Abigail Smith Adams

Abigail Smith Adams
Abigail Adams 1766, Gemälde von Benjamin Blythe

Abigail Smith Adams (* 11. November 1744 in Weymouth, Massachusetts, Britische Kolonie, heute Vereinigte Staaten; † 28. Oktober 1818 in Quincy, Massachusetts) war die Ehefrau des zweiten US-Präsidenten John Adams und wird heutzutage demnach als zweite US-amerikanische First Lady betrachtet, obgleich dieser Begriff erst nach ihrem Tode geprägt wurde. Zu ihren Lebzeiten wurde sie deshalb als „Lady Adams“ bezeichnet.[1] Sie hatte, indem sie ihren Mann häufig beriet, großen Einfluss auf die Politik und setzte sich sehr für die Frauenrechte ein.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Familie und Jugend

Durch ihre Mutter, Elizabeth Quincy (1721–1775), stammte Abigail Adams von den Quincys ab, einer angesehenen Familie der Kolonie Massachusetts. Elizabeth und Abigails Vater, Reverend William Smith (1706–1783), heirateten 1740. Williams Vorfahren waren aus Dartmouth, England, nach Massachusetts ausgewandert. Abigail Adams war das zweite Kind ihrer Eltern.

Abigail wurde zum Kongregationalismus erzogen. Aufgrund ihrer schwachen Gesundheit besuchte sie nie eine Schule,[2] sodass sie zu Hause im Lesen und Schreiben unterrichtet wurde. In jungen Jahren las sie durch den Druck ihres Vaters sehr viel, wobei ihr dessen umfangreiche Bibliothek von Nutzen war. Abigail entwickelte ein spezielles Interesse für unter anderem Philosophie, Shakespeare und die Regierung.

Heirat mit John Adams

Innenansicht eines Zimmers des Hauses von John und Abigail Adams in Quincy; 1961

1764 heiratete Abigail Smith den Anwalt John Adams (1735–1826); sie wurden von ihrem Vater William Smith getraut. Das Paar verbrachte seine ersten Jahre in Johns Geburtshaus bei Braintree, Massachusetts, das 1792 in Quincy umbenannt wurde. Später, als Johns Anwaltspraxis wuchs, zogen sie nach Boston. 1787 erwarben sie die Farm „Peacefield“.

Innerhalb von zehn Jahren gebar sie fünf Kinder: Abigail Amelia (1765–1813), den zukünftigen US-Präsidenten John Quincy Adams (1767–1848), Susanna (1768–1770), Charles (1770–1800) und Thomas Boylston Adams (1772–1832).

Einfluss auf die Politik

Abigail Adams ist berühmt für ihre Briefe, die sie an ihren Mann schrieb, während er nach Philadelphia ging und dort am Kontinentalkongress 1774 und der Philadelphia Convention teilnahm. Diese Trennung war der Auslöser für die briefliche Korrespondenz der beiden, sodass ein reiches Archiv entstanden ist. Viele betrachten sie als unschätzbare Augenzeugin der Heimatfront im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, wie auch als exzellente Quelle politischer Kommentare.

John Adams suchte oft den Rat seiner Frau; der Briefwechsel war voller intellektueller Diskussionen über Regierung und Politik. Ausschnitte aus diesen Briefen werden an wichtiger Stelle in dem Broadway-Musical „1776“ und in der betreffenden Verfilmung von 1972 dargestellt.

1788 kehrten sie auf das Haus Peacefield zurück, das heute als „Old House“ bekannt ist und das sie mit großer Energie vergrößern und umbauen ließ. Es steht noch heute und ist der Öffentlichkeit wie das Geburtshaus von John Adams als Teil des Adams National Historical Park zugänglich.

Als Ehefrau des ersten Vizepräsident der Vereinigten Staaten wurde Abigail Adams eine gute Freundin von Martha Washington und half bei offiziellen Auftritten, aus ihren Erfahrungen bei Hofe und im Ausland Nutzen ziehend. Nach 1791 verschlechterte sich ihre Gesundheit, wodurch sie ihre Tätigkeiten reduzieren musste.

Als First Lady und danach

Abigail Adams

Abigail Adams war vom 4. März 1797 bis zum 4. März 1801 First Lady. Ihre formellen Auftritte setzte sie fort und wurde die erste Gastgeberin im noch unfertigen Weißen Haus, welches sie im November 1800 das erste Mal betrat. Abigail Adams hatte ein gutes Verhältnis zu ihrer ebenfalls von Engländern abstammenden Schwiegertochter Louisa Adams.

Die Adams zogen sich 1801 nach Quincy zurück. Abigail Adams starb 1818 an Typhus und ist neben ihrem Ehemann in der First Unitarian Church in Quincy begraben.

Ausschnitt aus den Briefen

Dies ist ein Ausschnitt aus einem Brief von Abigail Adams an ihren Ehemann vom 31. März 1776.

„Remember, all men would be tyrants if they could. If particular care and attention is not paid to the ladies, we are determined to foment a rebellion, and will not hold ourselves bound by any laws in which we have no voice or representation.“
„Vergiss nicht, dass alle Männer Tyrannen wären, wenn sie es könnten. Wenn den Damen nicht besondere Sorge und Aufmerksamkeit zuteil wird, sind wir gezwungen, die Rebellion anzufachen und wir werden uns nicht durch irgendwelche Gesetze bändigen lassen, bei denen wir kein Mitspracherecht haben und nicht vertreten sind.“ [3]

Als man Abigail einmal um die Erlaubnis für die Veröffentlichung einiger ihrer politischen Briefe bat, lehnte sie ab. Dennoch arrangierte einer ihrer Enkel im Jahr 1848 das Erscheinen eines die Briefe beinhaltenden Buches, welches das erste von einer First Lady stammende Buch war.

Werke

  • Abigail Adams: The Adams Family in Auteuil, 1784–1785, As Told in the Letters of Abigail Adams. Massachusetts Historical Society, Boston 1956 [4]

Literatur

  • Susan Provost Beller: Woman of Independence: The Life of Abigail Adams. Backinprint.com, September 2000, ISBN 0-595-00789-9.
  • Phyllis Lee Levin: Abigail Adams. St. Martin's Press 2001. ISBN 0-312-29168-X.
  • Lynne Withey: Dearest Friend: A Life of Abigail Adams. Touchstone Books 2002. ISBN 0-7432-3443-X.
  • Charles W. Akers: Abigail Adams: A Revolutionary American Woman. Longman Publishing Group, 2006, ISBN 0-321-44501-5.

Einzelnachweise

  1. National First Ladies' Library
  2. Abigail Adams by Danielle F.
  3. Letters Between Abigail Adams and Her Husband John Adams
  4. Bibliographie, Seite 2

Weblinks


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