Franz Pfeiffer (Germanist)

Franz Pfeiffer (Germanist)
Franz Pfeiffer, Lithographie von Kriehuber, 1840

Franz Pfeiffer (* 27. Februar 1815 in Solothurn, Schweiz; † 29. Mai 1868 in Wien) war ein Schweizer Germanist und Philologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Franz Pfeiffer wurde als Ortsbürger von Bettlach in Solothurn geboren. Sein Vater Klemens Pfeiffer war Musiker. Nach dem Besuch der Schulen in Solothurn[1] studierte Franz Pfeiffer von 1834 bis 1840 in München erst Medizin, dann germanische Sprachen. Er wurde 1846 königlicher Bibliothekar in Stuttgart und folgte 1857 einem Ruf als Professor der deutschen Literatur an die Universität in Wien, wo er 1860 zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften ernannt wurde und 29. Mai 1868 starb. Er regte die Kösener Vogelweiden an, ein sommerliches Germanistentreffen in Kösen.

Pfeiffer redigierte die von ihm gegründete Vierteljahrsschrift für deutsche Altertumskunde Germania (Stuttgart 1856 ff., seit 1859 Wien; nach seinem Tod von Karl Bartsch, seit 1888 von Otto Behaghel fortgesetzt) und rief die Sammlung Deutsche Klassiker des Mittelalters ins Leben, für die er selbst als 1. Band Walther von der Vogelweide (6. Aufl. von Bartsch, Leipzig 1880) bearbeitete.

Werke (Auswahl)

  • Zur deutschen Literaturgeschichte (Stuttgart 1855)
  • Über Wesen und Bildung der höfischen Sprache in mittelhochdeutscher Zeit (Wien 1861)
  • Der Dichter des Nibelungenlieds (Wien. 1862, worin er den Minnesänger von Kürenberg als den Verfasser des Gedichts nachzuweisen suchte)
  • Forschung und Kritik auf dem Gebiet des deutschen Altertums (Wien. 1863)
  • Freie Forschung; kleine Schriften zur Geschichte der deutschen Literatur und Sprache (Wien. 1867)

Auch gab er zahlreiche Werke der älteren deutschen, insbesondere der mittelhochdeutschen Literatur heraus, darunter:

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pfeifferfeier in Bettlach 29. Mai 1870. Carl Gerold's Sohn, Wien 1870 (Sonderdruck aus: Germania ; Jg. 15).

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