Franz Siechen

Franz Siechen
Bierhaus Siechen in der Behrenstraße (Eröffnung 1883)

Franz Siechen († 24. September 1913 in Berlin) war ein deutscher Unternehmer und Gastronom in Berlin.

Leben

Er war der Sohn des Berliner Gastronomen Dr. Carl Siechen, auch Herausgeber des satirischen Oppositionsblattes Ewige Lampe, der im Jahr 1845 in Berlin ein Bierhaus mit Restaurant eröffnet und dieses zum bekannten Bierhaus Siechen ausgebaut hatte, und dessen Ehefrau Rosa. Nach seines Vaters Tod übernahm Sohn Franz das erfolgreiche Brauerei-Unternehmen und machte es weltbekannt. Im Jahr 1870 führte Siechen in Berlin das Nürnberger Reif-Bier (Brauhaus Nürnberg J.G. Reif AG) ein. 1883 verlegte er das Bierhaus in den Neubau Behrenstraße 23/24. Auch in diesem Bierhaus versammelten sich am Künstlerstammtisch - wie schon im früheren Lokal und schon zur Zeit des Vaters - wieder die Bühnengrößen Berlins.[1]

Franz Siechen hatte wie sein jüngerer Bruder Max vom Vater dessen künstlerische Talent geerbt: Er wurde ein ausgezeichneter Geiger, Bruder Max (1850–1897) wie der Vater ein guter Heldentenor.[2]

Siechen kam mehrmals zur Kur nach Bad Kissingen und förderte Unterhalt und Pflege des vom Badearzt Franz Anton von Balling seinerzeit gegründeten „Ballinghains“. Hierfür dankte ihm im Jahr 1900 anlässlich des 100. Balling-Geburtstages die Stadt mit Verleihung ihrer Ehrenbürgerwürde. Die Ehrenbürgerliste führt Siechen zu diesem Zeitpunkt bereits als Privatier. Im „Ballinghain“ steht noch heute die von ihm gestiftete steinerne „Siechen-Bank“.

Einzelnachweise

  1. Theodor Fontane: Romane und Erzählungen, Band 6, Herausgeber Peter Goldammer, Aufbau-Verlag, 1969, Seite 549
  2. Christel Sandrock: Die Weinkiste. Literarische Skizzen, Verlag E.W. Bonsels, 1911, Seite 121

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Franz Anton von Balling — Franz Anton von Balling …   Deutsch Wikipedia

  • Siechen — ist der Familienname von Carl Siechen († 1869), Berliner Unternehmer und Gastronom Franz Siechen, Berliner Unternehmer und Gastronom sowie der Name vom Bierhaus Siechen, bekannte Berliner Gaststätte, im Volksmund „Siechenhaus“ genannt Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Niedermoser — (* 3. Dezember 1901 in Innsbruck; † 24. Oktober 1946 in Klagenfurt) war ein österreichischer Psychiater und Primararzt an der Landes Siechen und Landes Irrenanstalt des Kärntner Landeskrankenhauses, dem heutigen Landeskrankenhaus Klagenfurt und… …   Deutsch Wikipedia

  • Bierhaus Siechen (Berlin) — Bierhaus Siechen in der Behrenstraße Das Bierhaus Siechen war von 1883 bis 1945 ein Restaurant und Gebäude in der Behrenstraße in Berlin Mitte. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Siechen — († Mai 1869 in Berlin; auch Karl Siechen) war ein deutscher Unternehmer, Gastronom und Gründer des Bierhauses Siechen in Berlin.[1] Der Volksmund bezeichnete ihn als „Berliner Bierkönig“. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ehrenbürger von Bad Kissingen — Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Auszeichnung der unterfränkischen Kreisstadt Bad Kissingen. Inhaltsverzeichnis 1 Die Ehrenbürger der Stadt Bad Kissingen 2 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Cham (Oberpfalz) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Masovia Königsberg zu Potsdam — Basisdaten Wappen Erstgründung 14. Juni 1830 in Königsberg i. Pr. Hochschule …   Deutsch Wikipedia

  • Nietzsche Archiv — Das Nietzsche Archiv Das Nietzsche Archiv war die erste Einrichtung, die sich der Archivierung, Erschließung und Herausgabe von Dokumenten zu Leben und Werk des Philosophen Friedrich Nietzsche widmete. Das Archiv wurde 1894 in Naumburg gegründet… …   Deutsch Wikipedia

  • Villa Silberblick — Das Nietzsche Archiv Das Nietzsche Archiv war die erste Einrichtung, die sich der Archivierung, Erschließung und Herausgabe von Dokumenten zu Leben und Werk des Philosophen Friedrich Nietzsche widmete. Das Archiv wurde 1894 in Naumburg gegründet… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”