Theophil Friedrich von Hack

Theophil Friedrich von Hack

Theophil Friedrich von Hack (* 11. Oktober 1843 in Meimsheim; † 15. Januar 1911 in Urach) war von 1872 bis 1892 Oberbürgermeister von Stuttgart.

Inhaltsverzeichnis

Aufsteiger aus armer Familie

Theophil Friedrich Hack wurde in ärmlichen Verhältnissen in Meimsheim bei Brackenheim im heutigen Landkreis Heilbronn geboren. Der Junge galt als hochbegabt und wurde entsprechend gefördert. 1857 begann er eine Ausbildung beim Schultheiß und Verwaltungsaktuar in Meimsheim. 1860 schloss sich die Ausbildung zum Notar an. 1861 machte Hack als externer Prüfling am renommierten Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart das Abitur.

Anschließend studierte Hack an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen Kameral- und Regiminalwissenschaften. 1864 legte er die erste und 1865 die zweite Höhere Staatsprüfung ab. 1866 promovierte er in Tübingen bei Albert Schäffle. Er arbeitete als Referendar in Brackenheim und als Oberamtsaktuar in Cannstatt. 1867 wurde er Mitarbeiter des württembergischen Wirtschaftspolitikers Ferdinand von Steinbeis und des Stuttgarter Oberbürgermeisters Heinrich von Sick. 1868 erhielt er einen Lehrauftrag an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen, 1869 wurde er dort im Alter von 27 Jahren zum Professor berufen.

Oberbürgermeister von Stuttgart, Abgeordneter

Stuttgart in den 1890er Jahren

Am 18. Juni 1872 wurde Theophil Friedrich Hack mit überwältigender Mehrheit (6033 von 6145 abgegebenen Stimmen) zum Nachfolger des Stuttgarter Oberbürgermeister Heinrich von Sick gewählt und im September desselben Jahres in seinem Amt vereidigt. In seiner 20-jährigen Amtszeit entwickelte sich Stuttgart von einer beschaulichen Residenzstadt zur Industriemetropole. Während seiner Amtszeit wuchs Stuttgart von 90.000 auf 144.000 Einwohner.

Unter Hack wurden das Sozial- und Gesundheitswesen der Stadt neu geordnet, ein Straßenbahnnetz aufgebaut und die Wasserversorgung verbessert. Außerdem wurden die ersten Fachämter Stuttgarts geschaffen, für die Hack akademisch ausgebildete Techniker in die Stadtverwaltung holte. 1891 gründete er die Stuttgarter Berufsfeuerwehr.

Urach 1912

Von 1882 bis 1884 saß Theophil Friedrich von Hack als Abgeordneter im württembergischen Landtag, er musste sein Mandat aber nach nur zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen wieder niederlegen. 1892 wurde er so krank, dass er auch sein Amt als Stuttgarter Oberbürgermeister aufgab und sich erst 49 Jahre alt zur Ruhe setzte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er mit seiner Frau in Urach am Fuß der Schwäbischen Alb. Dort ist Theophil Friedrich von Hack am 15. Januar 1911 im Alter von 67 Jahren gestorben.

Ehrungen und Nobilitierung

Hack wurde vom württembergischen König Karl mit dem Ritterkreuz 1. Klasse und 1889 auch mit dem Kommenturkreuz des Ordens der württembergischen Krone ausgezeichnet, welches mit dem persönlichen Adelstitel verbunden war. Außerdem erhielt er folgende Auszeichnungen:

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 304. 

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hack (Begriffsklärung) — Hack bezeichnet: Hack, einen Begriff aus dem Computerslang Hack (Computerspiel), ein Rogue ähnliches Computerspiel von 1985 Eine Aktion des Hackens Hack (Pferd), eine Turnierpferdart .hack, eine Multimediareihe (Anime, Manga und Videospiel) die… …   Deutsch Wikipedia

  • Theophil — ist ein aus dem Altgriechischen (θεοφιλής theophilēs ‚gottgeliebt, sehr glücklich [von Personen]‘)[1] stammender männlicher Vorname. Die deutsche Lehnübersetzung ist Gottlieb. Inhaltsverzeichnis 1 Namensträger 2 Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Emil von Rümelin — Emil von Rümelin, um 1895 Emil von Rümelin (* 21. Juni 1846 in Ulm; † 24. März 1899 in Baden Baden) war von 1893 bis 1899 Oberbürgermeister von Stuttgart. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich von Sick — Heinrich von Sick, um 1880 Christian Christlieb Heinrich von Sick (* 9. März 1822 in Stuttgart; † 13. Oktober 1881 in Stuttgart) war von 1862 bis 1872 Oberbürgermeister von Stuttgart und anschließend bis zu seinem Tod Innenminister des… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich von Gauß — Heinrich von Gauß, 1899 Heinrich Hermann von Gauß (* 7. März 1858 in Stuttgart; † 8. Dezember 1921 in Stuttgart) war von 1899 bis 1911 Oberbürgermeister seiner Heimatstadt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Gottlob von Gutbrod — Georg Gottlob Gutbrod, ab 1858 von Gutbrod (* 19. Februar 1791 in Stuttgart; † 22. Oktober 1861 in Stuttgart) war von 1833 bis zu seinem Tod Oberbürgermeister von Stuttgart. Inhaltsverzeichnis 1 Metzgersohn 2 Oberbürgermeister von Stuttgart …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Persönlichkeiten der Eberhard Karls Universität Tübingen — An der Eberhard Karls Universität Tübingen und den mit ihr verbundenen Tübinger Stiften, Evangelisches Stift Tübingen und Wilhelmsstift, haben zahlreiche Berühmtheiten studiert oder gelehrt. Für ein vollständiges Verzeichnis aller in Wikipedia… …   Deutsch Wikipedia

  • Stuttgart — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Willibald Feuerlein — Willibald von Feuerlein Ehregott August Willibald Feuerlein, seit 1836: von Feuerlein (* 24. Juni 1781 in Stuttgart, Herzogtum Württemberg; † 29. September 1850 in Stuttgart, Königreich Württemberg), war ein deutscher Jurist. Er war der erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard-Ludwigs-Gymnasium Stuttgart — Schulform Gymnasium Gründung 1686 Ort Stuttgart Land …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”