Frankfurt Main-Neckar-Bahnhof

Frankfurt Main-Neckar-Bahnhof
Main-Neckar-Bahnhof um 1880

Der Main-Neckar-Bahnhof war von 1848 bis 1888 Beginn- und Endpunkt der Main-Neckar-Bahn, die Frankfurt am Main, Heidelberg und Mannheim verband.

Inhaltsverzeichnis

Die Eisenbahnanlage der Main-Neckar-Bahn in Frankfurt

Der Main-Neckar-Bahnhof in Frankfurt und seine Nachbarbahnhöfe

Die Main-Neckar-Bahn war 1846 die dritte Eisenbahnstrecke, die das Gebiet der Freien Stadt Frankfurt erreichte. Sie endete allerdings zunächst im Bahnhof Sachsenhausen, nachdem sie in einer Spitzkehre den Bahnhof Mainspitze durchfahren musste. Das lag daran, dass der Bau der (alten) Main-Neckar-Brücke über den Main noch weitere zwei Jahre in Anspruch nahm. Erst dann konnte die Main-Neckar-Bahn den Main-Neckar-Bahnhof südlich des bereits 1839 errichteten Taunusbahnhofs in Betrieb nehmen. Seit 1863 und der Eröffnung der Mainbahn von Mainz durch die Hessische Ludwigsbahn nutzten auch deren Züge den dafür bereits 1862 und dann nochmals 1871 erweiterten Bahnhof mit.[1] Seit 1876 gab es eine gemeinsame Fahrkartenausgabe aller den Bahnhof nutzenden Bahnen.[2]

Zusammen mit dem 1850 eröffneten Main-Weser-Bahnhof bildeten die drei nebeneinander liegenden Bahnhöfe als Frankfurter Westbahnhöfe ein Ensemble. Im Jahr 1888 wurden sie durch den etwa einen Kilometer weiter westlich liegenden neuen Centralbahnhof, den heutigen Frankfurter Hauptbahnhof, ersetzt. Die damit überflüssigen Anlagen der Westbahnhöfe wurden abgerissen. Auf der zurückbleibenden Bahnbrache entstand das Bahnhofsviertel.

Die Main-Neckar-Brücke wurde 1891 zu einer Straßenbrücke umgebaut und in Wilhelmsbrücke (heute Friedensbrücke) umbenannt. Auf der südlichen Zulaufstrecke entstand die Stresemannallee als südliche Verlängerung des Frankfurter Alleenrings.

Das Empfangsgebäude

Main-Neckar-Bahnhof um 1880

Das Empfangsgebäude des Main-Neckar-Bahnhofs lag am Westrand der Wallanlagen und des heutigen Willy-Brandt-Platzes, damals Gallustor, zwischen den Einmündungen der heutigen Gutleut- und Münchener Straße. Es wurde nach einem Entwurf des Frankfurter Stadtbaumeisters Karl Friedrich Henrich durch Gustav Rügemer errichtet. Es handelte sich um einen zweigeschossigen Repräsentationsbau aus rotem Sandstein mit Bogenfenstern – einer historistischen Mischung aus Romanik und Renaissance. Das Gebäude hatte zwei Flügel und einen durch einen Giebel betonten Mittelteil, der mit drei sich über beide Geschosse erstreckenden Bogen zur Straßenseite hin geöffnet war. Die Bahnsteighalle war eine Holzkonstruktion. Baulich ist von dem Bahnhof nichts mehr erhalten.

Quellen

  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnenbauten- und strecken 1839 - 1939, 3 Bände, 1. Auflage. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6
  • Fritz Paetz: Datensammlung zur Geschichte der Eisenbahnen an Main, Rhein und Neckar. Bensheim-Auerbach 1985.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Paetz, S. 57f.
  2. Paetz, S. 58.

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