Abhidhammapitaka

Abhidhammapitaka

Der Abhidhamma (pali; sanskrit abhidharma) ist der dritte Teil (pali pitaka ‚Korb‘) des buddhistischen Pali-Kanons. Die Lehren des Buddha und seiner Hauptschüler erhalten in diesem Werk eine psychologische und philosophische Begründung und Ausformulierung. Abhidhamma bedeutet eigentlich der höhere Dhamma, da im Abhidhamma in Begriffen der letztendlichen Wirklichkeit (paramattha dhamma) gelehrt wird. Der Abhidhamma ist auf das Erfahrungswissen des Buddha gegründet, das hier systematisch geordnet vorliegt. Es ist die ernüchternde und letztlich befreiende Sicht der Dinge, wie sie wirklich sind, die der Buddha durch Einsichtsmeditation oder Klarblick (Vipassana) erlangt hat.

Inhaltsverzeichnis

Die Sieben Bücher des Abhidhammapitaka

  • Dhammasangani: eine Analyse des Bewusstseins und der Materie.
  • Vibhanga: Abhandlungen über die verschiedenen Punkte der Lehre, wie: die fünf Daseinsaspekte (khandha), die physischen Grundlagen der sechs Arten des Bewusstseins, die physischen und psychischen Elemente, die vier heiligen Wahrheiten, die zweiundzwanzig Fähigkeiten, die bedingte Entstehung (Paticcasamuppada), die vier rechten Anstrengungen, die vier Pfeiler der Besinnung, die vier Grundlagen der magischen Kräfte, die sieben Glieder der Erleuchtung, der achtfache Pfad, die Selbstvertiefungen (jhana), die vier Unermesslichkeiten, die Sittenregeln, die vier analytischen Wissen (patisambhida), das Wissen.
  • Dhatukatha: Besprechung der achtzehn Elemente oder Faktoren der psychophysischen Vorgänge: Sehorgan, Form (Lichtwelle), Sehbewusstsein; Hörorgan, Schall(welle), Hörbewusstsein; Riechorgan, Ausdünstung, Riechbewusstsein; Schmeckorgan, Saft, Schmeckbewusstsein; Tastorgan, Tastbares, Tastbewusstsein; Geist, Vorstellbares, geistiges Bewusstsein.
  • Puggalapaññatti: Beschreibung der Individuen je nach ihren hervorstechenden Charakterzügen.
  • Kathavatthu: Besprechungen über strittige Punkte der Lehre und über die Irrlehren der im zweiten Jahrhundert nach Buddha bestehenden siebzehn Sekten (s. Dipavamso). Dieses Buch wurde von Moggaliputta-Tissatthero verfasst und auf dem von König Ashoka zusammenberufenen dritten Konzil zu Pataliputtam ca. 253 v. Chr., vorgetragen.
  • Yamaka: Paare von Gegensätzen.
  • Patthana: über die Entstehung der materiellen und geistigen Zustände gemäß den 24 Abhängigkeitsbedingungen, wie: Motiv, Vorstellung, Prädominanz, zeitliche Kontiguität, Koexistenz, Antecedenz, Ursache, Wirkung usw.

Drei Werke des Sariputta

Im späteren Verständnis ist der Abhidhammapitaka eine detaillierte und systematische Durchdringung und Darstellung all der Themen und Dinge, die im Suttapitaka verstreut zu finden sind. Weil Sariputta, einer der beiden Hauptschüler des Buddha, bekannt war für seine durchdringende Logik und Fähigkeit der Systematisierung, werden ihm auch drei der Werke traditionell zugeschrieben:

  • der Nidessa,
  • der Patisambhida-Magga und
  • das Shariputra-Abhidharma-Shastra (nur in chinesischer Übersetzung aus dem Sanskrit).

Abhidharmakosha

Der Abhidharmakosha ("Schatzkammer des Abhidharma") ist eine inhaltlich vom Abhidhammapitaka abweichende Abhidharma-Literatur der Sarvastivadin.

Literatur

Weblinks


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