Siemyśl

Siemyśl
Siemyśl
Wappen fehlt
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Siemyśl (Polen)
Siemyśl
Siemyśl
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Kołobrzeg
Gmina: Siemyśl
Geographische Lage: 54° 2′ N, 15° 32′ O54.02833333333315.531944444444Koordinaten: 54° 1′ 42″ N, 15° 31′ 55″ O
Einwohner:

510

Postleitzahl: 78-123
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Roscięcino - Rymań
Kędrzyno - Dębica
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 17 Ortschaften
11 Schulzenämter
Fläche: 107,4 km²
Einwohner:

3715
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 35 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3208062
Verwaltung (Stand: 2006)
Gemeindevorsteher: Zenon Jerzy Malinowski
Adresse: ul. Kołobrzeska 14
78-123 Siemyśl
Webpräsenz: www.siemysl.pl/

Siemyśl (deutsch Simötzel) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zum Powiat Kołobrzeski (Kreis Kolberg).

Die Gmina Siemyśl ist eine Landgemeinde, die ihren Sitz in dem Dorf hat.

Inhaltsverzeichnis

Dorf Siemyśl (Simötzel)

Geographische Lage

Siemyśl liegt in der Region zwischen Rega und Persante (Parsęta) inmitten des Städtevierecks Kołobrzeg (Kolberg), Białogard (Belgard a.d. Persante), Gryfice (Greifenberg i. Pom.) und Trzebiatów (Treptow a.d. Rega). In dem Ort treffen sich zwei Nebenstraßen, die von Roscięcino (Rossenthin, an der Woiwodschaftsstraße 162) nach Rymań (Roman, an der Landesstraße 6, ehemalige Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) bzw. von Kędrzyno (Gandelin, an der Woiwodschaftsstraße 102) nach Dębica (Damitz, ebenfalls an der Landesstraße 6) führen. Ein Bahnanschluss besteht seit 1989 nicht mehr.

Geschichte

Das Dorf wurde im Mittelalter in der Form eines Angerdorfes angelegt. 1297 wurde es unter dem Namen Zimoitzel urkundlich erwähnt.[2] Im 15. Jahrhundert erscheint das Dorf zunächst als Lehen der Familie Manteuffel, die das Dorf in zwei Schritten 1439 und 1456 an geistliche Spitäler in Kolberg verkaufte. Nach der Reformation zog die Stadt Kolberg den geistlichen Besitz ein; Simötzel kam so unter städtische Verwaltung.

Das Gut in Simötzel wurde 1858 von der Stadt Kolberg in Privatbesitz verkauft. 1879 wurde das Gut weitgehend aufgesiedelt, das verbleibende Restgut dann 1896. Im 19. Jahrhundert bestand zunächst ein eigener Gutsbezirk neben der Landgemeinde Simötzel, der nach der Aufsiedlung 1879 in die Landgemeinde eingegliedert wurde. Im 19. Jahrhundert entstand im Osten der Gemarkung Simötzel eine Gruppe von Abbauten unter dem Namen Wilhelmsberg, anfangs Simötzelsche Katen genannt.

1928 wurde im Zuge der Auflösung der Gutsbezirke in Preußen der benachbarte Gutsbezirk Trienke in die Landgemeinde Simötzel eingegliedert. Vor 1945 gehörte Simötzel zum Landkreis Kolberg-Körlin im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Die Gemeinde war mit Neurese (heute polnisch: Unieradz) und Nessin (Nieżyn) in den Amts- und Standesamtsbezirk Neurese eingegliedert. Im Jahre 1925 waren hier 907 Einwohner registriert, deren Zahl bis 1933 auf 1.238 anstieg und im Jahre 1939 noch 1.142 betrug.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Mai 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde der Ort zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Die deutsche Bevölkerung wurde in der Folgezeit vertrieben. Seit 1945 gehört Simötzel unter der Bezeichnung Siemyśl zum Powiat Kołobrzeski der polnischen Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Köslin eingegliedert). In dem Ort leben heute 510 Einwohner. Das Dorf ist Sitz und namensgebener Ort der Landgemeinde Siemyśl.

Kirche

Kirchspiel/Pfarrei

Die Siemyśler Dorfkirche stammt aus dem Jahre 1866, doch war der Ort schon zu Zeiten der Reformation Sitz einer Pfarrei.

Vor 1945 war der überwiegende Teil der Einwohnerschaft von Simötzel evangelischer Konfession. Zusammen mit den Filialkirche Neurese (heute polnisch: Unieradz) und Nessin (Nieżyn) bildete es das Kirchspiel Simötzel, das zum Kirchenkreis Kolberg im Ostsprengel der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Die Pfarrei war patronatsfrei und zählte 1940 insgesamt 1.502 Gemeindeglieder.

Seit 1945 lebt in Siemyśl eine überwiegend katholische Bevölkerung. Das Gotteshaus wurde zugunsten der katholischen Kirche enteignet und erhielt am 26. Dezember 1945 eine erneute Weihe mit der Namensgebung Kościół św. Stanisława Kostki (Stanislaus-Kostka-Kirche). Seit dem 18. Oktober 1957 ist Siemyśl auch wieder Sitz einer Pfarrei, zu der die Filialkirchen Nieżyn (Nessin) und Trzynik (Trienke) gehören. Sie liegt im Dekanat Gościno (Groß Jestin) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen und zählt 2.09 Pfarrkinder.

Pfarrer

Seit der Reformation waren bis 1945 insgesamt 18 evangelische Geistliche in Simötzel tätig, auf die 1959 bis heute sechs katholische folgten:

  1. Martin Haberland, 1560
  2. Joachim Lamberti, bis 1641
  3. Joachim Eberhardi, 1641-1650
  4. Samuel von Hamel, 1650-1655
  5. Georg Wendt, 1656-1690
  6. Valentin Hesse, 1690-1715
  7. Nikolaus Ludwig Johannes Hoyer, 1717-1724
  8. Friedrich Theodor Speier, 1724-1738
  9. Samuel Liebchen, 1739-1765
  10. Martin Friedrich Tätzscher, 1766-1786
  11. Johann Friedrich Backe, 1787-1801
  12. Georg Friedrich Karstedt, 1803-1821
  13. Johann Heinrich Theodor Herrfahrdt, 1822-1824
  14. Wilhelm August Theodor Lassahn, 1824-1860
  15. Johannes Ernst Karl Rohde, 1860-1896
  16. Richard Schneider, 1896-1910 und 1921-1934
  17. Johannes Erich Paul Bublitz, 1910-1921
  18. Otto Dorn, 1935-1945
  1. Tadeusz Caruk, 1959-1969
  2. Alojzy Wyciślik, 1969-1986
  3. Antoni Bolesta, 1986-1991
  4. Roman Molik, 1991-1997
  5. Marek Kapitulski, 1997-2003
  6. Marcin Kościński, seit 2003.

Gmina Siemyśl

Allgemeines

Die Gmina Siemyśl innerhalb des Powiat Kołobrzeski

Die Landgemeinde Siemyśl umfasst eine Fläche von 107 km², was 14,8 % der Gesamtfläche des Powiat Kołobrzeski entspricht, in dessen Gebiet sie liegt. In der Woiwodschaft Westpommern nimmt sie flächenmäßig von 114 Gemeinden die 94. Stelle ein. Auf die Einwohnerzahl bezogen steht sie - mit 3.700 Bürgerinnen und Bürgern - an 100. Stelle.

Nachbargemeinden von Siemyśl sind:

Im gesamten Gemeindegebiet gilt die einheitliche Postleitzahl 78-123.

Gemeindegliederung

Die Ortsteile ("Schulzenämter") der Gmina Siemyśl

In der Gmina Siemyśl sind 17 Ortschaften zusammengeschlossen, die elf Ortsteilen ("Schulzenämtern") zugeordnet sind:

  • Ortsteile:
  • Białokury (Baldekow)
  • Byszewo (Büssow)
  • Charzyno (Garrin)
  • Kędrzyno (Gandelin)
  • Morowo (Mohrow)
  • Niemierze (Nehmer)
  • Nieżyn (Nessin)
  • Siemyśl (Simötzel)
  • Świecie Kołobrzeskie (Schwedt)
  • Trzynik (Trienke)
  • Unieradz (Neurese)

.

  • Übrige Ortschaften: Grabowo (Stubbenberg), Izdebno (Justinenthal), Mącznik (Altemühle), Paprocie (Elisenhof), Wątłe Błota (Wilhelmsberg), Wędzice (Vandüz) und Wszemierzyce (Marianówek/Marienhof).

Verkehr

Straßen

Die Gmina Siemyśl ist frei von Hauptstraßen, aber zu diesen besteht eine Nebenstraßenanbindung:

Schienen

Eine Bahnanbindung besteht seit 1989 nicht mehr. Damals wurde die seit 1895 bestehende Kleinbahnlinie Kolberg - Regenwalde stillgelegt, die vor 1945 von der Kolberger Kleinbahn, danach von der Polnischen Staatsbahn (PKP) betrieben worden war. An dieser Strecke lag - als einzige Bahnstation der heutigen Gmina Siemyśl - der Haltepunkt Trienke (heute polnisch: Trzynik).

Partnergemeinde

Die Gmina Siemyśl pflegt ein Partnerschaftsverhältnis zur Gemeinde Liepe in Brandenburg (Deutschland).

Verweise

Literatur

  • Manfred Vollack: Das Kolberger Land. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 3-88042-784-4, S. 634–648.
  • Ernst Müller, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, Teil 2, Stettin, 1912

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  2. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil III, Band 1, S. 441-442

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