Gustav Steinmann Orgelbau

Gustav Steinmann Orgelbau
Gustav Steinmann Orgelbau
Rechtsform Eingetragener Kaufmann
Gründung 1910
Sitz Vlotho, Deutschland
Leitung Jan-Henrich Steinmann
Branche Musikinstrumentenbau
Website www.steinmann-orgelbau.com

Gustav Steinmann Orgelbau ist eine Orgelbauwerkstatt mit Sitz in Wehrendorf in der Stadt Vlotho.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das heute in vierter Generation geführte Unternehmen wurde 1910 von Gustav Steinmann (1885–1953) aus Steinbründorf gegründet, der unter anderem bei P. Furtwängler & Hammer in Hannover das Orgelbauerhandwerk erlernt hatte.[1] Die erste Kirchenorgel wurde 1911 für die evangelische Christuskirche in Greven hergestellt.[2] Zwischen 1919 und 1939 wurden über 100 Orgeln und etwa 1500 Harmonien hergestellt, 15 Orgeln wurden zwischen 1923 und 1933 in die Niederlande geliefert.[1]

In den 1920er Jahren wurde Steinmann Teil der Orgelbewegung, die sich für eine Rückbesinnung auf den barocken Orgelbau aussprach. Die 1928 entstandene Steinmann-Orgel der Pauluskirche in Bielefeld war die größte Orgel dieser Epoche in Deutschland.[1]

In den 1950er Jahren bildete sich der Typ der kleinen bis mittelgroßen neobarocken Schleifladenorgeln heraus, der bei Steinmann in großer Anzahl hergestellt wurde. Ein großer Teil der seitdem gebauten Orgeln wurde an Kirchen in Ostwestfalen-Lippe geliefert.[1] Im Kirchenkreis Vlotho stammen die seit 1945 nach den Erkenntnissen der Orgelbewegung neu gebauten Orgeln bis auf wenige Ausnahmen alle von Steinmann.[3] Neben dem Neubau gehört auch die Rekonstruktion alter Orgeln in historischer Bauweise zum Tätigkeitsfeld des Unternehmens.

Werke (Auswahl)

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1911 Greven Christuskirche erste Steinmann-Orgel
1920 Oer-Erkenschwick Johanneskirche II 18
1928 Bielefeld Pauluskirche III 51
1956 Herford Marienkirche III 39
1952 Leopoldshöhe Evangelische Kirche
1960 Herford Petrikirche III 31 2007 nach Polen verkauft[4]
1957 Homberg Evangelische Kirche Homberg III 25
1963 Witten-Annen II 16
1963 Kirchheim unter Teck I 6
1964 Espelkamp Thomaskirche III 31
1966 Porta Westfalica-Hausberge Evangelische Kirche Hausberge II 12
1966 Minden St. Martini III 39 Rekonstruktion
1967 Lemgo St. Nicolai III 40
1967 Dortmund Marienkirche Orgel-IMG 1365.JPG III 34
1967 Bad Oeynhausen Heilig-Geist-Kirche II 24
1971 Bad Salzuflen-Wüsten Evangelische Kirche Wüsten II 18
1973 Herford St. Jakobi II 25
1972 Löhne Martin-Luther-Kirche II 21
1974 Enger Stiftskirche III 34
1976 Bad Oeynhausen-Lohe Martin-Luther-Kirche 19
1976 Vlotho Heilig-Kreuz-Kirche II 12
1979 Budapest Theologische Akademie I 6
1980 Hamburg-Hohenfelde Zionskirche II 20
1982 Witten Lutherkirche II 24
1984 Bad Salzuflen Liebfrauen III 41
1985 Bad Oeynhausen-Dehme Auferstehungskirche 14
1988 Horn-Bad Meinberg-Vahlhausen Evangelische Kirche Vahlhausen II 12

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d www.orgelbau.com: Kleine Firmengeschichte von Gustav Steinmann Orgelbau
  2. Peter Sundermann: Steinmann Orgelbau, Auszug auf gs-vlotho.de
  3. Herbert Heidbreder: 150 Jahre Kirchenmusik im Kirchenkreis Vlotho. In: Kirchenkreis Vlotho (Hrsg.): Kirche an Weser und Werre. 150 Jahre Kirchenkreis Vlotho. Bad Oeynhausen 1991, S. 197.
  4. orgelauskunft.de: Petrikirche Herford
52.1308333333338.8272222222222

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