Gisela Seifert

Gisela Seifert
Gisela Seifert bei den EVACS 2011 in Gent

Gisela Seifert (* 30. Oktober 1955) ist eine Seniorenleichtathletin aus Thale.

Sie wurde dreimal Weltmeisterin bei den World Masters Athletics Championships im Dreisprung (in der Halle). Außerdem lief sie mit der deutschen 4 x 200 m-Staffel W50 bei den Hallenweltmeisterschaften der Senioren und Seniorinnen in Linz im Jahr 2006 einen bis heute gültigen Weltrekord.[1]

Inhaltsverzeichnis

Einstieg in den Seniorensport

Gisela Seifert war bereits als Jugendliche (KJS-Schülerin in Halle; Hochsprung:1,71 m [1971]) und junge Frau in der Leichtathletik aktiv. Ab Mitte der 90er Jahre begann sie wieder sich aktiver sportlich zu betätigen und an Wettkämpfen teilzunehmen. Zunächst startete sie für den SV Stahl Thale, wechselte zum Ende der 90er Jahre zum TSG GutsMuths Quedlinburg, wo eine aktive Leichtathletik-Trainingsgruppe existierte.

Zunächst war sie aktiv auf Mittelstreckendistanzen und im Hoch- bzw. Weitsprung. Bei Wettkämpfen startete sie auch im Fünfkampf. Ihre erste Medaille bei Deutschen Meisterschaften errang sie 2000 beim Senioren-Mehrkampf in Lagen. Mit 3285 Punkten wurde sie im Fünfkampf Dritte.[2] Seit dieser Zeit nahm sie regelmäßig an Deutschen Senioren-Meisterschaften teil und errang Medaillen über 400 m (2001 Bronze), im Dreisprung (2001 und 2002 Bronze) und über 400 m Hürden (2002 Silber).

Internationale Erfolge

Im Jahr 2002 startete sie das erste Mal in einem internationalen Wettbewerb. Bei den Europameisterschaften der Senioren und Seniorinnen in Potsdam qualifizierte sie sich für das deutsche Staffelteam 4 x 400 m W45, mit welchem sie Gold erringen konnte.[3] Außerdem gewann sie Bronze im Dreisprung W45 mit 10,08 m.[4]. Zu den Europameisterschaften startete sie auch über 400 m. Die dort erreichte Zeit von 63,83 s stellt bis heute den Sachsen-Anhalt-Rekord W45 dar.[5]

Ihre größten internationalen Erfolge konnte Gisela Seifert ab 2004 feiern. Bei den 1. Hallenweltmeisterschaften der Senioren und Seniorinnen in Sindelfingen 2004 gewann sie das erste Mal eine Goldmedaille in einem Einzelwettbewerb. Sie wurde mit 10,28 m Hallenweltmeisterin im Dreisprung W45.[6]. Diesen Titel konnte sie in der Altersklasse W50 im Jahr 2006 in Linz [7] und 2008 in Clermont-Ferrand[8] verteidigen. In Clermont-Ferrand siegte sie mit der noch heute gültigen Deutschen Hallen-Bestleistung W50 von 9,59 m. Mit der deutschen 4 x 200 m-Staffel W50 lief sie am 20. März 2006 bei den Weltmeisterschaften in Linz mit 1:52,95 min einen noch heute gültigen Hallenweltrekord W50.[1]

Insgesamt gewann Gisela Seifert 19 Medaillen bei Welt- oder Europameisterschaften, unter anderem im Fünfkampf (WM 2005 in Linz, Silber + EM 2006 in Poznan Gold), über 300 m Hürden, im Hochsprung, über 400 m sowie mit der 4 x 100 m Staffel (2006 Poznan Gold).[9]

Nationale Erfolge mit dem USV Halle

Seit 2005 startet Gisela Seifert für den USV Halle. Mit der dort existierenden Mannschaft W50 gewann sie dreimal den Titel im Deutsche Altersklassen-Mannschafts-Meisterschaften-Endkampf , das Team wurde dreimal in Folge Sieger in der Mannschaftswertung der Deutschen Mehrkampfmeisterschaften, 2006 und 2007 errangen sie den Deutschen Meistertitel als 4 × 100 m-Staffel und zwischen 2007 und 2010 wurden sie in der Halle über die 4 × 200 m-Distanz Deutsche Meister. Mehrmals verschoben sie auf dieser Strecke den deutschen Rekord, zuletzt am 14. Februar 2009 in Magdeburg auf 2:02,23 min. [10][2]


Mit den VIII. Hallen-Europameisterschaften der Senioren und Seniorinnen 2011 in Gent (Belgien) bestritt Gisela Seifert ihren letzten Wettkampf. Dort gewann sie zweimal Bronze (400 m, Weitsprung), einmal Silber (Dreisprung) sowie Gold mit der deutschen W55-Staffel über 4 x 200 m.[11] Gisela Seifert will sich nunmehr komplett aus dem aktiven Sportgeschehen zurückziehen.

Rekorde

Gisela Seifert erreichte folgende Rekorde (Stand März 2011)

Weltrekorde

  • 4 x 200 m W50 (Halle): 1:52,95 min (20. März 2006, Linz)[1]


Deutsche Bestleistungen

  • Dreisprung W50 (Halle): 9,54 m (28. Januar 2006, Halle (Saale))[12]
  • 4 x 200 m W50 (Halle): 2:02,60 min (25. Februar 2007, Düsseldorf)
  • Dreisprung W50 (Halle): 9,59 m (21. März 2008, Clermont-Ferrand)[13]
  • 4 x 200 m W50 (Halle): 2:02,23 min (14. Februar 2009, Magdeburg)


Sachsen-Anhalt-Rekorde

Folgende Rekorde laut Statistik des LVSA[5]

  • 400 m W45: 63,83 s (21. August 2002, Potsdam)
  • 400 m Hürden W45: 72,07 s (12. Juli 2002, Kevelaer)
  • Dreisprung W45: 10,14 m (16. August 2003, Celle)
  • 10.000 m W50: 44:48,11 min (7. Mai 2005, Blankenburg) > selbst übertroffen 2009
  • 300 m Hürden W50: 50,11 s (28. Mai 2005, Magdeburg)
  • 100 m W50: 14,54 s (4. Juni 2005, Schönebeck) > übertroffen 2006 von Bettina Göricke
  • 800 m W50: 2:31,00 min (4. Juni 2005, Schönebeck) gleichzeitig persönliche Bestleistung
  • Weitsprung W50: 4,54 m (25. Juni 2005, Celle) > übertroffen 2008 von Petra Gregor
  • 400 m W50: 64,68 s (16. Juli 2005, Vaterstetten)
  • Dreisprung W50: 9,68 (17. Juni 2006, Jüterbog) > selbst übertroffen 2008
  • 3000 m W50: 12:13,61 min (20. Juni 2008 Halle) > selbst unterboten 2010
  • Dreisprung W50: 9,90 m (12. Juli 2008, Schweinfurt)
  • 10.000 m W50: 44:42,99 min (26. April 2009, Köthen) gleichzeitig persönliche Bestleistung
  • 10 km Straße W55: 43:01 min (17. April 2010, Bad Schmiedeberg) gleichzeitig persönliche Bestleistung
  • 200 m W55: 30,16 s (16. Mai 2010, Stendal)
  • 80 m Hürden W55: 15,76 s (16. Mai 2010, Stendal)
  • 300 m Hürden W55: 53,08 s (19. Mai 2010, Quedlinburg)
  • 100 m W55: 14,83 s (30. Mai 2010, Quedlinburg) > unterboten 2011 von Gabriele Reppe [14]
  • 3000 m W55: 12:08,4 min (30. Mai 2010, Quedlinburg) > unterboten 2011 von Gabriele Tendler[15]
  • 400 m W55: 66,47 s (5. Juni 2010, Hamburg)
  • 800 m W55: 2:43,45 min (13. Juni 2010, Aichach)
  • Hochsprung W55: 1,33 m (13. Juni 2010, Aichach)
  • Weitsprung W55: 4,33 m (13. Juni 2010, Aichach)
  • Dreisprung W55: 9,36 m (2. Juli 2010, Kevelaer)

Quellenangaben

  1. a b c Auflistung der Masters-Weltrekorde Indoor auf der Seite der WMA (abgerufen am 22. März 2011)
  2. a b Auflistung aller MedaillengewinnerInnen bei Deutschen Meisterschaften vom Leichtathletik-Verband Sachsen-Anhalt
  3. Ergebnisse 25. August 2002 XIII. EVACS
  4. Ergebnisse 22. August 2002 XIII. EVACS
  5. a b Ewige Bestenliste 2010 des Leichtathletikverbandes Sachsen-Anhalt
  6. Ergebnisliste 12. März 2004 WMAC Sindelfingen 2004
  7. Auflistung der Erfolge 2006 vom TSG GutsMuths Quedlinburg
  8. Meldung des LVSA vom 21. März 2008
  9. Auflistung aller Medaillen bei internationalen Wettbewerben von AthletInnen aus Sachsen-Anhalt, erstellt vom LVSA
  10. Nachricht auf dem Blog Leichtathletik-SeniorInnen Halle vom 22. März 2011
  11. Nachricht auf dem Blog LA-SeniorInnen Halle vom 22. März 2011
  12. Jörg Reckemeier Senioren-Leichtathletik 2007. Bestenlisten Meisterschaften Rekordlisten DLV 2008, S.27
  13. Meldung des LVSA vom 21. März 2008
  14. Gabriele Reppe läuft Landesrekord auf usvhalle.blogspor vom 31. Juli 2011
  15. Ella Tendler mit neuem Landesrekord auf lash.blogsport vom 14.Juni 2011

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