Friedrich Wildgans

Friedrich Wildgans

Friedrich Wildgans (* 5. Juni 1913 in Wien; † 7. November 1965 in Mödling) war ein österreichischer Komponist und Klarinettist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich Wildgans wurde in der Familie des bekannten Poeten Anton Wildgans (1881–1932) geboren. Er lernte zunächst Violine und Klavier und im Alter von zwölf Jahren erhielt er Unterricht in Musiktheorie und Komposition bei Joseph Marx. Von 1934 bis 1936 war er in Salzburg Lehrer am Mozarteum und bis 1940 Solo-Klarinettist in der Wiener Staatsoper und am Burgtheater.

Wildgans unterstützte die Österreichische Freiheitsbewegung, wurde deshalb mehrfach von der Gestapo verhört und war von 1940 bis 1942 inhaftiert. Nach der Haftentlassung fand er bis Kriegsende keine berufsbezogene Anstellung im Öffentlichen Dienst und suchte seinen Broterwerb zeitweilig als Hilfsbuchhalter.

Nach dem Krieg wirkte er als Musikreferent der Stadt Wien und als Lehrer in der Österreichischen Akademie der Musik (1945–1963), wo er 1957 Hochschulprofessor wurde. Als Interpret konnte er nach 1954 krankheitsbedingt nicht mehr auftreten. Ab 1948 war er Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik.

Wildgans’ Arbeiten tragen den Einfluss von Paul Hindemith und Igor Stravinsky. Er komponierte ein Musikalisches Werk für Klarinette, zwei Concerti und Kammermusikwerke sowie ein Concerto für Trompete (1935), eine Sonate für Klavier (1929) und Kunstlieder. Er schrieb für die Österreichische Musikzeitschrift, außerdem verfasste er ein Buch über Anton Webern.

Übersicht der Werke

  • Sinfonische Werke und Kammermusik
  • Klarinettenkonzerte, Klavierwerke
  • Chorwerke und Motetten
  • Der Diktator, 1933 (Operette)
  • Der Baum der Erkenntnis, 1935 (Oper)
  • Film- und Bühnenmusik
  • Die Entwicklung der Musik in Österreich im 20. Jahrhundert, Fachschrift, 1950
  • Herausgabe von vier Beethoven-Werken (3 Duos Klarinette/Fagott, Trio Oboen/Englischhorn) in Doblingers Reihe „Diletto Musicale“.

Literatur

  • Leopold Brauneiss: Friedrich Wildgans. Leben, Wirken und Werk, phil.Diss. Wien 1988 (nicht eingesehen)

Weblinks


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