Gerd Schulz

Gerd Schulz

Gerd Schulz (* 5. Juni 1947 in Drewin, Neustrelitz) ist ein ehemaliger Funktionär der FDJ und Politiker der SED in der DDR sowie Politiker der PDS.

Leben

Der Sohn eines Arbeiters absolvierte die Erweiterte Oberschule und schloss diese mit dem Abitur sowie der Facharbeiterausbildung zum Industriekaufmann ab. Nachdem er 1964 Mitglied der FDJ wurde, engagierte er sich in dieser und wurde 1965 erstmals mit der Artur-Becker-Medaille ausgezeichnet, der höchsten Ehrung der FDJ. 1966 begann er ein Studium der Ingenieurwissenschaften an der Technischen Hochschule für Chemie (THC) Merseburg und schloss dieses 1971 als Diplom-Ingenieur ab. Während seines Studiums war er zwischen 1968 und 1971 stellvertretender Sekretär der FDJ-Grundorganisation der THC Merseburg, wurde 1969 Mitglied der SED und 1971 abermals mit der Artur-Becker-Medaille ausgezeichnet.

Nachdem er von 1971 bis 1972 die Parteischule des Bezirks Halle absolvierte war er zunächst Sekretär der FDJ-Grundorganisation der THC Merseburg, ehe er zwischen 1974 und 1978 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung des VEB Buna-Werke war und 1975 erneut mit der Artur-Becker-Medaille geehrt wurde. Im Anschluss war er erst stellvertretender Leiter der Abteilung Jugend und dann von 1979 bis 1980 Leiter der Abteilung Arbeiterjugend im Zentralrat der FDJ. Während seiner Tätigkeit als Sekretär des Zentralrates der FDJ von 1980 bis 1985 wurde ihm 1982 der Kampforden „Für Verdienste um Volk und Vaterland“ sowie 1983 der Vaterländische Verdienstorden verliehen.

1985 wurde Schulz als Nachfolger von Wolfgang Herger Leiter der Abteilung Jugend des ZK der SED. In dieser Funktion, die er bis zum 28. Februar 1990 innehatte, wurde er 1986 auch Mitglied des ZK der SED und gehörte diesem bis 1989 an. Daneben war er 1986 bis März 1990 als Vertreter der FDJ Mitglied der Volkskammer in der neunten Wahlperiode und zugleich während dieser Zeit Vorsitzender des Jugendausschusses.

Nach dem Zusammenbruch der DDR gehörte er im Dezember 1989 neben Heinz Albrecht, Hans-Jürgen Audehm, Wolfgang Berghofer, Lothar Bisky, Ellen Brombacher, Roland Claus, Gregor Gysi, Hansjoachim Hahn, Klaus Höpcke, Dagmar Hülsenberg, Norbert Kertscher, Dieter Klein, Herbert Kroker, Eva Maleck-Lewy, Bernd Meier, Peter Pechauf, Ulrich Peck, Wolfgang Pohl, Erich Postler, Wolfgang Thiel, Heinz Vietze, Markus Wolf, Roland Wötzel und Brigitte Zimmermann als Mitglied einem Arbeitsausschuss zur Vorbereitung des außerordentlichen Parteitages der SED an.[1]

Schulz, der 1990 eine berufliche Tätigkeit als Angestellter aufnahm, wurde im Dezember 1990 stellvertretender Vorsitzender der Schiedskommission der PDS. Im Februar 2006 gehörte er zu den Unterzeichnern eines Offenen Briefs an den Parteivorstand der Linkspartei-PDS mit dem Inhalt „Dem sozialistischen Kuba gehört unsere Solidarität“.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Detlef Nakath/ Gerd-Rüdiger Stephan: Vor 15 Jahren: Bruch mit dem »Stalinismus als System«. Kollektiver Rücktritt der SED-Führung – Zeitweiliger Arbeitsausschuss – Sonderparteitag. In: UTOPIE kreativ, H. 170 (Dezember 2004), S. 1063-1071
  2. Homepage Die Linke-PDS

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gerd von Rundstedt — Naissance 12 décembre 1875 …   Wikipédia en Français

  • Gerd Kattau — (* 12. Februar 1950) ist ein deutscher Badmintonspieler. Karriere Gerd Kattau gewann 1975 die Czechoslovakian International und 1979 die Swiss Open. Seine einzige Medaille bei den deutschen Einzelmeisterschaften erkämpfte er sich 1981. Sportliche …   Deutsch Wikipedia

  • Gerd Holzheimer — (* 2. Mai 1950 in München) ist ein deutscher Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Herausgeberschaft 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Gerd Dais —  Gerd Dais Spielerinformationen Geburtstag 11. August 1963 Geburtsort Deutschland Größe 182 cm Position Mittelfeld, Angriff …   Deutsch Wikipedia

  • Gerd Natschinski — (* 23. August 1928 in Chemnitz) ist ein deutscher Komponist und Dirigent. Er zählt zu den bekanntesten Komponisten der DDR und schuf 13 Stücke für Musiktheater sowie Orchesterwerke und Musik für etwa 70 Filme, 400 Lieder, Schlager und… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerd Müller —  Pour l’article homonyme, voir Gerd Müller (homme politique).  Gerhard Müller …   Wikipédia en Français

  • Daniela Schulz — (* 1968 in Mannheim) ist eine deutsche Autorin, Filmregisseurin und Filmproduzentin. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Kinofilme 3 Filme bis 70 Min. Länge (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Schulz — Pour les articles homonymes, voir Schulz. Friedrich Schulz Surnom Fritz Naissance 15 octobre 1897 Nettkow, Silésie Décès 30 novembre 1976 (à 79 ans) …   Wikipédia en Français

  • Daniel Schulz —  Daniel Schulz Spielerinformationen Geburtstag 21. Februar 1986 Geburtsort Berlin, Deutschland Größe 191 cm Position Abwehr …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich Schulz-Köhn — (* 28. Dezember 1912 in Sonneberg, Deutschland; † 7. Dezember 1999 in Erftstadt, Deutschland) war einer der bekanntesten deutschen Jazz Autoren, Jazz Experte und Radiomoderator („Dr. Jazz“). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatu …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”