Gregor Zöllig

Gregor Zöllig

Gregor Zöllig (* 31. Oktober 1965 in St. Gallen) ist ein Schweizer Tänzer und Choreograf. Er ist Leiter und Chefchoreograf des Tanztheaters Bielefeld.

Inhaltsverzeichnis

Künstlerische Arbeit

Gregor Zöllig verliess siebzehnjährig die Schweiz, um seine Tänzerausbildung an die Folkwang Musikhochschule in Essen zu absolvieren. Anschließend führte er zwei weitere Jahre sein Studium an der Ballettakademie der Stuttgarter John Cranko-Schule fort.

Von 1989 bis 1995 arbeitete Zöllig als Tänzer und Solotänzer an den Theatern in Aachen und Münster. In dieser Zeit entstanden mehrere eigene choreografische Arbeiten für diese Theater. 1996 wurde er Assistent und Gasttrainingsleiter beim Bremer Tanztheater unter der künstlerischen Leitung von Urs Dietrich. 1995 gründete und führte er seine eigene Compagnie bis er 1997 als Leiter und Choreograf zum Tanztheater der Städtischen Bühnen Osnabrück wechselte. Gemeinsam mit Christine Biedermann leitete er acht Jahre das Tanztheater Osnabrück. Den Schwerpunkt seiner Arbeit legte der Choreograph dabei auf die Entwicklung seiner eigenen Tanzstücke.

Durch die Zusammenarbeit mit internationalen Gastchoreografen und die Gastspiele von internationalen Tanzkompanien stand das Tanztheater Osnabrück auch repräsentativ für den Austausch innovativer Tanzstile. So waren Simone Sandroni, Andre Gingras, Guilherme Botelho, Jo Stromgren, Guy Weizmann und Roni Haver, Lionel Hoche, Örjan Anderson, Rami Levi, Anouk van Dijk, das Nederlands Dans Theater, Alias Compagnie Genf, Hamburger Ballett, Bayrisches Staatsballett, Tero Saarinen Kompagnie u.a. zu Gast in Osnabrück oder Bielefeld.

Seit August 2005 leitet Gregor Zöllig gemeinsam mit Christine Biedermann das Tanztheater Bielefeld mit denselben künstlerischen Intentionen.

Gastchoreografien führten ihn an das Tanzwerk Nürnberg/Ballett Nürnberg unter der künstlerischen Leitung von Jean Renshaw und Dirk Elwert, an das Staatstheater Schwerin, an das Ballett Vorpommern, das Ballett Nürnberg unter der künstlerischen Leitung von Daniela Kurz sowie an das Staatstheaters Oldenburg.

Gregor Zöllig gründete ausserdem Initiativen wie das Osnabrücker Tanztheaterfestival, Tanzboden, das erste deutsche Netzwerk städtischer und staatlicher Tanzensembles sowie die Laientanzprojekte die Tanzwerkstatt: Der Elch tanzt und Zeitsprung. Letztere Projektreihe hat er gemeinsam mit Royston Maldoom entwickelt. 2009 wurde das Zeitsprungkonzept des Bielefelder Tanztheaters beim Kongress „Kinder zum Olymp“ einer Bildungsinitiative der Kulturstiftung des Bundes und der Länder vorgestellt und erhielt dort Bundesweite Anerkennung. Auf Grund dieses Erfolges und des zukunftsweisenden Modellcharakters der Zeitsprungprojekte, hat nun das Land Nordrhein-Westfalen Fördermittel für 2010 bis 2012 bereitgestellt, die es ermöglichen eine Projektstelle einzurichten.

2001 wurde Gregor Zöllig als Mitglied sowohl in die Jury des 15. Internationalen Choreografen-Wettbewerbes Hannover, in das Gremium des Choreografen-Wettbewerbes des Cour du capucin, Luxembourg als auch seit 2007 in die Jury für Nachwuchsförderung Tanz der Kunststiftung NRW berufen.

Auszeichnungen

  • 1996 Preisträger beim 10. Internationalen Choreografenwettbewerb in Hannover
  • 2000 Bayerischer Theaterpreis 2000 in der Sparte Tanz, für die Gastchoreographie (mit sechs weiteren Choreographen) am Ballett Nürnberg für den Tanzabend Winterreise.
  • 2004 Kunstpreis des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land e.V.
  • 2008 Bielefelder Theaterthaler der Theater- und Konzertfreunde Bielefeld e.V.
  • 2009 Nominierung für den deutschen Theaterpreis DER FAUST für seine Choreographie Erste Symphonie von Johannes Brahms

Literatur

  • Marion Meier (Autor), Ursula Kaufmann (Fotograf), Cornelia Suhan (Fotograf): Zeitsprung – Vier Generationen tanzen vier Jahreszeiten: Ein Projekt vom Tanztheater Bielefeld. Kamphausen, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89901-124-1.
  • Bettina Bläsing, Martin Puttke, Thomas Schack (Autor)The Neurocognition of Dance - Mind, Movement and Motor Skills Psychology Press, Hove and New York 2010, ISBN 978-1-84872-024-4 (hbk).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zöllig — steht für: ein Maß in Zoll, in Unterscheidung zu metrischen Maßen, siehe Zoll (Einheit) Zöllig ist der Familienname folgender Personen: Gregor Zöllig (* 1965), Schweizer Tänzer und Choreograf Karl Zöllig (1880–1955), deutscher Politiker …   Deutsch Wikipedia

  • AZet Dance Company — Die AZet Dance Company war eine freie Tanzgruppe, die 1994 von Ingrid Romani und Anselmo Zolla gegründet wurde und bis 1998 mit Sitz in Kaiserslautern aktiv war. Die Gruppe verstand sich als Vertreter des zeitgenössischen Tanzes. Neben dem aus… …   Deutsch Wikipedia

  • Massimo Gerardi — (* 1966 in Italien) ist ein italienischer Balletttänzer, Choreograph und Dozent für Ballett, Tanz und Choreografie. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Karriere als Tänzer 1.2 Karriere al …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Choreografen — Die folgende Liste umfasst international bekannte Choreografen. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A …   Deutsch Wikipedia

  • Faustverleihung 2009 — Die vierte Verleihung des Deutschen Theaterpreises Der Faust fand am 28. November 2009 im Großen Haus des Staatstheaters Mainz statt. Kooperationspartner beim Deutschen Theaterpreis sind der Deutsche Bühnenverein, die Kulturstiftung der Länder… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt St. Gallen — Diese Liste enthält in St. Gallen geborene Persönlichkeiten, chronologisch nach dem Geburtsjahr sortiert. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 In St. Gallen geborene Persönlichkeiten 1.1 bi …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”