Franz Biffiger

Franz Biffiger

Franz Biffiger (* 16. Februar 1939 in Basel) ist ein Schweizer Architekt und Jazzpianist.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Biffiger erhielt von 1946 bis 1956 klassischen Klavierunterricht, zunächst in Basel, ab 1947 in Bern. Erste Jazz-Versuche unternahm er 1953 im „Honky Tonk“-Keller; als Autodidakt gründete er erste Bands (Ragtime Hot Five, Cotton Pickers gemeinsam mit Peter Giger). Zwischen 1955 und 1959 war er (neben Peter Candiotto und Marc Hellman) Mitglied der Riverboat Stompers, die sich hauptsächlich mit der Musik Duke Ellingtons befassten (zuerst im Comboformat, später auch als Bigband) und auf dem Jazzfestival Zurich (1956, 1959) auftraten. Von 1959 bis 1962 leitete er sein eigenes Trio, das Modern Jazz spielte und zweimal auf dem Zürcher Jazzfestival auftrat; 1961 kam es zu ersten Radioaufnahmen mit Bruno Spoerri. 1962 war er auf Deutschland-Tournee mit Michel Robert und dessen Mr. Roberts Dixie Cats. Parallel zu seinem Architekturstudium an der ETH Zürich (bis 1966) gründete er ein Quintet (u.a. mit Jürg Grau, Pat Neuburg und Kurt Schaufelberger), das auch auf dem Festival JazzAscona auftrat und Stücke von Ornette Coleman interpretierte. Weiterhin spielte er im Quartett von Heinz Bigler, aus dem die Allstar-Band „The Quintet“ (mit Umberto Arlati, Isla Eckinger) entstand, die bis 1970 existierte, auf dem Montreux Jazz Festival auftrat und mit Johnny Griffin auf Tournee ging. 1967 wurde Biffiger wie die anderen Musiker dieser Band Lehrer an der neugegründeten Swiss Jazz School. Daneben war er seit 1968 als selbständiger Architekt mit Partnern in der ARB Arbeitsgruppe tätig; weiterhin betreute er mehrere Jazzsendungen für Radio DRS. Zwischen 1971 und 1974 spielte er mit der Kapelle ZUE eine Mischung von Volkpopjazz und Zappa, dann bis 1978 mit der Gruppe Orgon (Jürg Grau, Albert Landolt, K. T. Geier und Kurt Schaufelberger). Bis 1990 war er weiterhin Mitglied in den Bands von Raymond Court und von Robin Kenyatta (mit Walter Schmocker und David Elias) sowie bei den Red Hot Peppers, die auch mit internationalen Gästen auftraten und an der Dixieland Jubilee in Sacramento 1984 teilnahmen. Auch tourte er mit Clifford Jordan und mit Sal Nistico und begleitet Sandy Patton.

1994 wurde er Mitglied der Direktorenkonferenz Schweizerischer Jazzschulen, deren Präsident er von 2001 bis 2004 war.

Diskographische Hinweise

  • Red Hot Peppers: Chicago-Blues-Dixieland Jazzmen (LP, Columbia, 1975)
  • Red Hot Peppers: Memories of Sacramento (CD, Souverän, 1985)
  • Sandy Patton Quartet: The Highest Mountain (Horn, 1995)
  • Friends 4 Friends A Family Affair (2008, mit Sandy Patton, Wege Wüthrich, Michel Poffet, David Elias)

Buchveröffentlichungen

  • Jürgen Wiegand, Franz Biffiger, Kurt Aellen Wohnungsbewertungs-System Bern 1991
  • Lore Ditzen, Thomas Keller, Franz Biffiger, Marco Schibig (Hrsg.) Arb: Photos, Essays, Catalog 1999

Literatur

  • Peter Disch, Martin Steinmann Architektur in der deutschen Schweiz 1980-1990 1991
  • Bruno Spoerri, Biografisches Lexikon des Schweizer Jazz CD-Beilage zu: B. Spoerri (Hrsg.): Jazz in der Schweiz. Geschichte und Geschichten. Chronos-Verlag, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0739-6

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Biffiger — ist der Familienname folgender Personen: Franz Biffiger (* 1939), Schweizer Architekt und Jazzmusiker Steffan Biffiger (* 1952), Schweizer Kunsthistoriker und Kunstkritiker Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Untersc …   Deutsch Wikipedia

  • Radio Förderband — war von 1984 bis 2001 ein Berner Lokalradio. Entstanden aus dem 1981 von den Journalisten Urs Schnell, Daniel Leutenegger und Beat Hugi gegründeten Kulturförderverein Förderband , erhielt es 1983 kurz nach Legalisierung privater Radiosender in… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Bigler — (* 18. August 1934 in Worb) ist ein Schweizer Jazzmusiker (Klarinette, Altsaxophon, Piano). Bigler trat schon 1951 auf dem Zürcher Jazzfestival auf, wo er ab 1955 regelmässig als Klarinettist und Saxophonist ausgezeichnet wurde. Um 1954 begann… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Jazzmusikern in der Schweiz — Die Liste von Jazzmusikern in der Schweiz führt Jazzmusiker auf, die Schweizer sind oder waren, sowie Personen ohne schweizerischen Pass, die maßgeblich zur schweizerischen Jazzszene beigetragen haben. Der in Südafrika geborene Dollar Brand… …   Deutsch Wikipedia

  • We Insist! Freedom Now Suite — Studioalbum von Max Roach Veröffentlichung 1960 Label Candid Form …   Deutsch Wikipedia

  • David Elias — (* 3. Dezember 1956 in Prag) ist ein Schweizer Jazzschlagzeuger. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Diskographische Hinweise 3 Lexigraphische Hinweise 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Basler Persönlichkeiten — In die …   Deutsch Wikipedia

  • Marc Hellman — (* 2. Juni 1941 in Bern) ist ein Schweizer Schlagzeuger des Modern Jazz. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Diskographische Hinweise 3 Literatur 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Sandy Patton — (* 8. März 1948 in Inkster (Michigan)) ist eine amerikanische Sängerin des Modern Jazz. Patton stammt aus einer musikalischen Familie und begann als kleines Mädchen zu singen. Eine ihrer Cousinen war ein Mitglied der Marvelettes. Während ihres… …   Deutsch Wikipedia

  • Wege Wüthrich — Werner „Wege“ Wüthrich (* 30. Juni 1960 in Bern) ist ein Schweizer Jazzmusiker (Saxophon, Klarinette, auch Piano) und Musiklehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Diskographische Hinweise …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”