Gesetz der Rache

Gesetz der Rache
Filmdaten
Deutscher Titel Gesetz der Rache
Originaltitel Law Abiding Citizen
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 109 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
JMK 14
Stab
Regie F. Gary Gray
Drehbuch Kurt Wimmer
Produktion Alan Siegel
Gerard Butler
Lucas Foster
Mark Gill
Robert Katz
Musik Brian Tyler
Kamera Jonathan Sela
Schnitt Tariq Anwar
Besetzung

Gesetz der Rache ist ein US-amerikanischer Spielfilm, der im Filmjahr 2009 unter der Regie von F. Gary Gray entstanden ist. Die Hauptrollen wurden von Gerard Butler und Oscarpreisträger Jamie Foxx gespielt. Der Film lief am 19. November 2009 in den deutschen Kinos an.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Clyde Shelton lebt ein normales, gutbürgerliches Leben, bis eines Tages seine Frau und seine Tochter bei einem Raubüberfall brutal ermordet werden. Die Täter werden bald darauf gefasst, und der ambitionierte Staatsanwalt Nick Rice übernimmt den Fall. Durch ein Abkommen mit Clarence Darby, einem der Täter, erwartet seinen Komplizen Rupert Ames die Todesstrafe, während Darby lediglich drei Jahre im Gefängnis verbringen muss. Shelton beobachtet, wie Rice nach der Verhandlung bei einer öffentlichen Pressemitteilung Darby die Hand schüttelt, aber nicht, dass er dies eher widerwillig und nur für die Kameras tut.

Zehn Jahre vergehen, bis Ames durch die Giftspritze den Tod erlangen soll. Rice wohnt der Hinrichtung mit seiner Assistentin Sarah Lowell bei. Doch Ames’ Tod geht nicht wie gewöhnlich schnell und schmerzlos vonstatten: Die drei Ampullen mit Flüssigkeiten, die nacheinander in den Körper des Verurteilten injiziert werden, wurden ausgetauscht, sodass das Opfer größtmögliche Schmerzen erleiden muss. Die Polizei verdächtigt zunächst seinen seit sieben Jahren in Freiheit lebenden ehemaligen Komplizen Darby und fährt zu seiner Wohnung, um ihn festzunehmen. Kurz vor dem Eintreffen der Behörden klingelt bei diesem das Mobilfunktelefon und eine Stimme, die sich später als die Sheltons herausstellt, verhilft ihm zur Flucht. Darby kann den Beamten entkommen, wird jedoch von Shelton in eine Falle gelockt und auf bestialische Weise ermordet, während eine Kamera alles aufzeichnet. Da das Grundstück, auf dem Darby getötet wurde, Shelton gehört, lässt Rice ihn verhaften. Kurze Zeit später bekommt Rices Familie per Post eine DVD zugeschickt, auf der die brutale Hinrichtung Darbys zu sehen ist.

Shelton wird unterdessen von Rice verhört, spielt mit diesem jedoch ausgeklügelte Spielchen. Im Gerichtssaal kann er die Richterin fast davon überzeugen, eine Kaution zu gewähren. Kurz vor dem Freispruch beleidigt er diese jedoch absichtlich und seine Freilassung wird aufgrund der Missachtung des Gerichts aufgehoben. Im Anschluss verhandelt Shelton immer wieder mit Rice. Bei seinem ersten Deal verspricht er ein inoffizielles Geständnis abzugeben, sofern er in seiner Gefängniszelle ein neues Bett erhält. Rice willigt ein, und erhält jenes Geständnis, welches jedoch nicht auf Band aufgezeichnet wird und somit vor Gericht nicht verwertbar ist. Auch den Austausch der Ampullen für Ames’ Hinrichtung gibt Shelton in diesem Geständnis zu. Als Motiv für seine Taten gibt er an, das gesamte, seiner Meinung nach korrupte Justizsystem des Staates stürzen zu wollen.

Im weiteren Verlauf verlangt Shelton im Austausch gegen das Leben des damaligen Anwaltes von Clarence Darby, Reynolds, ein mehrgängiges Essen per Lieferdienst um Punkt 13 Uhr mittags, sowie seinen iPod. Da dieses jedoch wegen der Sicherheitskontrolle wenige Minuten zu spät ankommt, findet die Polizei zwar mithilfe der von Shelton gegebenen Koordinaten das Opfer, kann aber lediglich dessen Tod feststellen, welcher nur ohne Verspätung hätte verhindert werden können. Shelton hatte Reynolds mit Handschellen gefesselt in einer Kiste vergraben und mit einem Beatmungsgerät versehen, welches sich um 13:15 Uhr abschaltete. Während Rice sich noch an Reynolds Fundort aufhält, ermordet Shelton seinen Mitgefangenen, dessen Schreie von Sheltons iPod übertönt werden, und wird in Isolationshaft in den Keller des Gefängnisses verlegt.

Rice und der Generalstaatsanwalt Jonas Cantrell treffen sich daraufhin mit einem Informanten, der ihnen erklärt, dass Shelton Spezialist im Ausschalten von Personen ist, ohne in ihrer Nähe zu sein und beim Militär eingesetzt wurde. Als die beiden die zuständige Richterin deswegen dazu bringen wollen, Sheltons Bewegungsfreiheit innerhalb des Gefängnisses weiter einzugrenzen, stimmt diese dem Vorhaben zu, stirbt jedoch einen Moment später durch ein von Shelton manipuliertes Mobiltelefon, welches an ihrem Kopf explodiert.

Nun fordert Shelton seine Freilassung bis 6 Uhr morgens, andernfalls würden alle sterben. Rice beordert alle für den Fall zuständigen Beamten in das Gefängnis, da die Zeit zu knapp sei, um die zu sichtenden Akten aus dem Gefängnis zu verlegen. Als zu besagter Zeit jedoch nichts passiert, lässt er alle wieder nach Hause gehen. Auf dem Parkplatz schließlich explodieren die Dienstfahrzeuge der Ermittler, als das erste Fahrzeug das Gefängnistor passiert und dabei die Sprengsätze auslöst. Bei den Detonationen sterben sechs Personen, unter ihnen auch Rices Kollegin Lowell. Kurze Zeit später werden die Opfer mit hohen Sicherheitsmaßnahmen auf dem Staatsfriedhof beerdigt, wo unter anderem auch Rice und Cantrell anwesend sind. Jedoch kann nicht verhindert werden, dass der Wagen von Cantrell von einem ferngesteuerten Minenräumungsroboter, der mit EMP, Maschinengewehr und Panzerabwehrrakete ausgerüstet ist, in die Luft gesprengt wird. Keiner der Insassen überlebt.

Nachdem durch einen Ermittlungserfolg bekannt wird, dass Shelton über die Jahre mehrere Immobilien über Scheinfirmen aufgekauft hat, untersuchen Detektiv Dunnigan und Rice eine Garage in der Nähe des Gefängnisses, die unter seinem Namen registriert ist. Dort finden sie einen geheimen Tunnel, der in die Einzelhaftzelle führt, in der Shelton einsitzt, und den er offensichtlich vor seiner Verurteilung angelegt hat. Er konnte so beliebig aus dem Gefängnis und wieder hineingelangen, und all die Morde begehen, ohne von jemandem bemerkt zu werden.

Bürgermeisterin Henry hat in der Zwischenzeit zur Lagebesprechung eine Versammlung im sechsten Stock des Rathauses einberufen. Shelton begibt sich als Reinigungskraft verkleidet unerkannt in das Gebäude und gelangt durch die Sicherheitskontrolle. Er versteckt einen Sprengsatz auf Napalmbasis direkt unterhalb des Raumes, in dem die Sitzung stattfindet. Rice und seine Kollegen entdecken den Sprengsatz jedoch rechtzeitig und stellen fest, dass dieser mit einem Mobilfunktelefon verbunden ist. Sobald Shelton die Nummer wählt, würde die Kofferbombe explodieren und mehrere Etagen des Gebäudes zerstören.

Shelton ist inzwischen wieder auf dem Weg in seine Isolationszelle, wo er von Rice bereits erwartet wird. Er versucht ihn zu überreden, die Bombe nicht zur Detonation zu bringen, und sagt ihm, dass die Entscheidung ihn den Rest seines Lebens verfolgen werde. Shelton ist jedoch uneinsichtig und wählt die Nummer des Mobilfunks an der Bombe. Rice verlässt und verriegelt die Zelle, kurz darauf entdeckt Shelton die Kofferbombe unter seinem Bett. Die anschließende Explosion kostet ihn das Leben.

Hintergrund

„Gesetz der Rache“ wurde in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania gedreht.[1] Die Dreharbeiten begannen am 21. Januar 2009.[2] Der Film wurde von The Film Department, Warp Film und Evil Twins (I) (Co-Produktion) produziert.[3] Die deutsche Verleihfirma ist Constantin Film.[3] Seine Premiere feierte der Film am 23. September 2009 bei den Urbanworld Film Festivals in New York City.[4] In den US-amerikanischen Kinos lief er am 16. Oktober 2009 an, in Deutschland war er ab dem 19. November 2009 zu sehen.[4] Mehr als die Hälfte des dem Film zur Verfügung stehenden Budgets in geschätzter Höhe von 40 Millionen US-Dollar wurde an den US-amerikanischen Kinokassen bereits am Eröffnungswochenende mit Einnahmen von über 21 Millionen US-Dollar wieder eingespielt.[2] Insgesamt konnten in den USA über 73,3 Millionen US-Dollar eingenommen werden.[2]

In der Szene, in der Rice von der Bürgermeisterin Henry vereidigt wird, hält Michael Nutter, der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten der amtierende Bürgermeister von Philadelphia war, die Bibel, auf die Rice seinen Eid schwört.[5] In einem weiteren Cameo-Auftritt ist der Regisseur F. Gary Gray in der Szene zu sehen, in der er nach der Exekution Garza den Beweisbeutel reicht.[5] Die Koordinaten (Nord 39° 57' 4" West 75° 10' 22"), die Shelton als Aufenthaltsort des lebendig begrabenen Reynolds nennt, sind die Koordinaten des Hotels, indem die Film-Crew während der Dreharbeiten wohnte.[5] Gerard Butler war ursprünglich für die Rolle des Rice vorgesehen, übernahm jedoch die Rolle des Shelton, nachdem Jamie Foxx darum bat, die Rolle des Rice übernehmen zu dürfen.[5] Die Innenaufnahmen der Gefängnisszenen entstanden in einem Gefängnis, das noch in Betrieb ist. Daher ließ sich die Film-Crew aus Sicherheitsgründen mit ihrem Equipment in Zellen sperren, wenn Häftlinge durch die für die Dreharbeiten bereitgestellten Zellentrakte geführt wurden.[5] Für die Szene, in der Shelton das opulente Menü ins Gefängnis bestellt, fiel F. Gary Grays Wahl auf Del Frisco's Double Eagle Steakhouse als Catering-Service, nachdem er selber in dem Restaurant während der Dreharbeiten mehrfach gespeist hatte.[5] Zudem wurde die After-Show-Party nach der Vorführung des Films beim örtlichen Philadelphia Film Festival am 15. Oktober 2009 ebenfalls im Del Frisco's Double Eagle Steakhouse gefeiert.[4][5]

Kritik

TV Spielfilm resümiert, die „explosive Story“ komme ohne „psychologisch schlüssige Figurenzeichnung“ aus. Der Film sei ein „Rachethriller, der zum Ende hin auseinanderfällt“.[6]

Das Lexikon des Internationalen Films urteilt, Gesetz der Rache sei ein „zynischer Rachethriller, der sich in Extremen gefällt und seine plumpe Schwarz-Weiß-Zeichnung einer ungerechten Gesellschaft dazu nutzt, das Recht auf Selbstjustiz zu feiern“.[7]

Die Redaktion von Cinema ist der Meinung, der Film sei ein „effektvoller Rachethriller, der seine Story allzu routiniert abspult und dessen Figuren beim Zuschauer keinerlei Mitgefühl auslösen“.[8]

Sarah Seiters aus der Redaktion des Focus ist der Meinung: „Der Schotte Butler spielt nicht nur eine der Hauptrollen in diesem Rache-Epos, sondern hat den Film auch mit seiner kürzlich gegründeten Firma Evil Twins produziert. »Gesetz der Rache« ist ein Actionthriller, der seine Dynamik weniger durch aufregende Verfolgungsjagden und inflationäre Explosionen gewinnt, sondern vielmehr durch den Kopfkrieg der beiden Hauptdarsteller. Da der Regisseur zwar das juristische System aufs Schärfste kritisiert, Selbstjustiz als Ausweg aber ebenfalls ablehnt, weiß man meist nicht genau, wem man nun die Daumen drücken soll. Das verwirrt einerseits, verleiht der ganzen Handlung aber auch eine spezielle Würze, da sich der Zuschauer nicht auf einer eindeutigen Pro- oder Contra-Position ausruhen kann. Auch wenn gegen Ende die eine oder andere offensichtlich falsche Spur nervt und eine zusätzliche Wendung am Schluss wünschenswert gewesen wäre, so ist »Gesetz der Rache« insgesamt ein packender Thriller, der durchaus spannende Unterhaltung bietet.“[9]

Die Redaktion von kino.de urteilt: „Alles ist hier over the top, von den Actionszenen, die Philadelphia zum Kriegsschauplatz machen, bis zu Jamie Foxx' überfühliger Performance als D.A., der gefühlsmäßig auf der Seite des Bad Guy steht, aber als Stimme der Vernunft gegen ihn kämpfen muss. Vor allem ist das Szenario aber ein Freibrief für Gerard Butler, den Leonidas aus »300« in die Gegenwart zu verpflanzen und mit Freude an der Zerstörung als genialischer Spartaner die Hölle auf Erden zu entfesseln. Dass die Handlung grotesk ist und sich die Logik spätestens nach der Exposition auf Nimmerwiedersehen verabschiedet, spielt keine Rolle: »Das Gesetz der Rache« hat sich da schon so wichtigtuerisch aufgeblasen, dass das Publikum bis zum Abspann dem applaudiert, den es eigentlich verachten müsste: Fast clever hält der Film dem Zuschauer den Spiegel vor, ein »Funny Game« nach Art eines Michael Bay.“[10]

Nominierungen und Auszeichnungen

Bei den Image Awards 2010 wurde Jamie Foxx als bester Hauptdarsteller und F. Gary Gray als bester Regisseur nominiert.[11] Im selben Jahr wurde „Gesetz der Rache“ bei den Saturn Awards als bester Film in der Kategorie „Action, Abenteuer und Thriller“ nominiert.[11]

Einzelnachweise

  1. Drehorte laut Internet Movie Database
  2. a b c Budget und Einspielergebnisse laut Internet Movie Database
  3. a b Beteiligte Firmen laut Internet Movie Database
  4. a b c Starttermine laut Internet Movie Database
  5. a b c d e f g Hintergrundinformationen laut Internet Movie Database
  6. TV Spielfilm: Filmkritik
  7. Gesetz der Rache im Lexikon des Internationalen Films
  8. Cinema: Filmkritik
  9. Filmkritik, Focus Online, Sarah Seiters, 18. November 2009
  10. Filmkritik
  11. a b Nominierungen und Auszeichnungen laut Internet Movie Database

Weblinks


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