Carl Wilhelm von Gümbel

Carl Wilhelm von Gümbel
Carl Wilhelm von Gümbel

Carl Wilhelm Gümbel, seit 1882 Ritter von Gümbel (* 11. Februar 1823 in Dannenfels, Pfalz; † 18. Juni 1898 in München) war ein deutscher Geologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Carl Wilhelm Gümbel wurde als Sohn des königlichen Revierförsters Johann Friedrich Gümbel (1775–1841) und der Charlotte Roos (1781–1862) geboren. Nach dem Erwerb des Reifezeugnisses nahm er 1842 an der Universität München ein Studium der Chemie, Zoologie und Mineralogie auf. 1847 wechselte er an die Universität Heidelberg, wo er 1848 das Studium mit dem Examen für den bergmännischen Staatsdienst beendete.

1850 nahm er eine erste Anstellung als Markscheider beim Bergamt St. Ingbert an. Auf Empfehlung Ernst Heinrich von Dechens wurde er 1851 Mitglied der neu errichteten Kommission zur geognostischen Untersuchung Bayerns, die zu seiner Lebensaufgabe wurde. In den folgenden Jahren entstand ein über 3000 Seiten umfassendes Kompendium mit der geognostischen Beschreibung des bayerischen Alpengebietes, seines Vorlandes, des ostbayerischen Grenzgebirges, des Fichtelgebirges und des Frankenwalds sowie der Fränkischen Alb mit dem Keupervorland.

1863 wurde er zum Honorarprofessor für Geologie und Markscheidekunst an der Universität München ernannt. 1869 fand er als Mitglied Aufnahme in die Kgl. Bayerische Akademie der Wissenschaften. 1882 wurde er dem Verdienstorden der Bayerischen Krone ausgezeichnet und aufgrund der Ordensstatuten in den persönlichen Adelsstand erhoben.

Auszeichnungen

  • 1855: Preis-Medaille 2. Klasse, Verleihung anlässlich der Weltausstellung in Paris
  • 1862: Doktor honoris causa, Verleihung durch die Universität Jena am 23. Mai
  • 1862: Preis-Medaille, Verleihung anlässlich der Weltausstellung in London
  • 1862: Ernennung zum außerordentlichen Mitglied der bayerischen Akademie der Wissenschaften, 28. November
  • 1863: Ernennung zum Ehrenprofessor der Geognosie und Markscheidekunst der philosophischen Fakultät der königlichen Universität München
  • 1868: Ritterkreuz I. Klasse des königlichen Verdienstordens vom heiligen Michael, 31. Dezember, Verleihung durch König Ludwig II.
  • 1882: Ritterkreuz des königlichen Verdienstordens vom heiligen Michael mit Verleihung des persönlichen Adels, 20. August, Verleihung durch König Ludwig II.
  • 1882: Ernennung zum Mitglied des kgl. Miximilians-Ordens für Wissenschaft und Kunst, 28. Dezember, Verleihung durch König Ludwig II.
  • 1883: Ritterkreuz I. Klasse des Herzoglich Sachsen-Ernetinischen Hausorden, 26. Juli, Verleihung durch Herzog Ernst zu Sachsen-Coburg und Gotha
  • 1887: Mitgliedschaft im Kapitel des Maximilian-Ordens, 4. Juli, am 7. Mai 1892 und 11. Juni 1897 jeweils um 5 Jahre verlängert durch Prinzregent Luitpold
  • 1889: Ehrenbürgerschaft der Stadt München, Ernennung am 1. Januar
  • 1889: Kgl. Verdienstorden vom heiligen Michael II. Klasse, 27. Dezember, Verleihung durch Prinzregens Luitpold
  • 1893: Komturkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone, 10. März, Verleihung durch Prinzregent Luitpold
  • 1895: Komturkreuz des Ordens der Württembergischen Krone, 25. September.

Ehrungen

  • 1895: Gümbelina ruthenica, Benennung einer fossilen Halbkoralle durch Otto Kuntze
  • 1896: Gümbelites, Benennung eines obertriadischen Ammoniten durch Mojsisovics
  • 1899: Gümbelstrasse, Benennung im München. Weitere Gümbelstrassen in Amberg (Opf.) und Peißenberg (Obb.) folgten.
  • 1933: Gümbelitria, Benennung einer Foraminiferengattung durch Cushman
  • 1940: Gümbelitrielle Tappan, Benennung einer fossilen Foraminifera
  • 1971: Guembelitriodides, Benennung einer fossilen Foraminifera
  • 1999: Ehrentafel am Geburtshaus Gümbels in Dannenfels
  • 2005: Schutzfelsenhöhle, Ernennung der von Gümbel als Besonderheit entdeckten Höhle im Naturschutzgebiet Max Schultze Steig bei Regensburg zum Geotop Nr. 56 in der Liste der bedeutendsten Geotope Bayerns.
  • 2007: Carl Wilhelm von Gümbel Höhle, Benennung der Höhle im Naturschutzgebiet Max Schultze Steig in Regensburg zu Ehren des Geologen der in diesem Gebiet bedeutend gewirkt hat.

Weblinks

 Wikisource: Wilhelm von Gümbel – Quellen und Volltexte

Literatur

  • Thomas Sperling (Hrsg.): Carl Wilhelm von Gümbel (1823-1898) - Leben und Werk des bedeutendsten Geologen Bayerns. 204 S., Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2001 ISBN 978-3-931516-87-1

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