Heinrich Diestel

Heinrich Diestel

Georg Heinrich Diestel (* 30. Juli 1785 in Belgard in Hinterpommern; † 20. Juli 1854 in Königsberg) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Diestel, Sohn eines Superintendenten, hatte seit 1801 an der Universität Königsberg Rechtswissenschaften studiert. Von 1809 bis 1812 war er als Hauslehrer tätig. Anschließend studierte er Theologie. 1814 wurde er Landpfarrer in Ostpreußen, 1818 Militärseelsorger und Lehrer an der Divisionsschule Königsberg. 1828 wurde er Pfarrer am Haberberg. Gemeinsam mit Johannes Ebel war Diestel Anhänger der Lehre des Theosophen Johann Heinrich Schönherr. Einige Streitschriften, die Diestel insbesondere gegen den Königsberger Theologieprofessor Hermann Olshausen publiziert hatte, waren der Anlass für den Königsberger Religionsstreit und den so genannten ‚Muckerprozeß‘, der damit endete, dass Diestel und Ebel wegen Pflichtverletzung ihres Amtes enthoben wurden.[1][2][3]

Werke (Auswahl)

  • Verstand und Vernunft im Bunde mit der Offenbarung Gottes durch das Anerkenntnis des wörtlichen Inhalts der heiligen Schrift - Zwei Abhandlungen (zusammen mit Johannes Ebel). Leipzig 1837, 492 Seiten (Volltext).
  • Die rationelle Sprachforschung - Auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte geprüft und ppsychologisch begründet. Königsberg 1845, 190 Seiten (Volltext).
  • Das Problem der Todesstrafe - Mit Berücksichtigung der Verhandlung der ständischen Ausschüsse wissenschaftlich zu lösen versucht. Königsberg 1848, 196 Seiten (Volltext).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Erwin Beyreuther: Die Erweckungsbewegung. 2. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977 (eingeschränkte Vorschau).
  2. Ernst von Kanitz: Aufklärung nach Aktenquellen über den 1835 bis 1842 zu Königsberg in Preußen geführten Religionsprozess für Welt- und Kirchengeschichte. Basel und Ludwigsburg 1862, 469 Seiten (Volltext).
  3. Ernst von Kanitz: Ein Mahnwort zu Gunsten der Nachwelt an die historische Literatur der Gegenwart - Nebst einem Auszuge aus dem ‚Zeugenverhör‘ von Prediger Diestel. Basel und Ludwigsburg 1868, 174 Seiten (Volltext).

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