Griqualand

Griqualand
Westgriqualand und Ostgriqualand auf einer Karte von 1885

Griqualand war der Name von zwei räumlich getrennten Distrikten – West- und Ostgriqualand – in der britischen Kapkolonie im heutigen Südafrika. Er war benannt nach dem heute fast ausgestorbenen Volk der Griqua, Mischlingen von Khoikhoi, und niederländischen Siedlern, die das aus dem Niederländischen entwickelte Afrikaans sprachen. Die Griqua wohnten im Anfang des 18. Jahrhunderts auf dem Roggeveld, nordöstlich von Kapstadt, wurden aber 1825 durch die englischen Kolonisten über den Oranje gedrängt, wo sich ein Teil im jetzigen Westgriqualand niederließ. Die anderen wohnten zuerst im Oranje-Freistaat, wanderten aber 1852 in das heutige Ostgriqualand.

Westgriqualand (englisch: Griqualand West), nördlich vom Oranje, wurde 1871 von dem Griquahäuptling Waterboer an Großbritannien abgetreten und 1876 nach Abfindung der Transvaal-Republik durch Zahlung von 90.000 Pfund Sterling 1880 der Kapkolonie als Provinz einverleibt. Es umfasste die Bezirke Hay, Herbert, Kimberley und Barkley West mit einem Areal von 39.359 km² und (1891) 83.375 Einwohnern. Besonders wichtig wurde das Gebiet durch die 1867 am unteren Vaal und bei Kimberley entdeckten Diamantfelder. Ostgriqualand (Griqualand East) in Kaffraria, durch das Kathlambagebirge von Basutoland, durch den Umzimkhulu von Natal getrennt, umfasste 19.668 km² mit (1891) 152.618 Einwohnern, vorwiegend Bantu. Hauptort war Kokstad mit (1891) 2059, heute 25.500 Einwohnern. 1861 trat der von den Zulu bedrohte Amapondohäuptling Faku seine Rechte an das Vereinigte Königreich ab. 1876 wurde Ostgriqualand mit der Kapkolonie vereinigt, nachdem Westgriqualand schon bald nach den ersten Diamantfunden, am 27. Oktober 1871, unter den Schutz des Vereinigten Königreichs geraten war.

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