Franz Wenzel von Kaunitz-Rietberg

Franz Wenzel von Kaunitz-Rietberg
Franz Wenzel Graf von Kaunitz-Rietberg

Franz Wenzel Graf von Kaunitz-Rietberg (* 2. Juli 1742 in Wien; † 19. Dezember 1825 ebenda) war ein österreichischer kaiserlicher General und letzter Landkomtur der Ballei Westfalen des deutschen Ordens mit Sitz in der Kommende Mülheim.

Leben

Er war der dritte Sohn des Staatsmannes Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg. Die Mutter war Maria Ernestine (geb. Gräfin Starhemberg). Er selbst blieb unverheiratet.

Er trat in das österreichische Militär ein und war zu Beginn des Siebenjährigen Krieges Fähnrich im Kürassierregiment Trautmannsdorf. Unter Feldmarschall Leopold Joseph von Daun stieg er zu dessen Flügeladjutanten auf. In der Schlacht bei Torgau wurde er schwer verwundet. Nach dem Frieden von Hubertusburg wurde er 1763 Oberst des Infanterieregiments Baden (später No. 23). Im Jahr 1766 wurde er Oberst im Infanterieregiment Kaiser Joseph II (später No. 1). Seit 1773 war Kaunitz-Rietberg Generalmajor. Im selben Jahr wurde er Inhaber des Infanterieregiments No. 38 und 1785 des Infanterieregiments No. 20. Im Range eines Feldmarschall-Leutnants war er Generalkommandeur in Kroatien.

Zu Beginn der Koalitionskriege wurde er nun im Rang eines Feldzeugmeisters der Armee in den österreichischen Niederlanden zugeteilt. Als General bewährte sich Kaunitz-Rietberg in der Schlacht von Charleroi im Mai 1794. Außerdem kämpfte er als Kommandant der alliierten Einheiten bei Merbes-le-Château, Grandreng und Erquelinnes. Im Jahr 1796 wurde er kommandierender General in Galizien und 1805 in Mähren. Im Jahr 1806 trat er aus dem aktiven Dienst aus.

Auf Intervention seines Vaters war er 1769 in den Deutschen Orden eingetreten. Seit 1788 war er Landkomtur für Westfalen mit Residenz in Mülheim. Seine Pflichten als Komtur hat er indes vernachlässigt. Er reiste nur einmal im Jahr zur Übernahme der Jahresabrechnung nach Mülheim. Zuletzt war er 1808 in der Kommende. Ein Verweis des Deutschordensmeisters über die Vernachlässigung seiner Pflichten von 1794 blieb ohne Erfolg. Das Amt erlosch 1809.

Kaunitz war Mitglied der Freimaurerloge Zur aufgehenden Sonne in Brünn und im Jahr 1785 deren zugeordnter Meister.

Als letzter der Kaunitz-Rietberg starb er im Mariahilfer Palais Kaunitz. Beigesetzt wurde er in der Grablege der Familie in Austerlitz.

Literatur

  • Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich. Bd.11. Wien, 1864 S.60f.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wenzel Anton Kaunitz — Wenzel Anton Graf von Kaunitz Rietberg Wenzel Anton Graf Kaunitz (* 2. Februar 1711 in Wien; † 27. Juni 1794 in Mariahilf bei Wien), seit 1764 Reichsfürst von Kaunitz Rietberg, war österreichischer Staatsmann des …   Deutsch Wikipedia

  • Kaunitz-Rietberg — ist der Name folgender Personen: Ernst Christoph von Kaunitz Rietberg (1737–1797), Landeshauptmann in Mähren, kaiserlicher Hofbeamter und Diplomat Franz Wenzel von Kaunitz Rietberg (1742–1825), österreichischer General und letzter Landkomtur der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kaunitz — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Personnalités Kaunitz est un nom de famille notamment porté par : Les membres de la maison de Kaunitz (de), dont : Dominik Andre …   Wikipédia en Français

  • Klemens Wenzel von Metternich — Clément Wenceslas de Metternich Clément Wenceslas de Metternich Le prince Clément Wenceslas de Metternich Naissance …   Wikipédia en Français

  • Liste von Rittern des Deutschen Ordens — Ernst von Aufseß im Deutschen Orden: Aufschwörschild in St. Jakob in Nürnberg …   Deutsch Wikipedia

  • von — /von/; Ger. /fawn/, unstressed /feuhn/, prep. from; of (used in German and Austrian personal names, originally to indicate place of origin and later to indicate nobility): Paul von Hindenburg. * * * (as used in expressions) Friedrich Leopold… …   Universalium

  • Kaunitz — Kaunitz,   Wenzel Anton Graf von, seit 1764 Fürst von Kaunitz Rietberg, österreichischer Staatsmann, * Wien 2. 2. 1711, ✝ ebenda 27. 6. 1794; trat 1735 in den österreichischen Staatsdienst ein, war 1742 44 Gesandter in Turin, 1744 46 Berater beim …   Universal-Lexikon

  • Wenzel Anton Graf Kaunitz — Graf Kaunitz Wenzel Anton Graf Kaunitz (* 2. Februar 1711 in Wien; † 27. Juni 1794 in Mariahilf bei Wien), seit 1764 Reichsfürst von Kaunitz Rietberg, war österreichischer Staatsmann des …   Deutsch Wikipedia

  • Kaunitz (Adelsgeschlecht) — Wappen der Familie von Kaunitz Rietberg ab 1699. Das Kaunitzer Stammwappen ist das kleine Wappen in der Mitte. Das Geschlecht von Kaunitz (tschechisch z Kounic), war ein altes böhmisches Adelsgeschlecht. Die Familie wurde im 14. und 15.… …   Deutsch Wikipedia

  • Rietberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”