Schlossberg (Freiburg im Breisgau)

Schlossberg (Freiburg im Breisgau)
Schlossberg
Münster und Schlossberg von Nordosten

Münster und Schlossberg von Nordosten

Höhe 456 m ü. NN
Lage Baden-Württemberg
Gebirge Schwarzwald
Geographische Lage 47° 59′ 39″ N, 7° 51′ 34″ O47.9941666666677.8594444444444456Koordinaten: 47° 59′ 39″ N, 7° 51′ 34″ O
Schlossberg (Freiburg im Breisgau) (Baden-Württemberg)
Schlossberg (Freiburg im Breisgau)

Der Schlossberg ist ein 456 m hoher, heute größtenteils bewaldeter Berg im Stadtgebiet von Freiburg im Breisgau, unmittelbar östlich der Freiburger Altstadt. Am Westrand des Schlossbergs, der zum Schwarzwald gehört, verläuft die geologische Hauptverwerfung zum Oberrheingraben.

Inhaltsverzeichnis

Anlagen

Schlossbergsteg mit Betonreliefs von Emil Wachter in Blickrichtung zum Schlossberg

Vom Schlossbergturm hat man eine Rundumsicht über alle Teile der Stadt und ihre Umgebung. Auch vom Burghaldenring, der den Schlossberg auf halber Höhe umrundet, hat man eine gute Aussicht, besonders vom Kanonenplatz unmittelbar über der historischen Altstadt. Der Burghaldenring ist zu Fuß oder mit Fahrzeugen zu erreichen, seit Juli 2008 auch mit der neuen Schlossbergbahn, einem Schrägaufzug, der als Ersatz für die alte Schlossbergseilbahn gebaut wurde. In der Mitte des Schlossbergringes verbindet der Schlossbergsteg, als Fußgängerbrücke sowie als Parkhausein- und ausfahrt, Schlossberg und die Innenstadt. Auf dem Steg finden sich zahlreiche Betonreliefs des Künstlers Emil Wachter zur Freiburger Geschichte.[1] Ein weiterer Zugang zum Schlossberg ist ein hölzerner Steg für Fußgänger auf der Höhe des Schwabentors.

Im Schlossberg befindet sich ein zwischen 1874 und 1876 erbauter Hochbehälter für die Freiburger Wasserversorgung, ebenso eine große Bunkeranlage aus dem 20. Jahrhundert, deren Haupteingang an der Westseite des Berges liegt. Beim großen Bombenangriff vom 27. November 1944 suchten nur wenige Menschen den Schutzraum auf, da die Freiburger hinter den heulenden Sirenen einen der häufigen Fehlalarme vermuteten.[2] In der Nachkriegszeit nutzte die Stadt den Bunker noch längere Zeit als Zivilschutzanlage. Sie war für etwa 6.000 Personen eingerichtet. Ebenfalls im Schlossberg befindet sich im Bereich des Hirzberges ein weiterer Stollen, der zur Zeit zur Pilzzucht genutzt wird.[3][4]

Auf einem Felsen über dem Burghaldenring steht der Freiburger Bismarckturm aus rotem Sandstein, der nach Plänen von Oskar Geiges errichtet und im Jahr 1900 eingeweiht wurde.

Geschichte

Ludwigshöhe

Der Schlossberg trägt seinen Namen zu Recht, ließ doch der Zähringer Herzog Berthold II. um 1091 die Höhenburg, das „Castrum de Friburch“, dort erbauen.

In den folgenden Jahrhunderten ist die Geschichte des Schlossbergs wesentlich eine Geschichte der dort errichteten Schlösser, Burgen und Befestigungsanlagen. Die letzten unter französischer Besatzung (1677–1679) von Sébastien Le Prestre de Vauban errichteten befestigten Anlagen sprengten die Franzosen vor ihrem endgültigen Abzug 1744/45 so gründlich, dass von der ehemaligen Burganlage nur noch ein Schuttkegel und der Halsgraben erhalten sind.

Auf den überwucherten Trümmern eines unteren Vorsprungs des Schlossbergs ließ der österreichische Regierungspräsident Hermann von Greiffenegg im Jahre 1805 eine Residenz errichten, in der Bevölkerung das Greiffeneggschlössle genannt. Heute ist dort ein Restaurant mit einem schönen Kastanien-Biergarten ansässig.

Bis um etwa 1900 wurde am Südhang großflächiger Weinbau betrieben; von da an wurde der Schlossberg großenteils als Parkwald angelegt und mit Spazierwegen versehen. Im Wald sind noch die Sandsteinmauern und Treppenaufgänge der ehemaligen Rebterrassen zu erkennen.

Seit einigen Jahren bemüht sich ein Kuratorium, die geschichtliche Vergangenheit des Freiburger Schlossbergs erkennbar zu machen. Dazu werden Reste der überwucherten alten Befestigungsanlagen behutsam freigelegt, damit sie dem interessierten Besucher zugänglich sind. Auch der 2002 errichtete Schlossbergturm auf dem „Salzbüchsle“ geht auf die Initiative des Kuratoriums zurück.

Weinbau

Weinbau am Freiburger Schlossberg in der Oberau

An der steilen Südseite des Berges zum Stadtteil Oberau hin gibt es auch heute noch Weinberge, die bis an den Rand der Altstadt reichen und von drei Weingütern bewirtschaftet werden. Diese Weinberge bestanden schon vor der Gründung der Stadt Freiburg. Die Weinlage Freiburger Schlossberg gehört zu den 100 besten Weinlagen Deutschlands. Die optimale Sonneneinstrahlung auf die steilen Hänge in reiner Südlage ergibt zusammen mit dem kühlen Abendfallwind aus dem Schwarzwald, dem Höllentäler, und den Gneis-Verwitterungsböden optimale Bedingungen für ausgezeichnete Weine, von denen einige als Großes Gewächs klassifiziert sind.[5]

Einzelnachweise

  1. Die Brücke, sowie die Stützmauer Schlossbergring wurden 1990 durch die Bundesvereinigung der Strassenbau- und Verkehrsingenieure im landesweiten Wettbewerb Ingenieurbauwerke im Strassenraum belobigt - die Urkunde kann im Technischen Rathaus Freiburg im Breisgau eingesehen werden.
  2. Stadt Freiburg: Tausende Spreng- und Brandbomben verwüsteten am 27.11.1944 die Stadt in: Amtsblatt vom 27. November 2004, Zugriff am 31. Januar 2010
  3. Der Zivilschutzbunker unter dem Schossberg, in chilli, Dez. 06/ Jan. 07,[1], Aufruf 1. Juni 2010
  4. Schlossbergstollen: 5000 Plätze in Freiburgs größtem öffentl. Schutzraum,[2], Aufruf 1. Juni 2010
  5. Verband Deutscher Prädikatsweingüter – Freiburger Schlossberg

Weblinks

 Commons: Schlossberg (Schwarzwald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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