Carl Zenner

Carl Zenner
Carl Zenner

Carl Zenner (* 11. Juni 1899 in Oberlimberg; † 16. Juni 1969 in Andernach) war ein deutscher Nationalsozialist und SS-Brigadeführer.

Leben

Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg war Zenner Mitglied von Freikorps im Baltikum. In Köln studierte er Volks- und Betriebswissenschaft, ab 1922 arbeitete er als Angestellter.

Zenner trat 1925 in die NSDAP (Mitglieds-Nr. 13.539) ein. In der SS (Mitglieds-Nr. 176) war er 1932 als SS-Standartenführer im Rheinland tätig. Bei den Reichstagswahlen im Juli 1932 erhielt Zenner ein Mandat im Reichstag, verlor dieses jedoch im November 1932.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde Zenner im März 1933 erneut Mitglied des Reichstags, dem er bis zum Ende der NS-Herrschaft ununterbrochen angehörte. Von 1935 bis 1941 war er Polizeipräsident in Aachen. Im Juli 1941 folgte seine Ernennung zum SS- und Polizeiführer (SSPF) für Weißrussland in Minsk. Nach der Abgabe des Postens im Juli des folgenden Jahres kam er nach Berlin und wurde Chef des Amtes B II im SS-Hauptamt und blieb dort auch bis zum Kriegsende.

Am 12. Juni 1961 wurde Zenner vom Landgericht Koblenz zu 15 Jahren Haft verurteilt. Verfahrensgegenstand war die Ermordung von etwa 6.000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern aus dem Ghetto in Minsk, die zwischen dem 7. und 11. November 1941 erschossen wurden, „um Wohnraum freizumachen für aus dem deutschen Reich eintreffende Judentransporte“.

Literatur

  • Ernst Klee: Personenlexikon zum Drittes Reich. Wer war was vor und nach 1945? Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-10-039309-0.
  • Helmut Krausnick, Hans-Heinrich Wilhelm: Die Truppe des Weltanschauungskrieges: die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD 1938 - 1942. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1981, ISBN 3-421-01987-8.
  • Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4. 
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1. 

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zenner — ist der Familienname folgender Personen: Carl Zenner (1899–1969), SS Brigadeführer und Reichstagsabgeordneter der NSDAP Christin Zenner (* 1991), deutsche Schwimmerin Hans Peter Zenner (* 1947), deutscher Mediziner Michael Zenner (* 1953),… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Ferdinand Langhans — O …   Deutsch Wikipedia

  • Carl-Friedrich-Gauß-Schule Hemmingen — KGS Hemmingen Schulform Kooperative Gesamtschule Gründung 1973 Land Niedersachsen Staat Deutschland Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ze — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Ценнер, Карл — В Википедии есть статьи о других людях с такой фамилией, см. Ценнер. Карл Ценнер нем. Carl Zenner …   Википедия

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (4. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen im Deutschen Reich bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 10. April 1938 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (2. Wahlperiode) — Die zweite Wahlperiode wurde zunächst als neunte Wahlperiode des Reichstages gezählt. Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (3. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 29. März 1936 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des députés allemands de la République de Weimar (9e législature) et du Troisième Reich (1re législature) — La neuvième législature de la République de Weimar et, de facto, la première législature du Troisième Reich dure de mars à novembre 1933. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de mars 1933. Présidence… …   Wikipédia en Français

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (4e législature) — La quatrième législature du Troisième Reich dure de 1939 à 1945. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de 1938. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933, le… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”