Gerd R. Ueberschär

Gerd R. Ueberschär

Gerd Rolf Ueberschär (* 1943) ist ein deutscher Militärhistoriker. Er ist vor allem bekannt durch seine Arbeiten über die Zeit des Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg.

Leben und Wirken

Gerd R. Ueberschär studierte an der Universität Frankfurt Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaften und Geographie. Nach dem Staatsexamen arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent am Historischen Seminar der Universität Frankfurt, zunächst bei Paul Kluke und nach dessen Emeritierung bei Klaus Hildebrand. 1976 wurde er mit der Arbeit Hitler und Finnland 1939–1941. Die deutsch-finnischen Beziehungen während des Hitler-Stalin-Paktes zum Dr. phil. promoviert. Für seine Dissertation wertete er das Tagebuch des deutschen Infanteriegenerals Waldemar Erfurth (1879–1971) aus.

Danach war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Freiburg und ab 1986 Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg. Von 1996 bis 2005 arbeitete er als Historiker und Archivar am Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg.

Sein Buch Stauffenberg. Der 20. Juli 1944 entstand als wissenschaftliches Begleitbuch zum ARD-Film Stauffenberg von Jo Baier.

Gerd R. Ueberschär ist verheiratet mit Ute Ueberschär-von Livonius und wohnt im Freiburger Stadtteil Sankt Georgen.

Schriften

  • Hitler und Finnland 1939–1941. Die deutsch-finnischen Beziehungen während des Hitler-Stalin-Paktes. Dissertation. Universität Frankfurt. Steiner, Wiesbaden 1978, ISBN 3-515-02806-4.
  • mit Wolfram Wette: Bomben und Legenden. Rombach, Freiburg i. Br. 1981, ISBN 3-7930-0292-6.
  • mit Rolf-Dieter Müller und Wolfram Wette: Wer zurückweicht wird erschossen! Dreisam, Freiburg i. Br. 1985, ISBN 3-89125-219-6.
  • mit Thomas Schnabel: Endlich Frieden! Das Kriegsende in Freiburg 1945. Schillinger, Freiburg i. Br. 1985, ISBN 3-89155-009-X.
  • mit Rolf-Dieter Müller: Deutschland am Abgrund. Verlag des Südkurier, Konstanz 1986, ISBN 3-87799-073-8.
  • Freiburg im Luftkrieg. Mit einer Photodokumentation zur Zerstörung der Altstadt am 27. November 1944 von Hans Schadek. Ploetz, Freiburg i. Br. 1990, ISBN 3-87640-332-4.
  • Generaloberst Franz Halder. Muster-Schmidt, Göttingen 1991, ISBN 3-7881-0138-5.
  • mit Rolf-Dieter Müller: Kriegsende 1945. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-596-10837-3.
    Italienische Ausgabe: La fine del Terzo Reich. Mulino, Bologna 1995, ISBN 88-15-04853-7.
  • mit Rolf-Dieter Müller: Hitlers Krieg im Osten 1941–1945. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-14768-5.
    Englische Ausgabe: Hitler's war in the East 1941–1945. Aus dem Deutschen von Bruce D. Little. Berghahn Books, New York, Oxford 2002, ISBN 1-57181-293-8.
  • mit Winfried Vogel: Dienen und Verdienen. Hitlers Geschenke an seine Eliten. Fischer, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-10-086002-0.
  • Stauffenberg. Der 20. Juli 1944. Fischer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-10-086003-9.
  • mit Rolf-Dieter Müller: 1945. Das Ende des Krieges. Primus, Darmstadt 2005, ISBN 3-89678-266-5.
  • mit Wolfgang Lotz: Reichspost und Unternehmen „Gomorrha“. Lotz, Dieburg 2008.

als Herausgeber

  • mit Wolfram Wette: „Unternehmen Barbarossa.“ Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941. Schöningh, Paderborn 1984, ISBN 3-506-77468-9. Neuausgabe: Fischer, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-596-24437-4.
  • Der 20. Juli 1944. Bund, Köln 1994, ISBN 3-7663-2370-9.
  • Das Nationalkomitee „Freies Deutschland“ und der Bund Deutscher Offiziere. Fischer, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-596-12633-9.
  • Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. Primus, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-084-0.
  • Der 20. Juli. Elefanten-Press, Berlin 1998, ISBN 3-88520-715-X.
  • Hitlers militärische Elite. Primus, Darmstadt 1998.
  • mit Lev A. Bezymenskij: Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. Die Kontroverse um die Präventivkriegsthese. Primus, Darmstadt 1998. Neuausgabe 2011, ISBN 978-3-89678-776-7.
  • Der Nationalsozialismus vor Gericht. Fischer, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-596-13589-3.
  • NS-Verbrechen und der militärische Widerstand gegen Hitler. Primus, Darmstadt 2000, ISBN 3-89678-169-3.
  • Der deutsche Widerstand gegen Hitler. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, ISBN 3-534-13146-0.
  • Orte des Grauens. Primus, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-232-0
  • Handbuch zum Widerstand gegen Nationalsozialismus und Faschismus in Europa 1933/39 bis 1945. de Gruyter, Berlin, New York 2011, ISBN 978-3-598-11767-1.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ueberschär — ist der Familienname folgender Personen: Ellen Ueberschär (* 1967), deutsche Theologin Gerd R. Ueberschär (* 1943), deutscher Militärhistoriker Hans Christian Ueberschaer (* 1936), deutscher Diplomat Kurt Ueberschär (* 1939), deutscher Politiker… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerd von Rundstedt — Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt bei der Begehung seines 50 jährigen Militär Dienstjubiläums im Jahr 1942. Karl Rudolf Gerd von Rundstedt (* 12. Dezember 1875 in Aschersleben; † 24. Februar 1953 in Hannover) war ein deutscher …   Deutsch Wikipedia

  • Präventivkriegsthese — Toter russischer Soldat vor brennendem BT 7 Panzer, Juni 1941 Als Präventivkriegs oder Präventivschlagthese, auch Präventivkriegslegende,[1] bezeichnet man die Behauptung, der …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-Sowjetischer Krieg — Bedeutende Militäroperationen während des Deutsch Sowjetischen Krieges 1941: Białystok Minsk – Dubno Luzk Riwne – Smolensk – Uman – Kiew – Odessa – Leningrader Blockade – Wjasma Brjansk – Rostow –… …   Deutsch Wikipedia

  • Unternehmen Barbarossa — „Fall Barbarossa“ – später „Unternehmen Barbarossa“ – war der vom nationalsozialistischen Regime Deutschlands genutzte Deckname für den Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion, mit dem am 22. Juni 1941 der Deutsch Sowjetische Krieg begann.… …   Deutsch Wikipedia

  • Operation Tigerfish — Die Innenstadt nach dem Angriff (Sommer 1945 oder später) Operation Tigerfish war der militärische Codename im Zweiten Weltkrieg für den Luftangriff auf Freiburg im Breisgau am Abend des 27. November 1944 durch die Royal Air Force, dem rund 2.800 …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsverbrechen der Wehrmacht — Verbrechen der Wehrmacht wurden in der Zeit des Nationalsozialismus von deren Führung, vor allem dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) und dem Oberkommando des Heeres (OKH), und deren Truppen in Deutschland und in den im Zweiten Weltkrieg… …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsverbrechen in der Wehrmacht — Verbrechen der Wehrmacht wurden in der Zeit des Nationalsozialismus von deren Führung, vor allem dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) und dem Oberkommando des Heeres (OKH), und deren Truppen in Deutschland und in den im Zweiten Weltkrieg… …   Deutsch Wikipedia

  • Verbrechen der Wehrmacht — Als Verbrechen der Wehrmacht werden Verbrechen bezeichnet, die von Angehörigen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg planmäßig begangen wurden. Zu ihnen gehören rechtswidrige Befehle und die Außerkraftsetzung des Kriegsvölkerrechts, der Genfer… …   Deutsch Wikipedia

  • Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944 — Verbrechen der Wehrmacht wurden in der Zeit des Nationalsozialismus von deren Führung, vor allem dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) und dem Oberkommando des Heeres (OKH), und deren Truppen in Deutschland und in den im Zweiten Weltkrieg… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”