Carolabrücke (Dresden)

Carolabrücke (Dresden)
Carolabrücke 2011 Blick elbaufwärts

Die Carolabrücke ist eine der vier Elbbrücken in der Dresdner Innenstadt. Sie wird im Süden in der Altstadt durch den Rathenauplatz und im Norden in der Inneren Neustadt durch den Carolaplatz begrenzt. Sie ist nach Carola von Wasa-Holstein-Gottorp (1833–1907), der Gemahlin von König Albert, benannt. Von 1971 bis 1991 trug die Brücke nach dem sächsischen Ministerpräsidenten und Dresdner Oberbürgermeister Rudolf Friedrichs den Namen Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke.

Die erste Carolabrücke während des Elbhochwassers 1932

Inhaltsverzeichnis

Erste Carolabrücke (1892–1945)

Die erste Brücke wurde in den Jahren 1892 bis 1895 unter Karl Manck und Hermann Klette errichtet. Das insgesamt 340 Meter lange Bauwerk war für eine 9,6 Meter breite Fahrbahn mit einer zweigleisigen Straßenbahntrasse und beidseitigen 3,2 Meter breiten Gehwegen ausgelegt. Die Brückenkonstruktion besaß in der Elbe zwei Pfeiler und hatte drei Stromöffnungen. Jeweils sechs vollwandige, eiserne Bögen überspannten die Stromöffnungen bei lichten Weiten von 61,0 Meter im mittleren Bogen und 59,0 Meter in den beiden benachbarten Bögen und einem geringen Pfeilverhältnis von nur etwa 1:14. Im Vorlandbereich schlossen am linken Flussufer zwei und auf der anderen Seite vier gemauerte Gewölbeöffnungen an.

Brückenreste und Terrassenufer 1952

Am 7. Mai 1945, einen Tag vor Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland, sprengten deutsche Einheiten zwei Bögen der Stromöffnungen sowie zwei rechtselbische Vorlandbögen. Aufgrund der starken Zerstörung wurde auf einen Wiederaufbau in alter Form verzichtet.

Zweite Carolabrücke (1967–heute)

Eröffnung der Brücke am 4. Juli 1971

Das heutige Bauwerk wurde von 1967 bis 1971 errichtet. Die Brücke führt mit vier Fahrspuren der Bundesstraße 170 und einem getrennten Gleiskörper der Straßenbahn die wichtigste Nord-Süd-Verbindung im Dresdner Straßenverkehr, die sich nach Norden in der Albertstraße fortsetzt. Im Jahr 2003 zählte die Stadtverwaltung etwa 53.000 Fahrzeuge pro Tag, die die Brücke querten. 2003 führte die B 170 noch den Fernverkehr zwischen der Autobahn 4 und der tschechischen Grenze in Zinnwald durch die Innenstadt. Seit Ende 2004 wird der Fernverkehr über die A 17 um die Stadt geführt, weshalb die Belastung leicht gesunken ist.


Die Brücke ist insgesamt 32 Meter breit und besteht aus drei Überbauten. Es sind Spannbetonhohlkastenbrücken mit dem Gerberträger als Bauwerkssystem in Längsrichtung. Bei nur noch einem Strompfeiler betragen die Stützweiten im südlichen Randfeld 44 Meter und beim ersten Innenfeld 58 Meter. Die Elbe wird mit 120 Meter und 95 Meter überbrückt, das nördliche Endfeld spannt 58 Meter weit. Die über dem Strompfeiler gevoutet ausgebildete Brücke war in der DDR die Spannbetonbrücke mit der größten Stützweite. Die kleinste Durchfahrtshöhe beträgt 6,61 Meter beim höchsten schiffbaren Wasserstand.

Brückenstatuen

Figuren am südlichen Brückenkopf, die ruhiges und wildes Wasser darstellen

Die beiden Reiterplastiken aus Sandstein auf der Altstädter Seite der Carolabrücke wurden im Jahre 1907 durch Friedrich Offermann geschaffen. Im Jahre 1946 wurden die Bronzetafeln und die bronzenen Kronen, die am Sockel angebracht waren, entfernt. Beim Neubau der Brücke wurden die Sockel ein Drittel zugeschüttet. [1]

Einzelnachweis

  1. Kunst im öffentlichen Raum. Kulturamt Dresden, Dresden 1996.

Literatur

  • Erich Fiedler: Straßenbrücken über die Elbe. Saxoprint, Dresden 2005, ISBN 3-9808879-6-0.
  • Erich Fiedler: Brücken der Stadterweiterung. Albertbrücke - Carolabrücke - Flügelwegbrücke. In: Dresdner Geschichtsverein e.V. (Hg.): Dresdner Elbbrücken in acht Jahrhunderten, Dresdner Hefte Nr. 94, Dresden 2008, S. 51-60

Weblinks


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