Genkinit

Genkinit
Genkinit
Andere Namen
  • IMA 1976-051
Chemische Formel (Pt,Pd)4Sb3
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.AC.35 (8. Aufl. II/A.05-120) (nach Strunz)
02.06.04.01 (nach Dana)
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse 422
Farbe blass braun
Strichfarbe
Mohshärte 5,5-6
Dichte (g/cm3) 9,256
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus

Genkinit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Pt,Pd)4Sb3 und bildet unregelmäßig geformte Körner von bis zu 165 μm Große in blass brauner Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde 1974 von L.J. Cabri, J.M. Stewart, J.H.G. Laflamme und J.T. Szymański in der Typlokalität, der Onverwacht-Mine bei Rustenburg in Südafrika. Es wurde nach dem russischen Mineralogen Alexander D. Genkin benannt, der viele Platingruppenminerale entdeckt hat.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Genkinit zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Arsenopalladinit, Atheneit, Itoigawait, Majakit, Menshikovit, Mertieit-I, Mertieit-II, Palladoarsenid, Palladobismutoarsenid, Palladodymit, Polkanovit, Rhodarsenid, Stibiopalladinit, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Ungavait ein Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE).

In der Systematik nach Dana bildet es mit Oulankaite Ungavait und eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=4:3.[1]

Bildung und Fundorte

Genkinit bildet sich in Ultramafititen und Ophiolithen, die Platin, Eisen, Kupfer und Nickel enthalten. Es ist je nach Fundort vergesellschaftet mit Sperrylit, Platarsit, Ruthenarsenit, Stibiopalladinit, Mertieit-II, Platin-Eisen-Legierungen und Chromit, beziehungsweise Osmium, Platin-Palladium-Kupfer-Legierungen, Hollingworthit, Irarsit, Laurit und Chromit.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität fand man Genkinit in Gimbi in Äthiopien, Burgersfort im Bushveld-Komplex in Südafrika, den Shetland-Inseln Fetlar und Unst sowie Goodnews Bay im US-Bundesstaat Alaska.

Kristallstruktur

Genkinit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 7,736 Å und c = 24,161 Å, sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. New Dana Classification of Sulfide Minerals

Literatur

  • Genkinit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stibiopalladinit — Chemische Formel Pd5Sb2 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.20 (8. Aufl. II/A.05 080) (nach Strunz) 02.03.03.01 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal Kristallklasse 6/m 2/m 2/m, 6mm, oder …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Rhodium — Eigenschaften …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide — Die Sulfide in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse II dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse aus den Unterklassen 2 (Sulfidminerale) und 3 (Sulfosalze). Inhaltsverzeichnis 1 Erläuterung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

  • Arsenopalladinit — Chemische Formel Pd8(As,Sb)3 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.10 (8. Auflage: II/A.05 040) (nach Strunz) 02.16.05.01 (nach Dana) Kristallsystem triklin Kristallklasse 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Atheneit — Andere Namen IMA 1973 050 Chemische Formel (Pd,Hg)3As Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.05 (8. Aufl. II/A.05 010) (nach Strunz) 02.02.04.01 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal …   Deutsch Wikipedia

  • Majakit — Andere Namen IMA 1974 038 Chemische Formel PdNiAs Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.25 (8. Aufl. II/05 110) (nach Strunz) 02.04.16.01 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal …   Deutsch Wikipedia

  • Mertieit-I — Chemische Formel Pd11(Sb,As)4 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.15 (8. Aufl. 2/A.05 60) (nach Strunz) 2.16.1.1 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal Kristallklasse …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”