übernommen und unter dem Namen Hampton Engineering Company (1920) Ltd. registriert. William Paddon verließ das Unternehmen und schloss sich der Autocrat Light Car Company in Birmingham an.

William Millward, der von Charron-Laycock kam, übernahm 1923 den Posten des Werksleiters und John Leno, Sohn des Varieté-Stars Dan Leno, wurde Verkaufsdirektor[1]. Obwohl Hampton nun ca. 300 Automobile im Jahr fertigte, musste die Gesellschaft 1924 erneut Konkurs anmelden, wurde aber von Millward und Leno als Stroud Manufacturing Company Ltd. neu gegründet. Ein neues, größeres Modell, der Hampton 14 hp, ebenfalls mit 1496-cm³-Motor, der aber nun von Henry Meadows kam, wurde angekündigt[3].

1925 musste der Konkursverwalter schon wieder aktiv werden, aber Hampton kehrte als Hampton Cars (London) Ltd. mit Geldern des Geschäftsmanns John Hatton-Hill auf den Markt zurück[1].

Die Gesellschaft zog in eine kleinere Fabrik in Selsley Hill und führte ein luxuriöseres 3-Liter-Modell mit Meadows-Sechszylindermotor ein. Daneben wurde auch noch der altbekannte 14 hp – jetzt Hampton 12/40 hp, oder mit dem kleineren 1247-cm³-Motor auch Hampton Nine genannt – gebaut. Dies verbesserte die finanzielle Situation der Firma aber nicht und 1930 fiel sie wieder in Konkurs.

Erstaunlicherweise gelang Hampton als Safety Suspension Car Company abermals ein Neubeginn. Fünfzig Reihenachtzylindermotoren mit 2496 cm³ und einhundert Fahrwerke wurden von Röhr in Deutschland bezogen[1], woraus der Hampton Empire Sportsman entstand. Die verbleibenden fünfzig Fahrwerke wurden mit 2414-cm³-Sechszylindermotoren von Continental aus den USA ausgestattet[4]. Höchstens ein oder zwei dieser Wagen wurden fertiggestellt, bevor die Firma 1933 endgültig vom Markt verschwand.

Während der ganzen Zeit entstanden ungefähr 1100 Hampton-Automobile. Fünf davon sollen überlebt haben[1].

Modelle

Hampton 12/16 hp

12/16 hp

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1912–1915
Karosserieversionen: Tourenwagen 5 Sitzplätze
Motoren: 1,7 l-R4[1]
Länge: 3962[2] mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand: 2743[2] mm
Leergewicht: kg

Der 12/16 hp war eine Konstruktion, die vom der ehemaligen Crowdy Car Company übernommen und mit einem neuen, seitengesteuerten Motor bestückt wurde. Der Firmenprospekt zeigt einen offenen Tourenwagen zum Preis von £ 295[1].

Hampton 8 hp

8 hp

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1913–1914
Karosserieversionen: Cyclecar 2 Sitzplätze
Motoren: 0,97 l-V2[2]
Länge: mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand:
Leergewicht: kg

Der Hampton 8 hp war ein leichtes Cyclecar mit V2-Motor von Precision. Der Wagen war mit Riemenantrieb zu den Hinterrädern ausgestattet.

Hampton 10 hp

10 hp
Hampton 10 hp (1914)

Hampton 10 hp (1914)

Produktionszeitraum: 1914
Karosserieversionen: Leichtfahrzeug 4 Sitzplätze
Motoren: 1,25 l-R4[2]
Länge: mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand:
Leergewicht: kg

Der Hampton 10 hp wurde nur ein Jahr lang angeboten und besaß Vierzylindermotoren von Ballot oder Chapuis-Dornier.

Hampton 10/16 hp

10/16 hp

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1919–1922
Motoren: 1,5 l-R4[2]
1,8 l-R4[2]
Länge: 3505-3810[2] mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand: 2743[2] mm
Leergewicht: kg

Dieser Wagen wurde auch als 9.8 hp, 11.9 hp oder 11/35 hp verkauft. Der 10/16 hp hatte einen Vierzylinder-Reihenmotor mit 1496 cm³, der 11.9 hp und der 11/35 hp jeweils einen mit 1795 cm³. Sie wurden von Dorman zugekauft. Obwohl all diese Autos das gleiche Fahrgestell besaßen, waren die stärker motorisierten länger.

Die üblichste Karosserie bei Hampton war ein offener Zweisitzer in den Farben dunkelbiscuit oder Lavendel zum Preis von £ 520[3]. Die Räder waren an halbelliptischen Blattfedern vorne und an dreiviertelelliptischen Blattfedern hinten aufgehängt.

Etliche dieser Wagen wurden in Wettbewerben eingesetzt.

Hampton 14 hp

14 hp

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1923–1929
Motoren: 1,5 l-R4[2]
Länge: 3505-3810[2] mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand: 2743[2] mm
Leergewicht: kg

Der 14 hp war eine größere und längere Version den Nine (9/21 hp), wobei der Motor nun von Henry Meadows – wenn auch nach Dorman-Design – kam. Das Getriebe hatte nun vier Gänge. Halbelliptische Blattfedern kamen nun an allen Rädern zum Einsatz.

Ein Tourenwagen kostete 1923 £ 500, aber bis 1929 fiel der Preis auf £ 315. Möglicherweise gab es auf Kundenwunsch sogar einen Kompressor bei den späteren Ausführungen, was zeigte, dass Hampton immer noch sportliche Ambitionen hegte.

Hampton Nine

Nine

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1923–1931
Motoren: 1,25 l-R4[2]
Länge: 3505[2] mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand: 2438[2] mm
Leergewicht: kg

Der Nine wurde auch Junior, T10, 9/21 hp oder 10 hp genannt und war die kleinere Version des 14 hp mit einem kürzeren Fahrwerk.

Hampton 20 hp und 8/18 hp

20 hp / 8/18 hp

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1929–1933
Karosserieversionen: Tourenwagen 5 Sitzplätze
Limousine 4 Türen
Motoren: 2,3 l-R8[2]
2,4 l-R6[2]
Länge: 4115[2] mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand: 3048[2] mm
Leergewicht: kg

Der 20 hp war das erste der neuen Modellpalette größerer Autos mit Meadows-Motor und Zenith-Doppelvergaser. Es gab ihn auch mit Reihenachtzylindermotor von Röhr mit 2262 cm³ Hubraum als Modell 8/18 hp.

Es gab Tourenwagen und Limousinen zu Preisen ab £ 450[3].

Nur wenige Autos, vermutlich weniger als 100 Stück, entstanden.

Hampton 3 litre

3 litre

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1929–1931
Karosserieversionen: Tourenwagen 5 Sitzplätze
Limousine 4 Türen
Motoren: 2,9 l-R6[2]
Länge: 4115[2] mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand: 3048[2] mm
Leergewicht: kg

Dieses Modell war vermutlich ein umbenannter 20 hp mit größerem Meadows-Motor.

Hampton Eight / Empire Sportsman

Eight / Empire Sportsman

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1930–1933
Motoren: 2,4 l-R6[2]
2,5 l-R8[2]
Länge: 4267[2] mm
Breite: 1828[2] mm
Höhe: mm
Radstand: 3302[2] mm
Leergewicht: kg

Das letzte Modell hatte ein Fahrgestell von Röhr mit Einzelradaufhängung rundum. Die Vorderachse stütze sich auf eine Querblattfeder ab. Die Wagen waren mit Bremskraftverstärker ausgestattet. Auch der Achtzylinder-Reihenmotor kam von Röhr, der Sechszylindermotor von Continental.

Es wurden zwar fünfzig Achtzylindermotoren bestellt, aber vermutlich wurden nur wenige Wagen fertiggestellt.

Weblinks

 Commons: Hampton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Georgano, N.: Beaulieu Encyclopedia of the Automobile, HMSO, London (2000), ISBN 1-57958-293-1
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Culshaw, David & Horrobin, Peter: The Complete Catalogue of British Cars 1895-1975, Veloce Publishing plc., Dorchester (1997), ISBN 1-874105-93-6
  3. a b c Baldwin, N.: A-Z of Cars of the 1920s, Bay View Books, Devon (1994), ISBN 1-870979-53-2
  4. Sedgwick, M.: A-Z of Cars of the 1930s, Bay View Books, Devon (1989), ISBN 1-870979-38-9

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