Harry Güthert

Harry Güthert

Harry Güthert (* 1. März 1912 in Graz, Steiermark; † 4. Februar 1989 in Erfurt) war ein österreichisch-deutscher Arzt und Pathologe. Er wirkte von 1951 bis 1954 als Professor an der Universität Jena und anschließend bis 1977 an der Medizinischen Akademie Erfurt, an der er darüber hinaus von 1959 bis 1963 als Rektor fungierte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Harry Güthert wurde 1912 in Graz geboren und absolvierte ab 1930 an der Universität zu Köln und an der Universität Rostock ein Studium der Medizin. In Köln, wo er 1935 promovierte, gehörte er ab 1931 dem Corps Hansea Köln an.[1] Nach dem Ende seines Studiums bildete er sich am Pathologischen Institut der Stadt Dortmund, am Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung in Berlin und am Institut für Pathologie der Universität Jena zum Facharzt für Pathologie weiter. Er wurde 1941 in Jena habilitiert und verblieb dort anschließend als Oberarzt und Dozent.

1945 bewarb Güthert sich um eine Stelle an der Prosektur des Städtischen Krankenhauses Erfurt, die er 1947 erhielt.[2] 1951 wurde er daneben Professor mit Lehrauftrag für Pathologie an der benachbarten Universität Jena. 1954 wurde Güthert erster Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie an der neugegründeten Medizinischen Akademie Erfurt, gleichzeitig Direktor des von ihm aus der Prosektur entwickelten Instituts für Pathologie. Er hatte auch den 1954 in Funktion gegangenen Neubau des Instituts geplant. Ab 1959 amtierte Güthert als Nachfolger des Chirurgen Egbert Schwarz als Rektor der Hochschule, ihm folgte 1963 der HNO-Arzt Kurt Schröder. Darüber hinaus war er bis 1985 langjähriger Chefredakteur der Fachzeitschrift Zentralblatt für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie. Er starb 1989 in Erfurt. 1977 wurde Güthert emeritiert.

Werke (Auswahl)

  • Festschrift zur Eröffnung der Medizinischen Akademie Erfurt. Erfurt 1954 (als Herausgeber)
  • Lehrbuch der speziellen pathologischen Anatomie. Band 2. Berlin 1958 (als Mitautor)
  • Pathologie der Tumoren des Zentralnervensystems. Jena 1976 (als Mitautor)
  • Neuropathologie. Band 1: Tumoren des Nervensystems. Jena 1988, Lizenzausgabe Stuttgart 1988 (als Mitautor)

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 62, 48
  2. Stadtarchiv Erfurt

Literatur

  • Rolf Warzok: Professor (em.) Dr. sc. med. Harry Güthert. 1. März 1912 bis 4. Februar 1989. In: Zentralblatt für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie. 135(5)/1989. Gustav-Fischer-Verlag, S. 489−491, ISSN 0044-4030
  • Horst Rudolf Abe: Harry Güthert zum Gedenken. In: Beiträge zur Hochschul- und Wissenschaftsgeschichte Erfurts. Band 22 (1989/1990). Herausgegeben von der Medizinischen Akademie Erfurt, Erfurt 1991, S. 5−12

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Medizinische Akademie Erfurt — Das Emblem der Medizinischen Akademie Erfurt Die Medizinische Akademie Erfurt (MAE), in den Jahren 1992/1993 als Medizinische Hochschule Erfurt (MHE) bezeichnet, war eine am 7. September 1954 gegründete Medizinische Hochschule mit Promotions …   Deutsch Wikipedia

  • Nekrolog 1989 — Nekrolog ◄ | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | ► | ►► Weitere Ereignisse | Nekrolog (Tiere) | Filmjahr 1989 | Literaturjahr 1989 Dies ist eine Liste im… …   Deutsch Wikipedia

  • Akademie gemeinnütziger Wissenschaften — Die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt ist eine seit 1754 bestehende wissenschaftliche Einrichtung. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Namen der Akademie 3 Präsidenten der Akademie 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Hansea Köln — Das Corps Hansea Köln ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren Convents Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen und die erste Kölner Studentenverbindung. Das Corps ist pflichtschlagend und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt Erfurt — Dieser Artikel listet Persönlichkeiten auf, die in Erfurt geboren wurden oder dort besonders gewirkt haben. Inhaltsverzeichnis 1 Ehrenbürger 2 Söhne und Töchter der Stadt 2.1 Bis 1799 2.2 180 …   Deutsch Wikipedia

  • Universität Erfurt — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Universität Erfurt Gründung …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Schröder (Arzt) — Kurt Schröder (* 23. Juli 1902 in Duisburg; † 27. September 1979 in Erfurt) war ein deutscher Hals Nasen Ohren Arzt. Er wirkte von 1959 bis 1967 als Professor und Klinikdirektor an der Medizinischen Akademie Erfurt, an der er darüber hinaus von… …   Deutsch Wikipedia

  • Urania Universum — Die DDR Anthologie Urania Universum ist eine Buchreihe von populärwissenschaftlichen Jahrbüchern für Wissenschaft, Technik, Kultur, Sport und Unterhaltung des ehemaligen Urania Verlages Leipzig/Jena. Bände erschienen in den Jahren 1955… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”